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„Von der Gebärdensprache zur Herzenssprache“ (11. November 2021)

Inklusionspreis in der Kategorie „Bildung und Erziehung“ geht an die VHS Hammelburg

Stolz auf die Siegerurkunde (von links) Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Bürgermeister Armin Warmuth, die Geschäftsführerin des VHS-Büros Hammelburg, Claudia Beyrle, der Leiter der VHS Bad Kissingen, Michael Balk, der Leiter des Gebärdensprachkurses, Friedrich Oswald, sowie die beiden Behindertenbeauftragten des Bezirks, Christina Feiler und Karin Renner. (Foto: Wagenbrenner)
 

Hammelburg. (mm) Es gebe viele gute Gründe, eine neue Sprache zu erlernen, sagte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel am Donnerstag (11. November) bei der Verleihung des unterfränkischen Inklusionspreises in der Kategorie „Bildung und Erziehung“ an die Volkshochschule Hammelburg, die seit März 2020 mit ihren Kursen für die Verbreitung der Gebärdensprache sorge. Dabei richte sich das Angebot der VHS auch an Hörende, so Dotzel weiter. Damit werde nicht zuletzt der Isolation der Nichthörenden entgegengewirkt.

Von der Gebärdensprachen-Kompetenz profitierten somit auch zahlreiche Institutionen wie Schulen, Kindergärten oder Hospizvereine sowie Angehörige und Freunde Nichthörender. Den „romantischsten“ Grund für den Spracherwerb bescheinigte Dotzel einer Kursteilnehmerin aus Würzburg. Sie lebe mit einem gehörlosen Mann zusammen. „Für dieses glückliche Paar ist die Gebärdensprache zu ihrer Herzenssprache geworden“, sagte der Bezirkstagspräsident in seiner Laudatio. Ein schönerer Grund lasse sich wohl für keine Sprache finden.

Wegen der Corona-Pandemie fand der Kurs in stetem Wechsel zwischen Online- und Präsenz-Veranstaltung statt. „Trotz aller Widrigkeiten, die Ausbildung dennoch durchgezogen zu haben, gehört zu den Besonderheiten des Lehrgangs“, sagte Dotzel. „Weil der Kursleiter selbst gehörlos ist, ergaben sich einige spezielle Schwierigkeiten bei der Umsetzung der digitalen Formate. Aber gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und einigen Experten gelang es, dass alle erfolgreich weiterlernen konnten“, lobte Dotzel.

Die beiden Behindertenbeauftragten des Bezirks, Karin Renner und Christina Feiler, betonten, dass mit der Hammelburger VHS „die Richtigen den Preis gewonnen haben“. Beide Bezirksrätinnen zeigten sich vom Engagement der ganzen Gruppe beeindruckt. Die Gebärdensprache unter Hörenden zu „verbreiten“, sei nach ihrer Auffassung ein wichtiger Schritt.

Begonnen hatte die Feierstunde im Sitzungssaal der VHS Hammelburg mit einem Grußwort von Bürgermeister Armin Warmuth. Er lobte insbesondere das große Engagement der Geschäftsführerin des VHS-Büros Hammelburg, Claudia Beyrle. Sie wolle die Inklusions-Angebote der Volkshochschule weiter ausbauen, erwiderte Beyerle. Sie denke schon über verschiedene Kurse nach. Unter anderem wolle sie eine Blind-Wine-Verkostung in ihr Programm aufnehmen, bei der ein Mensch mit Sehbehinderung verschiedene Weine präsentiert und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Weine „blind“ verkosten.

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