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BR-Moderator bekam einen Korb (29. September 2019)

Mit originellen Aktionen wird im Fränkischen Freilandmuseum die Vergangenheit lebendig

Hausarbeit war früher Schwerstarbeit. Davon überzeugten Patricia Linsenmeier und Monika Trost (ganz rechts) vom Fränkischen Freilandmuseum Fladungen ihren Gesprächspartner, BR-Moderator Jürgen Gläser, anhand mitgebrachter Utensilien zum Wäschewaschen. (Foto: Mauritz)

Würzburg. (mm) Mit einem großen Korb kamen Patricia Linsenmeier und Monika Trost vom Fränkischen Freilandmuseum Fladungen am Sonntag (29. September) auf die BR-Bühne in Halle 11 auf der Mainfranken-Messe. Allerdings wollten die beiden Museums-Expertinnen dem Moderator Jürgen Gläser damit keineswegs eine freundliche Abfuhr erteilen. Ganz im Gegenteil: aus dem Behältnis zogen sie so nach und nach all jene Utensilien, die es einst zum Wäschewaschen brauchte. „Hausfrauenarbeit war früher Schwerstarbeit“, erklärte Monika Trost mit Blick auf das gusseiserne Bügeleisen, das Waschbrett, das man heute allenfalls als Musikinstrument benutzt, oder den Wäschestampfer, den nur noch die älteren Messebesucherinnen und Messebesucher tatsächlich kannten.

„Unsere Aufgabe im Fränkischen Freilandmuseums ist es, die Besonderheiten der unterschiedlichen Siedlungsgebiete Unterfrankens zu bewahren“, ergänzte Patricia Linsenmeier. Rund zwanzig verschiedene historische Hofstellen, Werkstätten oder Gemeindebauten sollten den Besuchern die ländlichen Lebensweisen und Gewohnheiten, die verschiedenen Bauweisen und Dorfstrukturen erlebbar machen. „Wir präsentieren das einstige dörfliche Leben ohne E-Herd, ohne Fließendwasser und ohne Gefrierschrank“ – und das mit großem Erfolg, denn jedes Jahr kommen rund 60.000 Besucher aus der ganzen Welt ins Freilandmuseum.

Museen sind heute „frischer“, wie Monika Trost und Patricia Linsenmeier übereinstimmend feststellten. Dazu tragen im Freilandmuseum auch die zahlreichen Aktionen bei. Etwa am kommenden „Tag der deutschen Einheit“, wenn es unter dem Motto „Museumsreif“ um die Ernte und Verarbeitung von Streuobst und Kartoffeln in früheren Zeiten gehen wird.

Vor dem Hintergrund der Digitalisierung ist dann sogar eine gelbe Telefonzelle, wie sie bis vor kurzem an jeder Ecke zu finden waren. reif fürs Museum. „Es hat schon für etwas Unverständnis gesorgt, als wir ein Telefonhäuschen bei uns aufgestellt haben“, räumte Patricia Linsenmeier ein. Aber es war eben das letzte seiner Art! Auf das Freizeichen wartet man natürlich bei einem Museums-Telefon vergeblich. Aber dafür können die Besucher aus dem Hörer verschiedenen Gesprächsfetzen lauschen – etwa einem jungen Mann, der sich in das Häuschen verzogen hat, um einen Regenschauer abzuwarten und der bei dieser Gelegenheit seinen Kumpel anruft. Das Problem „ich hab‘ kein Netz“ kannte man damals noch nicht. Aber heute lässt sich mit diesem Stoßseufzer die Museums-Aktion hervorragend bewerben.

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