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Ein i-Tüpfelchen für Schloss Werneck (15. Juli 2022)

Café Balthasar offiziell wiedereröffnet – Laut Google eines der schönsten Cafés im Landkreis

Freuten sich über die Wiederöffnung des Café Balthasar: Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (rechts im Bild) mit den Bezirkstags-Mitgliedern (von links) Gerhard Müller, Stefan Funk, Karin Renner und Thomas Schiebel. (Foto: Mauritz)

Werneck. (mm) Das „Café Balthasar“ sei das i-Tüpfelchen von Schloss Werneck. Dies würde heutzutage selbst der legendäre Barockbaumeister Balthasar Neumann, der den Prachtbau Mitte des 18. Jahrhunderts schuf, so sehen, erklärte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel mit einem Augenzwinkern bei der Wiedereröffnung des beliebten Gastronomiebetriebes am vergangenen Freitag (15. Juli).

Das ursprünglich 2014 im Gartensaal des Schlosses eröffnete Lokal mit dem zauberhaften Ausblick auf den Park bietet seelisch Kranken die Chance, dauerhaft zu arbeiten oder sich auf den Wiedereinstieg in ihren ursprünglichen Beruf oder aber auf eine berufliche Neuorientierung vorzubereiten. Bis zur Corona-Pandemie kamen die Besucherinnen und Besucher aber nicht nur wegen des kulinarischen Angebots in den so genannten „Zuverdienst-Betrieb“, sondern auch wegen der regelmäßigen musikalischen oder literarischen Veranstaltungen.

Im Frühjahr 2020 hieß es plötzlich „Lockdown“, und „auf einen Schlag war nichts mehr, wie es einmal war – auch nicht im Café Balthasar!“, erinnerte Dotzel an die seinerzeitigen weltweiten Einschränkungen. Man sei sich aber in der Bezirksverwaltung schnell einig gewesen, das Café auf einem neuen rechtlichen Fundament fortzuführen. Deshalb habe man im Februar 2021 die Gründung der „Schloss Werneck Selbsthilfe gGmbH“ beschlossen. Kurze Zeit später habe sich auch der Förderverein Orthopädisches Krankenhaus Schloss Werneck zu einer Beteiligung an der Selbsthilfe gGmbH entschieden. In diesem Zusammenhang dankte Dotzel dem Ärztlichen Direktor der Klinik, Prof. Christian Hendrich, sowie dem Krankenhausdirektor Alfred Stäblein. Mit ihnen gemeinsam habe er Ende vergangenen Jahres beim zuständigen Notar die entscheidenden Unterschriften unter das Gründungs-Dokument gesetzt.

Der Bezirkstagspräsident erinnerte an die umfangreichen Vorbereitungen zur Eröffnung des Cafés. Vorschriften mussten umgesetzt, Lieferanten gesucht, das Personal gefunden, die Preise kalkuliert, die Speisekarte erstellt und vieles, vieles mehr erledigt werden – „eine Fülle von Arbeiten, die man als Außenstehender gar nicht wahrnimmt“, sagte Dotzel. Beim Blick auf das Ambiente sei er aber überzeugt, dass sich die Mühe gelohnt habe.

Landrat Florian Töpper (Schweinfurt) lobte das neu eröffnete Bistro als „offenes Haus, das zur Begegnung einlädt“. Damit habe man das Erbe Neumanns in die Mitte gerückt. Den Verein „Aufwind“, der das Lokal einst initiiert und jahrelang betrieben hatte, lobte Töpper als einen Pionier. Die wichtigste Botschaft für ihn laute: „Das Café Balthasar ist wieder da!“

Wie attraktiv das Schloss-Lokal ist, hatte der Wernecker Bürgermeister Sebastian Hauck im Internet recherchiert. Laut einer Google-Bewertung sei das „Café Balthasar“ das „schönste Kaffeehaus im Landkreis Schweinfurt“, habe seine Nachforschung ergeben. Und auch bei der Bevölkerung sei der Gastronomiebetrieb überaus beliebt: als es während des Lockdowns geschlossen war, hätten regelmäßig bei ihm im Rathaus Bürgerinnen und Bürger angerufen und sich danach erkundigt, wann der Betrieb wieder aufgenommen werde.

Zuvor hatte der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach einen kurzen Rückblick auf „die bewegte Geschichte“ von Schloss Werneck gegeben. Er selbst habe mehr als 35 Jahre als Krankenpfleger und später als Fachkrankenpfleger für Psychiatrie hier gearbeitet. Bei aller Schönheit spiegle sich in dem „Areal die Vergänglichkeit der Dinge wider“, sagte Knoblach. Er lobte den Bezirk Unterfranken als Arbeitgeber und dankte dem Verein „Aufwind“ für dessen Engagement. Das „Café Balthasar“ biete die Chance auf einen regionalen Arbeitsplatz.

Musikalisch begleitet hatte die Veranstaltung der Musiktherapeut Klaus Baur auf seinem Bandoneon. Krankenhausdirektor Alfred Stäblein hatte den Solisten mit seinem eher selten zu hörenden Instrument, das man zumeist vom Tango Argentino her kennt, als „kleine, aber feine Kapelle“ angekündigt. Durchaus klanggewaltig eröffnete Klaus Baur die Veranstaltung mit dem britischen Hymnus vom „Land of Hope and Glory“, um mit dem Tango-Klassiker „Adios Muchachos“ die Festgesellschaft zu entlassen.

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Florian Hiller
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