Verwaltung effizienter als Drittanbieter (26. Juni 2025)
Würzburg. (hil) Von einer „Punktlandung“ sprach Bezirkstagspräsident Stefan Funk auf der Sitzung des Bezirksausschuss am Donnerstag (26. Juni) mit Blick auf den Schärfegrad von 99 Prozent des Zahlenwerks (Jahresabschluss des Kameralhaushalts 2024), das Kämmerer Armin Zankl dem Gremium präsentierte. Ein Fehlbetrag konnte aber nur deshalb vermieden werden, weil wegen fehlender Abrechnungen rund 20 Millionen Euro erst im Haushaltsjahr 2025 kassenwirksam würden.
Ein Antrag der CSU-Fraktion, wonach die Verwaltung prüfen sollte, ob es sinnvoll sei, Verwaltungstätigkeiten an einen externen Anbieter zu vergeben, wird nicht weiterverfolgt. Vorbild für diesen Vorschlag war die Stadt Nürnberg, die die Bearbeitung von Wohngeld teilweise an einen privaten Anbieter „outgesourct“ hat. Die Leiterin der Sozialverwaltung, Eva-Maria Löffler, erläuterte, dass der Antrag von der Verwaltung eingehend geprüft wurde. Anlass des Antrags war, dass es in der Hilfe zur Pflege zuletzt längeren Fallbearbeitungszeiten und einem gewissen Antragsstau gekommen ist.
„Wir waren mit einem Anbieter im Austausch und haben mögliche Fallkonstellationen durchgesprochen“, erklärte Löffler. Man habe sich über Qualität und Quantität der anfallenden Arbeiten ausgetauscht. Anhand von zwei Beispielfällen habe man die Möglichkeiten zur Unterstützung geprüft. „Ergebnis der Prüfung war, dass Zuarbeiten insbesondere bei Antragseingängen möglich wären – danach könnte die Firma wegen der Komplexität und rechtlichen Tiefe nur partiell unterstützen“, so Löffler. Hier hat der Bezirk Unterfranken aber bereits mit organisatorischen Umstellungen entgegengewirkt. „Seit kurzem unterstützen Fachassistenzen die Sachbearbeiter bei den Antragseingängen“. Die Verwaltung hat schließlich eine Kostenvergleichsrechnung aufgestellt. Die Lösung über eine externe Firma wäre ungefähr doppelt so teuer, als die aktuell vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksverwaltung.
Außerdem setzt der Bezirk Unterfranken beim Posteingang bereits auf KI. Eine Software liest dabei alle Dokumente aus und kann relevante Daten vorfiltern. Das erleichtert beispielsweise die Erfassung von Stammdaten. Laut Löffler hätten die ergriffenen Maßnahmen bereits erste Wirkung gezeigt und die „offenen“ Fälle seien zwischenzeitlich deutlich gesunken. Wegen der aktuellen Umstellung auf das neue Fachverfahren, rechne man aber temporär nochmals mit steigenden Zahlen. Funk sprach in diesem Zusammenhang allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großes Lob und Dank für ihr herausragendes Engagement aus. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Sie teilweise sogar am Samstag arbeiten, um die anfallende Arbeit zu meistern“, sagte er mit Blick auf die vorübergehende Möglichkeit zur Arbeit am Wochenende.
Die Jahresabschlüsse der Krankenhäuser und Heime fielen besser aus, als geplant. „Einrichtungsübergreifend haben wir unser Planergebnis um fast zehn Millionen Euro übertroffen“, sagte Jürgen Oswald, Geschäftsführer der Krankenhäuser und Heime beim Bezirk Unterfranken. Im Vergleich zum Branchendurchschnitt befinde sich die Ertragslage der Einrichtungen des Bezirks auf einem guten Niveau, so Oswald.

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