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„Einheit Europas wird zur Überlebensfrage“ (17. November 2022)

Bezirk verleiht Partnerschaftspreis 2022 an Zielgruppe kommunale Gebietskörperschaften

Stolz präsentieren die Vertreterinnen und Vertreter der Siegerkommunen des diesjährigen Partnerschaftspreises ihre Urkunden. Das Foto zeigt die Gewinner mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Foto: Mauritz

Würzburg. (mm) Der Markt Kleinwallstadt hat am Donnerstag (17. November) in Würzburg den Partnerschaftspreis des Bezirk Unterfranken für die Zielgruppe kommunale Gebietskörperschaften erhalten. Insgesamt konnten sich fünf Kommunen über eine Auszeichnung für besondere Verdienste um die Partnerschaften mit anderen EU-Kommunen freuen. Neben dem ersten Preis für Kleinwallstadt ging jeweils ein zweiter Preis an den Markt Goldbach und die Gemeinde Laufach sowie jeweils ein dritter Preis an die Stadt Aschaffenburg und die Stadt Eltmann. Der Partnerschaftspreis des Bezirks war in diesem Jahr erstmals mit 12.000 Euro dotiert. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel betonte in seiner Laudatio, wie sehr es auf den Zusammenhalt der westlichen Demokratien ankomme: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen und Katastrophen wird die Einheit Europas zur Überlebensfrage!“

Die Botschaft sei klar, so Dotzel weiter: „Die Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, lassen sich von einzelnen Nationalstaaten nicht bewältigen.“ Daher brauche es die europäische Zusammenarbeit. Insbesondere die kommunalen Gebietskörperschaften seien ein idealer Nährboden für die Völkerverständigung. „Kommunale Gebietskörperschaften sind wie ein Biotop, in dem sich die Menschen und deren Institutionen gemeinsam auf den Weg in Zukunft machen können.“ Der diesjährige Partnerschaftspreis wende sich daher an alle „Gemeinden, Städte und Landkreise, die sich für dieses wichtige Anliegen einsetzen“.

Die fünf Preisträger

An den Aktivitäten Kleinwallstadts habe die Jury insbesondere überzeugt, dass selbst während der Corona-Pandemie der Kontakt zur Partnergemeinde Saint-Pierre-en-Auge lebendig blieb. Dotzel erinnerte in diesem Zusammenhang an ein virtuelles Jubiläums-Treffen mit 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Aus Anlass des Jubiläums seien in beiden Kommunen zwei Skulpturen aufgestellt worden, die den Beginn und das Ende eines Regenbogens symbolisieren sollten. „Besser hätte man die enge Verbundenheit zwischen den beiden Partner-Gemeinden nicht darstellen können: Der Regenbogen als Brücke zwischen Himmel und Erde, als Bindeglied zwischen den Menschen in Frankreich und Deutschland“, so Dotzel.

Zur Partnerschaft Laufachs mit der französischen Gemeinde Sainte-Eulalie in der Gironde bei Bordeaux im Südwesten Frankreichs sagte Dotzel, dass deren Wurzeln bis ins Jahr 1973 zurückreichten. Seinerzeit habe die damals noch eigenständige Spessartgemeinde Hain Kontakte nach Sainte Eulalie geknüpft. Nach der Gebietsreform sei die Partnerschaft auf die jetzige Großgemeinde Laufach übertragen worden. „Obwohl sie eine der ältesten deutsch-französischen Partnerschaften am bayerischen Untermain ist, nutzen die Verantwortlichen alle Vorzüge moderner Kommunikation“, betonte Dotzel in seiner Laudatio. So standen während der Corona-Pandemie die beiden Bürgermeister auch per Video-Konferenzen in Verbindung.

Am Markt Goldbach habe die Jury den „zukunftsweisenden und innovativen Charakter“ der Partnerschaft mit Courseulles-sur-Mer gelobt. Dank der Entwicklung neuer Formate habe das Preisgericht einen „kontinuierlichen Erneuerungsprozess“ der Partnerschaft mit der Calvados-Gemeinde fest. Tagesaktuelle Themen würden regelmäßig aufgegriffen, lobte Dotzel. Dies diene der Umsetzung des europäischen Gedankens. Allgemein habe die Jury den ausgesprochenen intensiven Geschichts- und Europabezug gelobt.

Eltmann pflege seit 1974 eine Städtepartnerschaft mit Saint-Paul-Trois-Châteaux im Süden Frankreichs. Dotzel berichtete, dass der Jury insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der Partnerschaften des Landkreises Haßberge-Tricastin gefallen habe. In diesem Zusammenhang wies er auf „die eindrucksvolle Orientierung an der jungen Generation“ hin, „die ja eines Tages das Staffelholz übernehmen soll“. Dazu trügen kontinuierliche Begegnungsformate ebenso bei wie der bürgernahe Charakter der Partnerschaft mit den zahlreichen intensiven Kontakten und dem zunehmenden Einsatz von digitalen Technologien.

Aschaffenburg habe seit vielen Jahren intensive Beziehungen zu Partnerstädten in Schottland, Ungarn und Frankreich, würdigte Dotzel. So bestehe zum Beispiel die Partnerschaft mit dem französischen Saint-Germain-en-Laye seit dem Jahr 1975. Die Jury sei insbesondere davon beeindruckt gewesen, dass die Stadt für die Partnerschafts-Arbeit jährlich 50.000 Euro zur Verfügung stelle und eine Sachbearbeiter-Stelle finanziere. Diese Sachbearbeiterin arbeite mit den jeweiligen Freundeskreisen eng zusammen. Zudem habe Aschaffenburg durch die kontinuierlich hohe Teilnehmerzahl bei den verschiedenen Aktivitäten überzeugt.

Kleinwallstadt, Goldbach, Laufach, Aschaffenburg und Eltmann stünden stellvertretend für „unser europäisches Engagement, mit dem wir in die Zukunft gehen wollen“, stellte Dotzel fest. Sie stünden auch stellvertretend „für unsere Hoffnung auf ein einiges und friedliches Europa“.

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Florian Hiller
Stv. Pressesprecher
Tel: 0931 7959-1618
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