„Musik fängt an, wo Sprache aufhört“ (15. September 2024)
Bezirk Unterfranken würdigt herausragende Vertreter der Musik-Szene mit Kultur-Ehrenbriefen
Auszeichnung für „langjähriges, ehrenamtliches, außerordentliches Engagement auf kulturellem Gebiet“ (von links): Reinhard Hüßner, Bezirkstagspräsident Stefan Funk, Sieglinde Fackelmann, Erwin Schneider, Rudi Schreck (Foto: Hiller).
Aschach. (hil) „Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“, zitierte Bezirkstagspräsident Stefan Funk den französischen Schriftsteller Victor Hugo bei seiner Rede zur Verleihung der Kulturehrenbriefe am Sonntag (15. September) im Rahmen des Kulturempfangs der Unterfränkischen Kulturstiftung. Mit diesem Satz meinte Hugo aus, dass Musik unverzichtbar sei, ergänzte Funk.
Der Kulturehrenbrief, der 2021 erstmals verliehen wurde, wird in jedem in einer anderen Kategorie vergeben, die sich am Schwerpunktthema des Kulturempfangs des Bezirks orientiert. In diesem Jahr stand das Thema „Musik“ im Vordergrund.
Den ersten Kulturehrenbrief erhielt eine Persönlichkeit, die man laut Funk eigentlich gar nicht mehr vorstellen bräuchte. Reinhard Hüßner, der langjährige Leiter des Kirchenburgmuseums Mönchsondheim, erhielt die Auszeichnung für sein unermüdliches und ehrenamtliches Engagement im Bereich der Volksmusik. Man wisse gar nicht, wo man beginnen solle, wolle man seine Verdienste im Bereich der Volksmusik aufzählen, unterstrich Funk. Er bezeichnete Hüßner als „Motor der fränkischen Volksmusik“. Hüßner dankte explizit dem Bezirk und den Bezirksrätinnen und Bezirksräten für die jahrzehntelange Unterstützung der Kulturarbeit in Unterfranken.
Der zweite Kulturehrenbrief ging an Erwin Schneider, der für sein großes Engagement im Bereich „Chormusik: Männerchöre“ geehrt wurde. Seit fast fünfzig Jahren leitet er den Männerchor des Männergesangsvereins Liederkranz in Langenprozelten. Diese Kontinuität passe zu einem so altehrwürdigen Verein, der im Juni 1906 gegründet wurde, merkte Funk an. Als einen erfolgreichen Makler in Sachen musikalischem Austausch bezeichnete Funk den Geehrten. Besonders dankte er Schneider für die erfolgreiche Gestaltung zahlreicher großer Konzerte, für die er die Verantwortung trug.
Aus dem Bereich Chormusik kam auch die Preisträgerin Sieglinde Fackelmann. „Als Bezirks-Chorbeauftragte der Landfrauenchöre in Unterfranken waren Sie von 2006 bis 2023 verantwortlich für die Organisation regelmäßiger Treffen der Bezirkschöre“, sagte Funk. Die Landfrauenchöre spielten eine große Rolle für die Pflege bäuerlicher Kultur in den Dorfgemeinschaften, stellte Funk fest. Neben ihrem Engagement für die Landfrauenchöre ist Fackelmann auch aktive Sängerin und leitet die Veeh-Harfen-Gruppe in Geroldshofen. Bei dieser Gelegenheit outete sich Funk als Fan fränkischer Volksmusik. „Diese Musik ist eine der schönsten Traditionen überhaupt“, unterstrich Funk.
Im Bereich Blasmusik erhielt Rudi Schreck den Kulturehrenbrief. Seit über 40 Jahren ist Schreck aktives Mitglied im Musikverein Röllbach. Für so eine besondere Leistung brauche es nicht nur irgendeine Musik – es brauche schon Blasmusik, begann Funk seine Laudatio für Schreck. Funk würdigte vor allem die vielen verschiedenen Funktionen, die Schreck in seiner langen Zeit beim Musikverein Röllbach schon bekleidet hat. „Sie waren bereits Beisitzer in der Vorstandschaft, Schriftführer, Zweiter Vorsitzender, und leiteten mehr als 25 Jahre den Musikverein Röllbach als Erster Vorsitzender“, so der Bezirkschef. Funk hob besonders sein großes Engagement im Jugendbereich hervor. „Sie erkannten, wie bedeutend die Veranstaltung ‚Jugend musiziert‘ ist, um den Vereinsnachwuchs die Möglichkeit zu geben, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren“, unterstrich Funk.
Ansprechpartner:
Zimmernummer: O 56
Zimmernummer: O 60
Zimmernummer: O 56