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Großes Lob für die Kleinkunst (18. September 2022)

Bezirk lud die Freunde gehobener Unterhaltung zum Kulturempfang nach Schloss Aschach

Lobte das Engagement von Künstlerinnen und Künstlern: Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel bei seiner Festansprache zum Kulturempfang des Bezirks in der Museumsscheune von Schloss Aschach. (Foto: Mauritz)

Aschach. (mm) Anspruchsvolle Kleinkunst erfordere große Könnerschaft. Das unterstrich Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in seiner Ansprache zum Kulturempfang des Bezirk Unterfranken am vergangenen Sonntag (18. September) in Schloss Aschach. Wer mit Erfolg auf einer Kleinkunst-Bühne bestehen wolle, der müsse ein echter Meister seines Metiers sein. „Im Engagement der Kreativen, der Künstler und der Künstlerinnen sehe ich einen wichtigen Motor für gesellschaftlichen Fortschritt“, so der Bezirkstagspräsident weiter.

Kunst und Kultur seien noch nie ohne tatkräftige Unterstützung ausgekommen, betonte Dotzel. Künstler und Kulturschaffende hätten immer schon Förderer gebraucht. „Oder wie sonst wären all die wunderbaren Kunstschätze möglich geworden, wenn es nicht immer schon Mäzene gegeben hätte, denen Kunst und Kultur mehr wert sind als ein paar lobende Worte und ein herzlicher Händedruck!“ In diesem Zusammenhang wies Dotzel darauf hin, dass der Bezirk Unterfranken mit seiner Unterfränkischen Kulturstiftung seit vielen Jahren gerade auch die Kleinkunst und deren Vertreterinnen und Vertreter unterstütze. Er freue sich daher sehr, „dass sich beim Kulturempfang des Bezirks in diesem Jahr all jene versammelt haben, die sich der hohen Kunst der anspruchsvollen Kleinkunst verschrieben haben“. Kleinkunst könne eben alles sein: Unterhaltung, Bildung und manchmal auch Provokation.

Über den illustren Besuch freute sich auch Erster Bürgermeister Andreas Sandwall (Markt Bocklet). Der Kulturempfang sei eine besondere Ehre für seine Kommune und steigere zudem Aschachs Bekanntheitsgrad, betonte er in seinem Grußwort, das er auch im Namen von Landrat Thomas Bold (Bad Kissingen) hielt. Der Bezirk Unterfranken investiere seit vielen Jahren in das Schloss, stellte der Rathaus-Chef fest. Er dankte dem Bezirk Unterfranken für dessen Hilfe – „die bisherige und die noch kommende“, fügte er augenzwinkernd hinzu.

Eine wunderbare Kostprobe für anspruchsvolle Kleinkunst gab am Rande des Empfangs der bekannte Schauspieler und Regisseur Kurt Spielmann. Singend und erzählend schlüpfte er in die Rolle eines mittelalterlichen Bauern, eines kühnen Ritters und eines stadtstreichenden Flaschensammlers. Vor fünfhundert Jahren seinen die Menschen auch nicht besser gewesen als heute, „aber anders“, ließ er seinen armen Landmann sagen. Spielmanns „edler Ritter Knuzius“ besang sein Leben als mittelalterlicher Waffenträger nach der bekannten Melodie von Karl Valentins Lied über die „alten Rittersleut aus dem Isartal“. Und schließlich rechnete er in der Rolle des „Edi“ vor, warum mit Flaschensammeln mehr Geld zu verdienen sei als mit Hartz IV – „noch dazu bar auf die Kralle. Welcher verheiratete Mann kann das von sich sagen!“ Freilich steckt hinter der scheinbar lustigen Figur des philosophierenden Flaschensammlers der ersthafte Appell, Verständnis zu haben für die Menschen am Rand der Gesellschaft. Manchmal kann Kleinkunst eben Großes bewirken.

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