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„Die Wein-Welt in einer neuen Form erleben“ (12. April 2018)

Sensorik-Zertifikat der Fachberatung für Kellertechnik und Kellerwirtschaft verliehen

 

Gut lachen hatten die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sensorik-Workshop des Bezirk Unterfranken. Mit ihnen freuten sich bei der Übergabe der Zertifikate die fränkische Weinkönigin Klara Zehnder und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (Mitte), die Weinfachberater Hermann Mengler und Stefan Kraus (links) sowie Weinbaupräsident Artur Steinmann (Vierter von links). Foto: Mauritz

 

Würzburg. (mm) Im Wein liegt Wahrheit. Das wussten schon die alten Römer. Aber im Wein stecken auch jede Menge Geheimnisse. Diesen auf die Spur zu kommen, lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Sensorik-Seminar des Bezirk Unterfranken. Seit 14 Jahren führt die Fachberatung für Kellertechnik und Kellerwirtschaft diese Lehrgänge durch. Insgesamt haben bislang 259 Wein-Profis, aber auch begabte Wein-Laien das so genannte Sensorik-Zertifikat erworben, das zur Teilnahme als Prüfer bei der Amtlichen Weinprüfung, bei der fränkischen Weinprämierung oder bei der Bundesweinprämierung berechtigt.

Entsprechend hoch waren die Hürden, die die 15 erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim diesjährigen Kursus überspringen mussten, bevor sie am Donnerstag (12. April) aus der Hand der frisch gekürten fränkischen Weinkönigin Klara Zehnder ihr druckfrisches Zertifikat entgegennehmen konnten. Immerhin lag die Durchfallquote bei fast dreißig Prozent, wie Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel bei der kleinen Feierstunde mit anerkennendem Blick auf die erfolgreichen Prüflinge anmerkte. „Das zeigt, dass das Sensorik-Zertifikat kein Selbstläufer ist, sondern hohe Anforderungen stellt“, betonte Dotzel.

Unter denen, die das Zertifikat mit nach Hause tragen konnten, befanden sich auch zehn Studierende der Staatlichen Meister- und Technikerschule für Weinbau und Gartenbau/Veitshöchheim sowie Weingutsleiter, Kellermeister oder Mitarbeiter von Vinotheken sowie etliche interessierte Laien.

„Seit ihrem Workshop erleben Sie die Wein-Welt in einer neuen Form“, sagte der Bezirkstagspräsident an die Adresse der erfolgreichen Seminar-Teilnehmer. „In einer neuen Form, weil Sie die Welt deutlich sinnlicher erleben“, so Dotzel weiter. „Sie erleben dies jetzt jeden Tag, denn Ihr Essen und erst recht Ihre Weine schmecken nun anders als früher.“

Das Faszinierende am Weingenuss sei die Sensorik, betonte auch Weinkönigin Klara Zehnder. Zugleich diene diese Form der Analyse der Qualität des Weines, sagte sie. „Mit Ihrem Zertifikat seid Ihr auf dem richtigen Weg“, rief sie den Sensorikerinnen und Sensorikern zu.

Weinbaupräsident Artur Steinmann dankte dem Bezirk dafür, „dass er die Weinfachberatung so ernst nimmt“. Wein sei ein Kulturgut. Das mache den Weinbau zu einem klassischen Aufgabenfeld des Bezirks. Qualität sei heute eine „Zugangsvoraussetzung“, um auf dem Weinmarkt bestehen zu können. Daher sei die Sensorik ein wichtiger Bereich in der Ausbildung. In diesem Zusammenhang dankte er dem Weinfachberater Hermann Mengler, der dies bereits vor zwanzig Jahren erkannt und darauf gedrängt habe, bei der Ausbildung mehr Gewicht auf diese Thematik zu legen. „Man muss die besten Weine der Welt probiert haben, damit man sich an ihnen orientieren kann“, sagte Steinmann. Anhand einer sensorischen Analyse lasse sich aber auch nachvollziehen, was eventuell im Weinberg oder im Keller falsch gelaufen sei.

Zu den Aufgaben, die die 22 Prüflinge im Rahmen des umfangreichen Wissens-Tests hatten lösen müssen, gehörte das Erkennen der Grundgeschmacksarten und von farblichen Intensitätsunterschieden, die Rangordnung von Geschmacksintensitäten, Dreieckstests von Geschmacksunterschieden und die Weinbewertung nach dem OIV (Organisation Internationale de la Vigne et du Vin, dt.: Internationale Organisation für Rebe und Wein).

Um das richtig auf die Reihe zu bekommen, braucht es sensorisches Talent „und viel, viel Übung“, wie Weinfachberater Mengler erläuterte. Das Sensorik-Zertifikat bezeichnete er als den „Führerschein“ für die Amtliche Weinprüfung, die fränkische Weinprämierung oder die Bundesweinprämierung. Seit 2004 seien in der Amtlichen Weinprüfstelle beziehungsweise der Weinprämierung über 100 Personen als Prüfer tätig. „Durch ihre Tätigkeit werden sie zu Qualitätsgaranten – sozusagen zu den Gralshütern der Frankenweinqualität“, sagte Mengler. Die Erfolge der vergangenen Jahre untermauerten dies eindeutig.

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Die erfolgreichen Absolventen des Sensorik-Workshops – aus der Staatlichen Meister- und Technikerschule für Weinbau und Gartenbau/Veitshöchheim: Maximilian Baumann, Andreas Fröhlich, Philipp Giegerich, Georg Kippenhan, Michael Melber, Meyer Carolin, Lukas Neuberger, Andreas Radziwill, Philipp Schmitt und Dominik Sinn. Aus der Fachbranche und weininteressierte Verbraucher: Maria-Anna Wimmer, Saskia Kirstätter, Ingeborg Gehring, Christian Salwiczek und Christian Trilk.

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