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Im Herbst kommen die ersten Patienten (26. April 2022)

Die neue psychiatrische Klinik in Aschaffenburg geht demnächst in Betrieb

Von der Planung bis zum fertigen Bau ist in der Regel ein weiter Weg. Davon überzeugten sich (von links): Architekt Armin Bauer, Krankenhausdirektor Bernd Ruß, Geschäftsleiter der Krankenhäuser und Heime des Bezirks, Jürgen Oswald, und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Dominikus Bönsch. (Foto: Mauritz)

Aschaffenburg. (mm) Rund 16,7 Millionen Euro haben der Bezirk Unterfranken und der Freistaat Bayern in den zurückliegenden Jahren in den Bau eines neuen psychiatrischen Krankenhauses in Aschaffenburg investiert. Bevor im kommenden Herbst die ersten Patienten in das Fünfzig-Betten-Haus einziehen werden, nahmen die Bauherren am Dienstag (26. April) das Gebäude mit einer Nutzfläche von 2.000 Quadratmetern in Augenschein.

Noch wird überall gewerkelt und gehämmert. In den Ecken stehen weiße Plastikeimer für den Estrich. Kabel-Enden ragen aus den Wänden, wo sich demnächst Lichtschalter und Steckdosen befinden werden. Aber man erkennt bereits die architektonische Schönheit des künftigen Krankenhauses in unmittelbarer Nähe zum Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Diese Anbindung an ein somatisches Spital sei wichtig, um der Stigmatisierung psychisch Kranker entgegenzuwirken, betont Kevin Streblow, der künftige Chefarzt der neuen Einrichtung.

Die vielen Glasflächen, an deren Stelle man früher vielleicht Mauern gesetzt hätte, die großzügige Verwendung von Holz und die einladenden Innenhöfe verleihen dem Gebäude eine entspannte Leichtigkeit. „Alles das, soll zur Genesung der Patientinnen und Patienten beitragen“, erläutert Armin Bauer von der Aschaffenburger „RitterBauerArchitekten GmbH“. Die Klinik sei in zwei Stationen mit jeweils 25 Betten aufgeteilt. Zu den Räumlichkeiten gehöre auch ein barrierefreies Zimmer. Zudem sei eine Küche zur Selbstversorgung vorgesehen, um die Patientinnen und Patienten auf das Leben außerhalb der Klinik vorzubereiten.

Prof. Dr. Dominikus Bönsch erhofft sich von der neuen Klinik eine „ganz große Verbesserung“ für die medizinische Versorgung am Untermain. Zudem erwartet der Ärztliche Direktor des Bezirkskrankenhauses Lohr am Main, der in dieser Eigenschaft künftig auch für Aschaffenburg verantwortlich sein wird, eine deutliche Entlastung der Lohrer Bezirkseinrichtung. Abgesehen von längerfristigen Suchtbehandlungen könnten sämtliche Krankheitsbilder in der neuen Klinik behandelt werden. Ein wichtiger Aspekt sei aus seiner Sicht die wohnortnahe Betreuung. Wie der Mediziner vor diesem Hintergrund unterstreicht, würden heutzutage nur noch sehr selten Krankenhäuser in dieser Größenordnung neu gebaut.

Auch Jürgen Oswald, der Geschäftsleiter sämtlicher Bezirkskrankenhäuser und Heime in Unterfranken, sieht in der seit Jahren anhaltenden Überbelegung des BKH Lohr eine große Herausforderung, die noch verstärkt werde, weil es immer weniger niedergelassene Ärzte gebe. Die neue Klinik werde dieses Problem in absehbarer Zeit nachhaltig entschärfen.

Krankenhausdirektor Bernd Ruß (BKH Lohr) erinnerte in diesem Zusammenhang an den „langen Weg“ der neuen Aschaffenburger Psychiatrie, der 2014 mit den ersten Planungen begonnen habe. Im Jahr darauf habe die Staatsregierung „grünes Licht“ gegeben, und 2017 sei schließlich die fachliche Billigung und 2018 der „erste Spatenstich“ erfolgt.

Mit einer ausgesprochen erfreulichen Nachricht konnte Pflegedirektorin Marianne Schaffarczik (BKH Lohr) aufwarten: für das neue psychiatrische Krankenhaus in Aschaffenburg stehe genug Personal bereit: „Das ist heutzutage keinesfalls selbstverständlich!“, sagte Schaffarczik. Insgesamt wird die Klinik sechzig bis siebzig hochspezialisierte Fachkräfte beschäftigen.

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