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Gute Pressefotos haben Mehr-Wert (2. April 2015)


Bezirkskrankenhaus Lohr am Main zeigt bis Ende Mai die Ausstellung „Pressefoto Unterfranken“


Eröffneten im BKH Lohr die Ausstellung "Pressefoto Unterfranken" (von links): BJV-Bezirksvorsitzender Daniel Staffen-Quandt, Krankenhausdirektor Bernhard Ruß, Lohrs 3. Bürgermeisterin Ruth Steger und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. (Foto: Mauritz)
 

Lohr/Würzburg. (mm) „Die Medien machen uns zu Zeitzeugen“, sagte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel am vergangenen Donnerstag (2. April) bei der Eröffnung der Ausstellung „Pressefoto Unterfranken“ im Bezirkskrankenhaus Lohr am Main. Damit spielte er auf die selbstverständlich gewordene umfassende Berichterstattung der Journalisten an. „Was immer auf der Welt geschieht, es wird uns unverzüglich und möglichst mit bunten Bildern“ präsentiert. Allerdings dränge sich ihm zunehmend die Frage auf, ob „wir am Ende vor lauter Nachrichten den Überblick darüber verlieren, was wichtig und was nebensächlich ist?“

Wettbewerbe wie „Pressefoto Unterfranken“ wirkten dieser Tendenz entgegen. „Gute Fotografen sammeln Fakten, Eindrücke und Motive. Gute Fotografen zeigen uns, was wichtig und was nebensächlich ist“, sagte der Bezirkstagspräsident. Zugleich ließ er keinen Zweifel daran, dass gute Bilder nichts zu tun hätten mit eher zufällig entstandenen Schnappschüssen. „Gerade jene Bilder, die auf den ersten Blick aussehen, als seien sie irgendwie so nebenbei entstanden, sind oft das Ergebnis ernsthafter Arbeit und professionellem Könnens.“

Es sei eben selten der Zufall, der bei einem guten Bild Regie führe. Und um diese guten Bilder gehe es beim Wettbewerb Pressefoto Unterfranken, sagte Dotzel. „Um Bilder, die das Leben und die Menschen in Unterfranken dokumentieren. Um Bilder, die die Ereignisse eines Jahres interpretieren.“ Es sei wichtig, diese Fotos, die aus der täglichen Bilderflut herausragten, ins rechte Licht zu rücken, betonte der Bezirkstagspräsident. Der Wettbewerb Pressefoto Unterfranken würdige die kreative und dokumentarisch wichtige Arbeit der Pressefotografen.

Daniel Staffen-Quandt, Vorsitzender des Bayerischen Journalisten-Verbandes Mainfranken, ging in seiner Rede auf die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Pressefotografen ein. Gerade weil das Fotografieren mit modernen Digitalkameras technisch so einfach geworden sei, werde die tatsächliche Qualität guter Fotos häufig nicht mehr erkannt. Gute Pressefotos seien mehr wert als der Preis, den viele Verlage dafür bezahlten. „Wenn Sie das nächste Mal einen Pressefotografen bei der Arbeit sehen, dann fragen Sie ihn doch, was er verdient!“, forderte der BJV-Vorsitzende seine Zuhörer auf. Der Pressefoto-Wettbewerb, den der Journalisten-Verband Mainfranken und der Bezirk Unterfranken jährlich organisieren, solle der Öffentlichkeit die Bedeutung der Pressefotografie ins Bewusstsein rufen, betonte Staffen-Quandt. Denn Pressefotografen trügen wesentlich zum Erscheinungsbild der Medien bei.

Ruth Steger, Lohrs 3. Bürgermeisterin, stellte in ihrem Grußwort die rhetorische Frage, was das Leben ohne Bilder wäre – „ohne die Bilder, die wir uns von der Welt machen, und ohne die Bilder, die wir von der Welt zu sehen bekommen“. Steger betonte den dokumentarischen Wert von Pressefotos. Zugleich lobte sie den Bezirk Unterfranken, der mit seinen Veranstaltungen und Ausstellungen im Bezirkskrankenhaus das kulturelle Leben in Lohr immer wieder bereichere.

Eröffnet hatte die Vernissage im Foyer des BKH Krankenhausdirektor Bernhard Ruß. Ihn fasziniere nicht zuletzt der Gedanke, Fotos könnten den Sekundenbruchteil eines Augenblicks für alle Zeiten festhalten, betonte er. Die ausgestellten Bilder nannte er ein Dokument der Zeitgeschichte, die große Ereignisse und kleine Begebenheiten gleichermaßen archivierten.
 

Die Ausstellung „Pressefoto Unterfranken“ ist bis Ende Mai täglich von 9 bis 18 Uhr im Foyer von Haus 21 im Bezirkskrankenhaus Lohr am Main zu sehen. Der Eintritt ist frei.
 

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