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„Perspektiven für ein Europa der Bürger“ (19. Oktober 2014)


Städtepartnerschafts-Kongress des Deutsch-Französischen Jugendwerks in Würzburg


Empfang im Würzburger Rathaus (von links): Oberbürgermeister Christian Schuchardt, die Generalsekretäre des DFJW Béatrice Angrand und Dr. Markus Ingenlath, der französische Generalkonsul Jean-Claude Brunet, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Vizepräsident des Generalrats des Calvados Paul Chandelier und der Vorsitzende des Bezirkspartnerschaftskomitees Dr. Peter Motsch. (Foto: Christian Weiß)
 

Würzburg. (heller) Wie können junge Menschen für die deutsch-französischen Beziehungen interessiert und für ein ehrenamtliches Engagement gewonnen werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich am vergangenen Wochenende (17. bis 19. Oktober) rund 150 Vertreterinnen und Vertreter deutsch-französischer Kommunalpartnerschaften im Rahmen eines Kongresses, den das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Unterfranken unter der Überschrift „Das Engagement und die Teilhabe von jungen Menschen in deutsch-französischen Städtepartnerschaften – Perspektiven für ein Europa der Bürger“ in Würzburg organisiert hatte.

Durchaus kritisch beleuchtete Prof. Henri Menudier, französischer Politikwissenschaftler und intimer Kenner der deutsch-französischen Beziehungen, die aktuelle Situation. In seinem mit viel Beifall bedachten Einführungsvortrag unterstrich er zugleich die Bedeutung des „bürgerschaftlichen Engagements sowie die positiven Effekte von Städtepartnerschaften“.

Zu den Schwerpunkten der Würzburger Konferenz gehörten praxisnahe Anregungen, um den Fortbestand der mehr als 2.200 deutsch-französischen Städtepartnerschaften zu sichern. Im Rahmen der Tagung diskutierten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, DFJW-Juniorbotschafter sowie langjährige Praktiker über die Lage der jungen Menschen in beiden Ländern. Dabei wurde rasch deutlich, dass die unterschiedlichen Lebensverhältnisse diesseits und jenseits des Rheins Auswirkungen auf das bürgerschaftliche Engagement haben. Verschiedene Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit zeitgemäßen Themen wie der Nutzung neuer Medien oder sportlichen und kulturellen Großveranstaltungen, schulischen und außerschulischen Kooperationen, kulturellen Aktivitäten sowie der Diversität und der Partizipation. Drei Erfolgsmodelle, die im Rahmen von Partnerschaften in den Bereichen Musik, Sport und Sprachförderung entstanden waren, dienten als Beispiele für „best practice“.

Einig war man sich auch, dass gerade in einer globalisierten Welt fremdsprachliche Kompetenzen wichtig seien. Durch Sprachkurse, Austauschprogramme, Praktika und Freiwilligendienste im Ausland machten Jugendliche nachhaltige Mobilitätserfahrungen, hieß es. Diese interkulturellen Kompetenzen würden immer entscheidender. Die Erfahrungen langjähriger Praktiker zu nutzen, sei ebenso wichtig wie das Einbinden junger Menschen in die kommunalen Partnerschaften. Wesentlich sei vor allem, seitens der „Gründergeneration“ auf die jungen Menschen zuzugehen, ihnen zu vertrauen und Verantwortung zu übergeben.

Eröffnet hatten die Tagung die beiden DFJW-Generalsekretäre Béatrice Angrand und Dr. Markus Ingenlath, der französische Generalkonsul Jean-Claude Brunet und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. In seinem Grußwort ging Dotzel auf die Herausforderungen durch die gesellschaftlichen Veränderungen ein. Jung zu sein, bedeute, für das Leben zu lernen, Weichen zu stellen, sich Chancen zu eröffnen. „Und wo könnten junge Menschen sich besser darauf vorbereiten als im Rahmen einer grenzüberschreitenden Partnerschaft zweier Kommunen?“
 

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