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Ein Modell für Europa (6. Februar 2019)

Auch am Quai d'Orsay interessiert man sich für die unterfränkisch-normannische Partnerschaft

Freut sich über die Aufmerksamkeit, die man in Paris der unterfränkisch-normannischen Partnerschaft schenkt: Alice Heller, Leiterin des Partnerschaftsreferats. (Foto:Mauritz)

Würzburg. (mm) Kommunalpartnerschaften schaffen es für gewöhnlich nur selten bis in die Höhen der internationalen Diplomatie. Aber über die Beziehungen zwischen dem Bezirk Unterfranken und dem Département Calvados findet sich seit einigen Tagen ein ausführlicher Artikel auf der Homepage des französischen Außenministeriums. Insbesondere der Jugendaustausch und die gegenseitigen Kontakte zwischen den Menschen in Unterfranken und der Normandie haben offenbar die Aufmerksamkeit am Quai d'Orsay, dem Sitz des französischen Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten, geweckt.

Alice Heller, die Leiterin des für die Partnerschaft mit dem Département Calvados zuständigen Referats beim Bezirk Unterfranken, sieht in diesem Bericht eine „Anerkennung von höchster Ebene“. Seit Ende Januar stelle das Ministerium jeden Tag ein weiteres Musterbeispiel gelungener Regionalpartnerschaften ins Netz, weiß die studierte Romanistin.

Diese Aktion stehe im Zusammenhang mit dem Vertrag über Zusammenarbeit und Integration, den Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Emmanuel Macron am 22. Januar in Aachen unterzeichnet hatten, um damit dem Élysée-Vertrag von 1963 frischen Schwung zu geben. Ganz in diesem Sinn lobt der Homepage-Artikel: „Seit dreißig Jahren trägt die Partnerschaft zwischen dem Calvados und Unterfranken Früchte und ermöglicht den Austausch auf verschiedenen Gebieten: Sport, Handwerk, Kunst, Erfahrungsaustausch und vieles mehr“. Alice Heller sieht darin auch eine Ermutigung für alle, die sich in Unterfranken oder im Calvados für die Partnerschaften engagieren.

Jedes Jahr brächten die durchgeführten Aktivitäten eine große Zahl Jugendlicher zusammen, betont der Internet-Artikel. Ausführlich berichtet der Beitrag über die seit 1986 bestehende Partnerschaft, dank der in den zurückliegenden Jahren eine große Zahl von Projekten verwirklicht worden sei, die zu einem besseren Verständnis der jeweiligen Partnerregion führten. Anstoß für die Partnerschaft sei die Hoffnung der Politiker aus Frankreich und Deutschland gewesen, „die beiden Völker einander näherzubringen, ein Band der Freundschaft zu entwickeln und ein europäisches Bürgertum zu fördern“, wie es in dem Beitrag heißt.

In diesem Zusammenhang weisen die französischen Diplomaten auf „besonders symbolische Begebenheiten“ hin. So hätten das normannische Ranville und das unterfränkische Motten ihre Partnerschaft 2004 während der Feierlichkeiten zum sechzigsten Jahrestages der Landung der Alliierten in der Normandie in Anwesenheit von Staatspräsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder unterzeichnet. „Bei diesem Ereignis waren sowohl Politiker als auch Jugendliche aus den beiden Regionen anwesend“, betont der französische Autor.

Insbesondere mit Blick auf die Europawahl am 26. Mai sei diese feste Partnerschaft zwischen Deutschen und Franzosen äußerst wichtig, betont Alice Heller. Gerade wegen der beiden unterschiedlichen politischen Systeme – dem Präsidialsystem in Paris und dem Föderalsystem in der Bundesrepublik – sei es aus Sicht der anderen EU-Staaten besonders glaubwürdig, wenn Deutschland und Frankreich einer Meinung seien.

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Den kompletten Text finden Sie auf der Homepage des französischen Außenministeriums unter: https://www.diplomatie.gouv.frexterner Link (externer Link) 

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