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Bezirk fördert Unterfrankens Kulturszene mit mehr als acht Millionen Euro (20. Februar 2014)


Haushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung einstimmig verabschiedet – Viel Lob für Verwaltung


Würzburg. (mm) Deutlich verbessert hat sich die Ertragslage der Unterfränkischen Kulturstiftung. Wie der Kämmerer des Bezirk Unterfranken, Rainer Klingert, am Donnerstag (20. Februar) auf der Sitzung des Bezirkstags erläuterte, rechne er in diesem Jahr mit 800.000 Euro mehr Ertrag als noch im Vorjahr. Insgesamt stünden damit zur Förderung der unterfränkischen Kultur Kapitalerträge in Höhe von 8,15 Millionen Euro zur Verfügung. Dies entspreche einer durchschnittlichen Verzinsung des Stiftungsvermögens von 3,84 Prozent. Der Bezirkstag quittierte diesen Erfolg quer durch alle Parteien mit viel Lob und verabschiedete einstimmig den Stiftungshaushalt für das Jahr 2014.

Zu den größten Posten im unterfränkischen Kulturhaushalt zählen mit insgesamt 1,38 Millionen Euro die Förderung der Denkmalpflege sowie die Unterstützung von Museen, Sammlungen und Ausstellungen mit rund 2,6 Millionen Euro. Im Einzelnen beginnen die freiwilligen Zuwendungen bei Beträgen von zum Beispiel 500 Euro als Druckkostenzuschuss für den Verband für Orts- und Flurnamenforschung und reichen bis zu fast 800.000 Euro für das Fränkische Freilandmuseum Fladungen. Insgesamt umfasst die vom Bezirkstag beschlossene Liste rund 170 Einzelpositionen.

Die verbesserte Ertragslage führte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel insbesondere auf die Auflösung von Spezialfonds, Vermögensverwaltungsmandaten und anderen „gemanagten“ Anlageformen zurück. Ausdrücklich dankte er dem Kämmerer, Rainer Klingert, und dem Leiter des Finanzreferats, Andreas Polst, die die neue Anlagestrategie initiiert haben. Die Unterfränkische Kulturstiftung bezeichnete Dotzel als „eine der großen Stützen einer breit gefächerten unterfränkischen Kulturszene“.

Im Namen der CSU-Fraktion sprach Dr. Peter Motsch von einem „Meisterstück im Management“, das Klingert und Polst bei „unverändert niedrigen Zinsen abgeliefert haben“. Für die nächste Zukunft plädierte der CSU-Fraktionschef dafür, die „Förderung unserer Open-air-Theaterszene“ zu überprüfen. Mit Blick auf das zu erwartende Engagement des Freistaats für die Festung Marienberg wies Motsch auf die bereits beschlossene „differenzierte Bestandsaufnahem aller Museen in Unterfranken“ hin: „Wir müssen darauf vorbereitet sein, sachgerecht auf die Museumsförderung zu reagieren.“

Auch SPD-Fraktionsvorsitzende Marion Schäfer-Blake ging auf die gestärkte Ertragslage ein: „Es hat sich mehr als ausgezahlt, den so genannten Experten nicht länger zu trauen.“ Der neue Kurs habe die Kulturstiftung verbessert und stabilisiert. Zugleich warnte Schäfer-Blake davor, die eingeschlagene Förderstrategie aus dem Auge zu lassen. Sie erinnerte daran, dass „die großen Kultureinrichtungen in den Städten auch entsprechend große Ausgaben" haben. Dies solle auch künftig bei der Förderung aus der Unterfränkischen Kulturstiftung Berücksichtigung finden, sagte die SPD-Fraktionschefin.

Tamara Bischof, die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, betonte, dass für ihre Fraktion immer schon die Sicherheit der Geldanlage im Vordergrund gestanden habe. Die Auflösung der Spezialfonds bezeichnete sie daher als „sehr beruhigend“ und „für eine Stiftung auch mehr als notwendig“. Die FW-Fraktionschefin forderte, Förderansätze „überprüfbar und in gewissem Maße auch variabel“ zu gestalten, um auch anderen Kulturprojekten die Chance auf eine entsprechende Förderung zu eröffnen. Förderansätze seien nicht in Stein gemeißelt, betonte Bischof.

Im Namen der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen betonte Bärbel Imhof, dass sich „durch die nunmehr durchweg sicheren Anlagen unseres Stiftungsvermögens“ eine „große Planungssicherheit bei den Ausgaben“ ergebe. Kritisch merkte sie an, dass sich im Stiftungshaushalt „keine substanziellen Veränderungen“ bei den Förderungen ergeben hätten. Es sei „alles beim alten geblieben“, sagte Imhof. Insbesondere seien seit 2012 keine Neuanträge bei Musikveranstaltungen berücksichtigt worden. Nach Meinung ihrer Fraktion „gehören die Förderungen der verschiedensten Projekte der Universitäten auf den Prüfstand“, erklärte Imhof.

Adelheid Zimmermann (FDP) sprach von einem „guten Nährboden“, den die Kulturstiftung für die Kultur in Unterfranken biete. Insgesamt wünsche sie sich „mehr Ansätze für Jugend-Kreativität“, sagte Zimmermann. Außerdem vertrat sie die Auffassung, dass „Aktionen für oder mit Behinderten etwas zu kurz“ kämen. Schließlich plädierte sie dafür, die zeitgenössische Kunst mehr zu fördern.
 

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