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9,3 Millionen Euro für Unterfrankens Kultur (30. Juni 2020)

Viel Lob für Jahresrechnung der Kulturstiftung – Aber Zinsflaute hinterlässt ihre Spuren

Sichtlich zufrieden mit der Verwirklichung des Kulturhaushalts für das Jahr 2019: Bezirks-Kämmerer Andreas Polst. Die Planungen wurden im Verlauf der zwölf Monate mit einem so genannten Schärfegrad von 94,44 Prozent umgesetzt.  (Foto: Mauritz)

Würzburg. (mm) Die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks war vielleicht noch nie so wichtig wie jetzt. Darüber waren sich die Mitglieder des Bezirksausschusses bei der Vorlage der Jahresrechnung für 2019 am Dienstag (30. Juni) in Würzburg einig. Mit einem Gesamtvolumen von mehr als 9,3 Millionen Euro war der Bezirk auch im vergangenen Jahr der mit Abstand größte Förderer von Kultur und Kulturschaffenden in Unterfranken, wie Bezirks-Kämmerer Andreas Polst in seinem Rechenschaftsbericht deutlich machte.

Viele Künstlerinnen und Künstler seien gerade in der gegenwärtigen Corona-Pandemie auf Unterstützung angewiesen, sagte CSU-Fraktionschef Stefan Funk in der anschließenden Debatte. Er warnte aber in diesem Zusammenhang auch vor der Gefahr, dass bei den Finanzhilfen der öffentlichen Hand „viele Künstler durch das Raster fallen“ könnten. Vor diesem Hintergrund komme der Kulturstiftung eine wichtige Aufgabe zu. Funk lobte Polst für dessen „sicheres Händchen“ bei der Anlage des Stiftungsvermögens.

Auch Tamara Bischof (Freie Wähler) betonte die „hervorragende“ Arbeit des Bezirks-Kämmerers. Bärbel Imhof (Bündnis 90/Die Grünen) forderte mit Blick auf die dauerhaft schlechte Ertragslage an den internationalen Kapitalmärkten eine „breite Debatte“ über den künftigen Weg der Kulturstiftung. Zuvor hatte auch Andreas Polst darauf hingewiesen, dass die Leistungsfähigkeit der Stiftung „unmittelbar von der Höhe ihrer Vermögenserträge“ abhänge.

Polst verdeutlichte diese Entwicklung anhand eines aktuellen Beispiels: 2019 seien insgesamt drei Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 19,5 Millionen Euro fällig geworden. Diese hätten im Durchschnitt 4,02 Prozent Zinsen erwirtschaftet, bei der Wiederanlage seinen nur mehr 2,01 Prozent zu erzielen gewesen. Nach seiner Ansicht werde sich die Niedrigzinsphase in den kommenden Jahren fortsetzen, so dass zur Abfederung der rückläufigen Erträge ab dem kommenden Jahr Ausgaben aus dem Kulturetat schrittweise in den Bezirkshaushalt verlagert werden sollten. Dies hatte bereits der Kulturausschuss empfohlen.

Rückblickend stellte Polst fest, dass sich seine langjährige Anlagestrategie der langen Laufzeiten bewährt habe. Die 2019 erzielte Durchschnittsverzinsung von 3,50 Prozent sei gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig zurückgegangen. Insgesamt sei das Kapital in Höhe von mehr als 220 Millionen Euro „sicherheitsorientiert“ angelegt: 162,25 Millionen Euro in einlagengesicherten Schuldscheinen, 52,09 Millionen Euro in einlagegesicherten Festgeldern, 4,12 Millionen Euro in Rentenfonds und 1,90 Millionen Euro in Form liquider Mittel.

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Dr. Markus Mauritz
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