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Dotzel: Brücken bauen, heißt Hindernisse überwinden (27. April 2017)

Wanderausstellung „Über. Brücken“ in der Kelterhalle des Museums für Franken eröffnet

Auch mit einem Schelch lässt sich der Main überqueren, wie eines der Exponate auf der aktuellen Ausstellung im Museum für Franken zeigt. Von der Tauglichkeit dieser typisch mainfränkischen Transportkähne überzeugte sich die fränkische Weinkönigin Silena Werner. Unterstützt wurde sie dabei von Museums-Direktor Dr. Erich Schneider (links) und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. (Foto: Mauritz)

 

Würzburg. (mm) An Brücken hat es heutzutage keinen Mangel, wenn man etwa aus der Würzburger Innenstadt hinauf zur Festung Marienberg will und dazu den Main überqueren muss. Dass aber diese im wahrsten Sinn des Wortes wegweisenden Bauwerke keine Selbstverständlichkeit sind, macht zurzeit eine Ausstellung in der Kelterhalle des Museums für Franken deutlich. „Über. Brücken. 100 Wege über den Main“ ist aber viel mehr als ein historischer Blick auf technische Entwicklungen. Die Ausstellung „spielt sozusagen mit der Vielschichtigkeit des Begriffs“, erklärte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel bei seiner Eröffnungsrede. Brücken zu bauen, bedeute, Hindernisse zu überwinden – auch im übertragenen Sinn!

„Wo es Brücken gibt, werden Güter transportiert und Geschäfte abgeschlossen, dort findet Handel statt und werden Ideen ausgetauscht“, so Erwin Dotzel zu der vom Bezirk Unterfranken in Zusammenarbeit mit dem Museum für Franken erarbeiteten Wanderausstellung, die in den kommenden Monaten in zahlreichen unterfränkischen Städten zu sehen sein wird.

Im übertragenen Sinne verstehe sich auch der Bezirk Unterfranken als Brückenbauer. „Als Brückenbauer zwischen den Menschen – ob es sich dabei um die Jugend oder die Senioren dreht, um Menschen mit Behinderung oder um Menschen, die eine besondere Hilfe benötigen.“ Der Bezirk wolle Gegensätze überbrücken, Hindernisse überwinden und Schwierigkeiten beseitigen. Auf diesem Weg sichere der Bezirk den sozialen Frieden, sagte Dotzel.

Nach Ansicht von Dr. Jochen Ramming vom Würzburger Kulturbüro FranKonzept sind Brücken „soziale Örtlichkeiten“, die zunächst eher lokale Rollen spielten, „und nicht weit gesteckten Reisezielen“ dienten. Erst im 19. Jahrhundert im Zuge des Eisenbahnbaus gewannen Brücken ihre Bedeutung für „den notwendigen Anschluss an die Welt“, erläuterte Ramming in seinem Einführungsvortrag. Vor diesem Hintergrund sah er auch die Symbolik der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Brücken für den Weg in die Zukunft. Dieser Weg müsse nicht immer gut sein, sagte Ramming, „aber er bedeutet stets Veränderung“!

Erzählt und belegt werden die vielfältigen Aspekte von Flussüberquerungen und Brückenschlägen anhand zahlreicher Exponate, Fotografien und großformatiger Wandtafeln, die extra für diese Ausstellung angefertigt wurden.

Dr. Erich Schneider, Gründungsdirektor des Museums für Franken, dankte in seinem Schlusswort allen Gästen aus „Politik, Kultur und Gesellschaft“ – immerhin handelte es sich um die erste größere Veranstaltung in seinem Haus nach der Übernahme des Museums durch den Freistaat zum 1. Januar. Insbesondere lobte er den engen Schulterschluss mit dem Bezirk Unterfranken. „Über. Brücken“ stelle ein neues Ausstellungs-Format dar, das sich in den kommenden Jahren noch häufig bewähren werde, so seine Einschätzung.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von den beiden Musikern Johannes Liepold und Dirk Rumig, die sich „The Art of Woodwind“ nennen – eine Anspielung auf ihre vielfältigen Holzblasinstrumente, mit denen sie sowohl kammermusikalisch improvisierten, aber auch Jazzstandards neu interpretierten. Zudem bemerkenswert: die beiden Künstler haben auch schon auf der Würzburger Mainbrücke musiziert.

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Die Ausstellung „Über. Brücken. 100 Wege über den Main“ in der Kelterhalle des Museums für Franken (Festung Marienberg; Tel. 0931/20594-0) ist noch zu sehen bis zum 25. Juni 2017. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10:00 bis 17:00 Uhr.

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