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Ein Blick über den Rand der Kaffeetasse (13. Februar 2020)

Unterfranken auf dem Weg zum Fairtrade-Bezirk – Faire Preise für Bauern der Dritten Welt

Schon bisher wird in den Einrichtungen des Bezirks nur fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Jetzt will der Bezirk zudem Fairtrade-Region werden. (Foto: Mauritz)

Würzburg. (mm) Mit der Besetzung einer Steuerungsgruppe nimmt der Fairtrade-Bezirk Unterfranken immer deutlicher Gestalt an. Kurz vor Weihnachten hatte der Bezirkstag einstimmig beschlossen, im Rahmen der internationalen „Fairtrade-Towns“-Kampagne von Transfair e.V. den fairen Handel zu unterstützen, jetzt berief er Maria Hoßmann (CSU), Bärbel Imhof (Bündnis 90/Die Grünen), Thomas Schiebel (SPD) und Bernhard Ruß (SPD) in das Lenkungsgremium. Den Vorsitz übernahm Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, die Eine-Welt-Regionalpromotorin Katharina Lang vertritt in der Steuerungsgruppe die Zivilgesellschaft. Als Vertreter der Verwaltung fungiert zumindest vorläufig Bezirksdirektor Dr. Gernot Janke. Noch zu besetzen ist die Position eines Vertreters oder einer Vertreterin des Handels.

Die Steuerungsgruppe hat nun die Aufgabe, alle Aktivitäten zu koordinieren, die für eine offizielle Bewerbung als Fairtrade-Bezirk notwendig sind. Dazu zählt etwa eine Liste lokaler Einzelhändler oder Gastronomen, die Produkte aus fairem Handel anbieten, sowie öffentliche Einrichtungen, die fair gehandelte Produkte verwenden oder Info-Veranstaltungen zu diesem Thema organisieren. Sobald die Steuerungsgruppe alle Unterlagen zusammen hat, wird sich der Bezirk Unterfranken um die Anerkennung als Fairtrade-Region bewerben.

Im Einzelnen bedeutet dies, 140 Einzelhändler und 70 Gastronomie-Betriebe sowie sieben Schulen, sieben Kirchengemeinden und sieben Vereine einzubinden. „Insgesamt müssen wir also 231 Unterschriften einholen“, rechnete Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel vor. Dotzel hofft in diesem Zusammenhang auf eine breite Unterstützung aus ganz Unterfranken.

Transfair ist ein Verein, der sich in Entwicklungs- und Schwellenländern für gerechtere Preise für Kleinbauern sowie für bessere Arbeitsbedingungen einsetzt. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sieht in der Unterstützung fairen Handels ein wirkungsvolles Instrument zur Armutsbekämpfung: „Unser Einsatz für Fairtrade zeigt, dass wir in Unterfranken nicht nur über den sprichwörtlichen Tellerrand, sondern in diesem Fall auch über den Rand der Kaffeetasse hinausblicken!“ Dank der garantierten Mindestpreise können die Produzentinnen und Produzenten in der Dritten Welt aus eigener Kraft ein menschenwürdiges Leben führen. 

Dabei war der Bezirk Unterfranken schon bisher seiner Zeit voraus: seit fünf Jahren wird in den Küchen der Kliniken in der Trägerschaft des Bezirks in Lohr am Main, Würzburg, Werneck und Münnerstadt sowie in der so genannten Versorgungszentrale auf dem Heuchelhof, die die Dr. Karl-Kroiß-Schule, die Schulvorbereitende Einrichtung und das Körperbehindertenzentrum beliefert, nur fair gehandelter Kaffee verwendet.

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Ansprechpartner:
Dr. Markus Mauritz
Pressesprecher
Tel: 0931 7959-1617
Fax: 0931 7959-2617

Zimmernummer: O 60