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Science-Fiction im Barock-Schloss (19. Juni 2024)

In der Orthopädischen Klinik Schloss Werneck fand jetzt die 8.500. roboterunterstützte Operation statt

Mit „Riesensprüngen“ in die medizinische Zukunft (von links): Prof. David Matusiewicz, Bezirkstagspräsident Stefan Funk und Prof. Christian Hendrich. (Foto: Mauritz)

Werneck/Würzburg. (mm) Deutschland könne viel mehr, als hier tatsächlich geleistet werde. So die Überzeugung von Prof. David Matusiewicz von der privaten Hochschule für Ökonomie und Management in Essen. „Schließlich waren wir mal die Ingenieure der Welt“, gab der Hochschullehrer bei seinem Vortrag am Mittwoch (19. Juni) im Orthopädischen Krankenhaus Schloss Werneck zu bedenken.

Die Bundesrepublik sah er unter diesem Gesichtspunkt zwischen „etabliertem Stillstand“ und Riesensprüngen in eine digitale Zukunft. Dabei ging es ihm vor allem um die „Riesensprünge“, die die medizinische Forschung in den vergangenen Jahrzehnten gemacht habe. Dank genetischer Untersuchungen ließen sich Krankheiten erkennen, ehe sie ausbrächen, und mit Künstlicher Intelligenz sei die Patientenkommunikation in allen denkbaren Sprachen möglich, so Matusiewicz weiter, dessen Forschungsschwerpunkte im Bereich des Gesundheitsmanagements und der Gesundheitsökonomie liegen.

Dass der renommierte Experte für Fragen der digitalen Transformation in Werneck an der richtigen Adresse sei, hatte Bezirkstagspräsident Stefan Funk zuvor in seiner Begrüßung deutlich gemacht. Wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung war nämlich in der Orthopädischen Klink die 8.500. Prothese mit Roboter-Unterstützung eingesetzt worden. Funk sagte, die Anschaffung des so genannten Makoplasty-Systems sei eine „zukunftsweisende Weichenstellung“ gewesen. Mit diesem computergestützten System seien minimal-invasive Eingriffe in Knie- und Hüftgelenke mit einer früher nicht gekannten Präzision möglich.

Als er von dieser Technologie, die es bis dahin nur in den USA gab, zum ersten Mal hörte, habe er gedacht, das sei „Science-Fiction“, sagte Funk. Mit ihren technischen Möglichkeiten sei die Wernecker Spezialklinik für Endoprothetik, Orthopädie und Unfallchirurgie die Nummer eins in Europa und die Nummer drei weltweit. Spontanen Applaus bekam Funk für seine Bemerkung, dass selbst das renommierte US-Nachrichtenmagazin Newsweek das Orthopädische Krankenhaus Schloss Werneck zu den „World’s Best Specialized Hospitals“ rechne.

„New York, Florida, Werneck!“ In dieser Reihenfolge sah der Ärztliche Direktor, Prof. Christian Hendrich, sein Haus im internationalen Vergleich. Dass dahinter harte Arbeit steckt, machte Hendrich bei einem Blick auf die zurückliegenden Jahre deutlich. Auch die seinerzeitige Entscheidung, einen Operations-Roboter anzuschaffen, sei den Verantwortlichen nicht leichtgefallen. Hendrich erinnerte daran, dass damals ständig davon die Rede war, es werde zu viel operiert. Genau zu jener Zeit habe er an einem Orthopäden-Kongress in Chicago teilgenommen. Bei der Gelegenheit habe er das Zukunftspotential von Operations-Robotern erkannt, und am 11. November 2013 stand dann tatsächlich der erste Roboter in Werneck.

Hendrich blickte aber in seinem Vortrag auch in die Zukunft. Die medizinischen und technischen Entwicklungen böten immer neue innovative Lösungen, etwa in der Stammzellen-Forschung oder der 3-D-Bildgebung. Das fordere geradezu auf zu einer „visionären Umsetzung“.

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