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Dotzel: Europa war noch nie so wichtig wie heute (6. Oktober 2017)

Bezirk verleiht Partnerschaftspreis 2017 an Zielgruppe kommunale Gebietskörperschaften

 

Stolz präsentieren die Siegerinnen und Sieger des diesjährigen Partnerschaftspreises ihre Urkunden. Das Foto zeigt die Gewinner mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Foto: Mauritz

 

Würzburg. (mm) Die Gemeinde Steinfeld (Landkreis Main-Spessart) hat am Freitag (6. Oktober) auf der BR-Bühne in Halle 11 der Mainfranken-Messe in Würzburg den Partnerschaftspreis des Bezirk Unterfranken für die Zielgruppe kommunale Gebietskörperschaften erhalten. Insgesamt konnten sich vier Kommunen über eine Auszeichnung für besondere Verdienste um die deutsch-französische Partnerschaft freuen. Neben dem ersten Preis für Steinfeld ging jeweils ein zweiter Preis an den Markt Kleinwallstadt, die Stadt Marktbreit sowie den Markt Wiesentheid. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel lobte in seiner Laudatio die große Zahl an Teilnehmern und die hohe Qualität der Projekte.

Europa sei vielleicht noch nie so wichtig gewesen wie heute, gab der Bezirkstagspräsident in seiner Festrede zu bedenken. Denn überall auf der Welt steige die Zahl der Menschen, die auf die Herausforderungen der Zeit mit Abschottung und nationalen Alleingängen reagieren wollten. „Aber Klimawandel, Terrorismus, Kriegsflüchtlinge, Hungerkatastrohen, Digitalisierung und was sonst noch uns herausfordert – nichts von alledem ließe sich von einzelnen Nationalstaaten alleine bewältigen“, sagte Dotzel: „Deshalb brauchen wir Europa!“ Und deshalb sei er sehr glücklich über das partnerschaftliche Engagement der Kommunen.

Die Gemeinde Steinfeld sei seit 1992 mit Chauvigné im Departement Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne verschwistert, erläuterte Dotzel in seiner Rede. Nach Ansicht der Jury nutze Steinfeld „geradezu vorbildlich und eindrucksvoll eine breite Palette an Möglichkeiten, um die langjährige Partnerschaft durchgehend und auch im Hinblick auf die Zukunft lebendig zu gestalten und verschiedene Bevölkerungs- und Altersgruppen in den Austausch einzubeziehen“. Als eine der Besonderheiten dieser Kommunalpartnerschaft bezeichnete Dotzel die hohe Beteiligung junger Leute an den Begegnungen mit den Menschen aus Chauvigné.

Den seit 1991 mit der Calvados-Gemeinde Saint-Pierre-sur-Dives verschwisterten Markt Kleinwallstadt lobte Dotzel wegen seiner „beispielhaften, langjährigen und kontinuierlichen Partnerschaftsarbeit“. Der Freundeskreis Kleinwallstadt führe in Zusammenarbeit mit dem Vereinsring, den Ortsvereinen und dem Gymnasium Elsenfeld jedes Jahr mehrtägige Sportler-Begegnungen sowie Schüleraustausche und Kulturveranstaltungen durch. Die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer würden stets sehr gut in die verschiedenen Projektphasen eingebunden, so dass der Partnerschaftsgedanke in der breiten Bevölkerung verankert sei.

Ebenfalls als beispielhaft wertete die Jury die Partnerschaft zwischen der Stadt Marktbreit und Fléac im südwestfranzösischen Departement Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Insbesondere der jährliche Austausch zwischen den Grundschulen sowie die Bürgerbegegnungen und die kreativ gestalteten Jubiläumsfeste mit hoher Beteiligung überzeugten die Preisrichter. Dazu kämen zahlreiche Austausche von Sportvereinen, Volkstanzgruppen und anderen Gruppen aus dem kulturellen Bereich. Besonders imponierte der Jury die Zusammenarbeit Marktbreits mit den anderen Partnerstädten, Benshausen in Südthüringen, Aš in Tschechien und Inchture Area in Schottland.

Ein weiterer zweiter Preis ging schließlich an den Markt Wiesentheid, der mit Rouillac, ebenfalls im Departement Charente im Südwesten Frankreichs, verschwistert ist. Die Partnerschaft bestehe seit 45 Jahren, sagte Dotzel. Die Jury habe nicht zuletzt „das bunte kulturelle Angebot“ und der intensive Austausch auf Vereinsebene sowie die „trilateralen“ Partnerschaftsfeiern unter Einbeziehung des dritten Partners, dem Städtchen Hagenbach in Rheinland-Pfalz, überzeugt. „Die gute Zusammenarbeit mit dem örtlichen Gymnasium – die Komitee-Vorsitzende ist dort Französischlehrerin – sorgt für die Einbindung junger Leute und sichert so den Fortbestand der Partnerschaft“, betonte der Bezirkstagspräsident.

„Wir alle sind die Erben unserer Geschichte“, zitierte Dotzel den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Alle, die sich für die Partnerschaften engagieren, seien Teil der deutsch-französischen Versöhnung. Um dieses historische Werk weiter voranzubringen, werde der Bezirk Unterfranken das anlässlich des 30. Jubiläums seiner Regionalpartnerschaft mit dem Département Calvados aufgelegte Sonderförderprogramm „30 Jahre, 30 Kommunen, 30 Projekte“ ab dem kommenden Jahr unter dem Namen „Förderung von Aktionen und Projekten im Rahmen deutsch-französischer Kommunalpartnerschaften in Unterfranken“ fortsetzen, kündigte der Bezirkstagspräsident abschließend an.

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