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Blick zurück in das Frankreich der 1930er-Jahre (14. November 2016)

Der normannische Autor Philippe Huet las aus seinem neuesten Buch „Le feu aux poudres“

 

Las in Würzburg aus seinem aktuellen Buch: Philippe Huet. (Foto: Verlag)

 

Würzburg. (Eig.Ber.) Auch wenn Philippe Huet in seiner Roman-Trilogie „Les quais de la colère“ in das Frankreich der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg entführt, sind nach seiner Auffassung die Parallelen zur Gegenwart unübersehbar. So der 1942 in Le Havre geborene Autor, der am vergangenen Montag (14. November) in der Universität Würzburg aus seinem im vergangenen Mai erschienen Werk „Le feu aux poudres“ las. Zustande gekommen war die Lesung mit Autorengespräch aus der Zusammenarbeit des Partnerschaftsreferats beim Bezirk Unterfranken mit dem Departement Calvados und dem Lehrstuhl für Romanistik.

In die sozial-politischen Gegebenheiten der Zeit zwischen den Weltkriegen in Frankreich hatte die Romanistik-Lektorin Christine Biava eingeführt. Dass Philippe Huet jahrelang als Journalist arbeitete, wird in seinem Werk spürbar. Als Reporter für Paris-Normandie schrieb er über herausragende gesellschaftliche Ereignisse - von der Tour de France bis zu Kriegsreportagen. Seit 1989 widmet er sich ausschließlich der Literatur. Geblieben sind seine Fähigkeit zur genauen Recherche und ein fast naturalistischer Blick auf Menschen und das vorherrschende Sozialgefüge. Mit diesem Handwerkszeug werden in seinem Roman "Le feu aux poudres" die Lebensbedingungen der Hafenarbeiter und der Fabrikarbeiter seiner Heimatstadt Le Havre im Jahr 1936 zur Zeit der Front Populaire und der großen sozialen Reformen fast körperlich fühlbar. Zugleich thematisiert Huet anschaulich die politischen Auseinandersetzungen der 1930er Jahre. Fiktive, aber auf historischem Material beruhende Gespräche mit Persönlichkeiten jener Zeit zeigen Huets Liebe zum dokumentarischen Detail.

In der anschließenden Diskussion betonte der Autor die Aktualität seines Romans: „Erleben wir momentan nicht auch“, so Philippe Huet, „das Erstarken extremer politischer Bewegungen und eine immer größer werdende soziale Kluft?“

Begrüßt hatten den Autor Professorin Dr. Brigitte Burrichter von der Universität Würzburg und Dr. Peter Motsch, der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Bezirk Unterfranken.

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