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Traum-Start im Partnerschaftsreferat (4. September 2017)

Der neue Europäische Freiwillige Charles Coutance freut sich auf "eine wunderschöne Zeit" in Würzburg 

 

Neu im Partnerschaftsreferat: der Europäische Freiwillige Charles Coutance. (Foto: Mauritz)

 

Würzburg. (mm) Einen besseren Termin für seinen Start beim Partnerschaftsreferat des Bezirk Unterfranken hätte sich der neue Europäische Freiwillige Charles Coutance nicht aussuchen können. Am 4. September feierte der junge Franzose seinen 22. Geburtstag. Bis vor kurzem hatte er noch in Caen Germanistik studiert und sich mit zeitgenössischer deutscher Literatur beschäftigt und Bücher von Uwe Timm oder den Ostberlin-Roman von Thomas Brussig „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ gelesen. Nun wird er für die kommenden zwölf Monate das Uni-Leben eintauschen gegen die Praxis deutsch-französischer Partnerschaften. Anschließend geht es wieder zurück an die Hochschule.

Schwer sollte ihm das Leben in Würzburg nicht fallen. „Hier kann man eine wunderschöne Zeit verbringen“, war sein erster Gedanke, als er vergangene Woche in der Domstadt eintraf. Alles erschien ihm „groß und eindrucksvoll“. Mitten im Zentrum hat er bereits ein kleines Zimmer bezogen – in nächster Nähe zur Fußgängerzone und einigen der angesagten Studentenlokale. Nun ist er noch auf der Suche nach einem Verein, bei dem er als passionierter Fußballspieler gelegentlich ein wenig kicken kann. Am liebsten als Torwart.

Auf schnelles Reagieren kommt es auch bei seinen anderen bevorzugten Sportarten an: Tennis und Tischtennis. Außerdem geht Charles Coutance gern ins Kino: „Actionfilme oder Fantasy“, wie er einräumt. Und schließlich gehört seine Liebe der Musik. Hiphop oder was es sonst so im Radio gibt. „Irgendwann am Tag brauche ich eine große Dosis Musik“, sagt der junge Germanist und strahlt bei dem Gedanken.

Die Familie zu Hause in Caen war schon ein wenig traurig, als sich der Sohn für ein ganzes Jahr verabschiedete. „Aber ein bisschen stolz war die Mama auch“, fügt er rasch hinzu. Und: „Man kann ja telefonieren!“ Außerdem sind da noch seine 26-jährige Schwester und sein 17-jähriger Bruder. Der Jüngere hat gerade Abitur gemacht und will nun in Caen Geschichte studieren. Deutsch spricht der Bruder aber auch. „Da war ich sein Vorbild!“, erklärt Charles Coutance, der das „AbiBac“ das deutsch-französische Abitur abgelegt hat.

Der „Europäische Freiwilligendienst“ wurde vor rund zwanzig Jahren vom Europäischen Rat und vom Europäischen Parlament ins Leben gerufen. Der Bezirk Unterfranken war von der ersten Stunde an dabei. Als einziger der bayerischen Bezirke nahm er gemeinsam mit seiner Partnerregion, dem Departement Calvados, 1998 an der Pilotaktion „Europäischer Freiwilligendienst“ teil. Ohne Unterbrechung tauschen das Calvados und Unterfranken seither „Europäische Freiwillige“ aus. Junge Menschen aus beiden Ländern lernen auf diesem Weg die jeweils andere Kultur, deren Besonderheiten und Eigenarten und deren Sprache kennen.

Das deutsch-französische Abitur "AbiBac“ wurde im Mai 1994 bei den deutsch-französischen Konsultationen im elsässischen Mülhausen (Mulhouse) vereinbart. Der Begriff setzt sich aus den Silben Abi (für Abitur) und Bac (für baccalauréat) zusammen. Das AbiBac wird in beiden Ländern als Hochschulreife vollwertig anerkannt. Schwerpunkte im Unterricht und in den Prüfungen sind zum einen die jeweils andere Sprache sowie so genannte Sachfächer, die zu einem großen Teil in der entsprechenden Fremdsprache unterrichtet werden. Derzeit bieten 68 deutsche Gymnasien und 76 französische Lycées das AbiBac an.

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