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„Versorgung darf keine Sache der Metropolen werden“ (9. März 2023)

Erster Spatenstich für die neue Gerontopsychiatrie am BKH Lohr

Der erste Spatenstich ist geschafft (von links): Klinikdirektor Bernd Ruß, Bürgermeister Dr. Mario Paul, Landrätin Sabine Sitter, Staatssekretärin Anna Stolz, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab und Pflegedirektorin Marianne Schaffarczik. (Foto: Hiller)

Lohr am Main. (mm) Ein klares Bekenntnis zur medizinischen Versorgung auch in ländlichen Regionen hat Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Donnerstag (9. März) anlässlich des ersten Spatenstichs für die neue Gerontopsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Lohr am Main abgegeben. Die ärztliche Betreuung dürfe „keine Sache der Metropolen werden“, betonte er. Zugleich verwies der Gesundheitsminister auf den steigenden Versorgungs-Bedarf insbesondere im Bereich der psychisch Erkrankten und dankte den bayerischen Bezirken für deren nachhaltiges Engagement. Den Kliniken versprach er: „Der Freistaat lässt seine Krankenhäuser nicht im Stich!“ Bei allem Willen zu Reformen sei sich die Politik ihrer Verpflichtung gegenüber den Menschen bewusst. So werde der Freistaat in Lohr den Ersatzneubau von Pflege- und Therapiebereichen und Gerontopsychiatrie mit 27,25 Millionen Euro fördern.

Wie Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in seiner Begrüßungsrede sagte, rechne der Bezirk für die neue Gerontopsychiatrie mit Gesamtkosten in Höhe von rund 38,56 Millionen Euro. „Wir alle leben in einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft. Das ist die gute Nachricht“, sagte Dotzel weiter. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass damit allerlei körperliche Einschränkungen verbunden seien. Die neue Einrichtung sei daher dringen nötig. Das neue Haus werde insgesamt hundert Betten umfassen. „Mit diesem neuen Spezialkrankenhaus am BKH Lohr bekommt Unterfranken eine weitere, hochmoderne Klinik!“, lobte Dotzel das Vorhaben. Damit verbessere sich die wohnortnahe Versorgung älterer, psychisch Kranker in der Region Unterfranken um einen weiteren, entscheidenden Baustein.

Der Ärztliche Direktor des BKH, Prof. Dr. Dominikus Bönsch, blickte in seinem Referat „Unsere Zukunft – Gerontopsychiatrie“ auf die Anfänge der Lohrer Klinik zurück und stellte den damit verbundenen Versorgungsauftrag dar. Was die künftige Entwicklung angehe, verwies er auf einen zunehmenden Druck aus den somatischen Häusern. Zudem steige die Zahl der psychisch Erkrankten insbesondere unter den älteren, aber auch unter den jüngeren Patientinnen und Patienten. Eine Lösung sah er im weiteren Ausbau ambulanter Behandlungen.

Die baulichen Planungen stellte der zuständige Architekt, Joachim Staudt, dar. Der erste Bauabschnitt entstehe auf einer unbebauten Parzelle inmitten des Klinikgeländes. Demnach werde der Gebäudetrakt angeordnet wie zwei ineinandergreifende Rechtecke. In jedem dieser beiden Baukörper würden Innenhöfe für eine natürliche Beleuchtung, für einen geschützten Garten und für frische Luft sorgen. Das Erdgeschoss werde neben dem Eingangsbereich gemeinsame Therapie- und Diensträume sowie Labore und Umkleidezimmer aufnehmen. Die beiden darüber liegenden Stockwerke seien mit ihren insgesamt vier Stationen den Patientinnen und Patienten vorbehalten. Wie Staudt betonte, könnten die Innenhöfe von den Patientinnen und Patienten genutzt werden, um damit die Menschen aus ihren Zimmern herauszubekommen. Überall seien Sitzgelegenheiten und Schattenplätze geplant. Die bauliche Fertigstellung des ersten Bauabschnitts sei für das Jahr 2026 vorgesehen.

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Florian Hiller
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