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Prof. Dr. Josef Dünninger


 

Foto: Hans Heer


Kulturpreis des Bezirks Unterfranken in der Legislaturperiode 1986-1990
Preisverleihung am 30. Juli 1987


Vita
Der „Vater der fränkischen Volkskunde“ Josef Dünninger (1905–1994) erfasste erstmals die fränkische Landeskunde unter systematischen Gesichtspunkten. Seine endgültige Entscheidung für das Fach Volkskunde war von der Teilnahme am Ersten Volkskundetag 1930 in Würzburg geprägt. Zuvor wurde Josef Dünninger bereits über eine altnordische Saga promoviert und hatte Lehramtsexamina in den Fächern Geographie, Deutsch und Geschichte abgelegt.

1940 erhielt er eine außerplanmäßige Professur an der Universität Würzburg. Nach 1945 lehrte Josef Dünninger an der Universität Regensburg und kehrte 1958 nach Würzburg an die Universität zurück, die Ernennung zum Ordinarius für Deutsche Philologie und Volkskunde erfolgte 1962.

Dem Altgermanisten und Volkskundler Josef Dünninger gelang es, seinen quellenkritisch fundierten Forschungen stets auch die Liebe zur unterfränkischen Heimat mitzugeben.
Er war seit 1952 Mitglied des Frankenbundes, dessen 2. Vorsitz er von 1953–1965 innehatte. Darüber hinaus ernannten ihn zahlreiche Gesellschaften zum Ehrenmitglied.
1971 wurde Josef Dünninger der Bayerische Verdienstorden überreicht.

Würdigung (Auszug aus der Würdigung von Bezirksheimatpfleger Dr. Reinhard Worschech, Dettelbach-Mainsondheim)
„Josef Dünninger hat trotz aller gründlichen Wissenschaftlichkeit immer wieder seinen Schülern vorgelebt und sie belehrt, wie sehr die Logik des Herzens über aller Kopflogik stehen sollte. Nichts ist schlimmer als eine von Hochmut gezeugte intellektuelle Eitelkeit. … Als Historiker hat sich Josef Dünninger stets für das gegenwärtige Leben engagiert. Er hat nicht nachgetrauert und lamentiert, nicht einmal in jenem furchtbaren Augenblick, als er als 40-jähriger die elende Zerstörung seines geliebten Würzburgs miterleben musste.“

Die komplette Würdigung von Dr. Reinhard Worschech, Dettelbach-Mainsondheim, können Sie hier nachlesen.

Werkauswahl

1930 Untersuchungen zur Gongu-Hrolfs-Saga. Dissertation. Würzburg.
1933 Untersuchungen zur volkstümlichen Heiligenverehrung in Süddeutschland, mit besonderer Berücksichtigung des bayerischen Nordgaus. I: Die vierzehn Nothelfer. II: Der Viehheiligenkult. Habilitationsschrift. Würzburg.
1937 Volkswelt und geschichtliche Welt. Gesetz und Wege des deutschen Volkstums. Berlin.
1950 Die Verehrung des heiligen Leonhard in der Diözese Würzburg. In: Zeitschrift für Bayerische Kirchengeschichte. Heft 1. Nürnberg, S. 1-11.
1952 Bildstöcke in Franken, Forschungsprobleme. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1952. Volkach, S. 45-49.
1956 Vielfältige Melodie – kleine mainfränkische Charakterkunde. Würzburg.
1957 Ein fränkisches Dorf. Pfaffenhofen.
1960 Die Marianischen Wallfahrten der Diözese Würzburg. Würzburg.
1962 Brauchtum. In: Deutsche Philologie im Aufriß. 2., überarbeitete Auflage, Bd. 3. Berlin, S. 2571-2640.
1964 Julius Echter. In: Bayerische Kirchenfürsten. München, S. 160-167.
1973 Petrus Lotichius Secundus. In: Fränkische Lebensbilder. Würzburg, S. 135-148.
1980 Heimat in Franken – Erinnerungen und Wanderungen. Würzburg.
1982 Im Land zu Franken: Wege und Entdeckungen in Vergangenheit und Gegenwart. Würzburg



Bibliographie

Verwendete Quellen
Internes Aktenmaterial des Bezirks Unterfranken (Registraturvorgang AZ 00004/01-4/94)
Laudatio von Bezirksheimatpfleger Dr. Reinhard Worschech zur Verleihung des Kulturpreises an Josef Dünninger am 30.07.1987.

Verwendete Literatur
Harmening, Dieter: Volkskultur und Heimat - Festschrift für Josef Dünninger zum 80. Geburtstag. Würzburg 1986.
Wimmer, Erich: Erinnerungen an Josef Dünninger. In: Bayerische Blätter für Volkskunde Heft 7 (2006), S. 95-98.
Wimmer, Erich: Josef Dünninger 1905-1994. In: Frankenland – Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege Heft 2 (1994), S. 103f.
Worschech, Reinhard: Heimkehr (im Gedenken an Prof. Dr. Josef Dünninger). In: Frankenland – Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege Heft 1 (1994), S.157-159.


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Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Reder M.A.
Leitender Kulturdirektor
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel: 0931 7959-1424
Fax: 0931 7959-2424