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Jugendbildungsstätte Unterfranken im Wandel (17. Juli 2015)


Symbolischer erster Spatenstich: Bildungseinrichtung auf dem Heuchelhof wird erweitert


Gut gelaunt beim ersten Spatenstich (von links): BJR-Präsident Matthias Fack, Bezirksjugendring-Vorsitzender Carsten Reichert, Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Bezirksrätin und Dritte Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, Bezirksrat Dr. Peter Motsch, MdL Hans Jürgen Fahn, Architekt Michael Hetterich, MdL Günther Felbinger, MdL Manfred Ländner und MdL Kerstin Celina. (Foto: Mauritz)
 

Würzburg. (mm) Für rund vier Millionen Euro wird derzeit die Jugendbildungsstätte Unterfranken im Würzburger Stadtteil Heuchelhof erweitert. Unter anderem erhält der gesamte Bettentrakt des Gebäudes ein zusätzliches Geschoss. Zudem werden weitere Seminar- und Verwaltungsräume sowie eine Cafeteria mit einer Verteilküche, Personalräume und Kellerabteile für Lager- und Archivflächen geschaffen. Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich bis Spätsommer 2016 abgeschlossen sein. Anlässlich des symbolischen ersten Spatenstichs am vergangenen Freitag (17. Juli) sagte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, nichts sei so beständig wie der Wandel, da mache die Jugendbildungsstätte keine Ausnahme.

Die Jugend von heute sehe sich anderen Verhältnissen, anderen Möglichkeiten, aber auch anderen Herausforderungen gegenüber, betonte Dotzel. Zudem sei die Jugend ohnehin eine komplizierte Lebensphase. Deshalb sei er der Jugendbildungsstätte Unterfranken für ihre Arbeit sehr dankbar. „In dieser wichtigen Einrichtung sehe ich eine Art Kompass für junge Menschen, um sich zu orientieren“, sagte der Bezirkstagspräsident. Die Jugendbildungsstätte Unterfranken vermittle den jungen Menschen soziale Kompetenz und informelle Bildung. Die Jugendbildungsstätte zu optimieren sei für den Bezirk eine herausragende Aufgabe.

Mit Blick auf den Inklusions-Gedanken sei die Barrierefreiheit bei diesem Erweiterungsbau eine Selbstverständlichkeit. Dies gelte nicht nur für die schwellenfreien Zugänge und die Rollstuhltauglichkeit, sondern schließe auch die möglichen Barrieren bei Sehbehinderten und Gehörlosen mit ein. „Sämtliche Erweiterungsteile der Jugendbildungsstätte sind problemlos für alle erreichbar“, betonte Dotzel. Maßstäbe solle der Neubau aber auch bei der Energieversorgung setzen. Auf das begrünte Flachdach komme eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung. Außerdem werde die Jugendbildungsstätte an ein benachbartes Blockheizkraftwerk angeschlossen.

Die vier Millionen Euro Baukosten verteilen sich auf verschiedene Schultern, wie Dotzel vorrechnete. Eine Million komme vom Bund, eine weitere Million steuere der Freistaat Bayern bei, und 370.000 kämen von der Bayerischen Landesstiftung. Die verbleibenden mehr als 1,6 Millionen Euro investiere der Bezirk Unterfranken an Eigenmittel, sagte Dotzel.

Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek vom Bundesfamilienministerium zitierte den ehemaligen Stadtpräsidenten der Stadt Zürich, Josef Estermann, mit den Worten: „Auch wer ein Hochhaus bauen will, muss zuerst in die Tiefe graben.“ Im Fall der Jugendbildungsstätte gelte dies im doppelten Wortsinn, zum einem aus Sicht der Architekten für die Statik des Gebäudes, zum anderen mit Blick auf die jungen Leute, die hier ein Fundament für deren Weg ins Erwachsenenleben erhielten. Deutschland sei ein Einwanderungsland, betonte der Staatssekretär. Ein Drittel aller Flüchtlinge, die in die Bundesrepublik kämen, seien mittlerweile Kinder und Jugendliche. Auch für sie stelle Bildung das entscheidende Fundament dar.

Matthias Fack, der Präsident des Bayerischen Jugendrings, erinnerte an die unerwartete Schließung eines benachbarten Hotels, in dem bis dahin ein großer Teil der Seminarteilnehmer untergebracht worden war. Die dann fehlende Bettenkapazität war nicht zuletzt der Anlass für die Erweiterung der Jugendbildungsstätte. Ziel der Baumaßname sei aber nicht nur die Schaffung zusätzlichen umbauten Raums, sagte Fack. Vielmehr gelte es, eine Einrichtung zu schaffen, die auf den ganzen bayerischen Raum ausstrahle. Sein besonderes Lob galt dem Bezirk Unterfranken: „Er war von Anfang an der Motor, der hinter dem Projekt stand“, sagte der BJR-Präsident.

Der Vorsitzende des Bezirksjugendrings, Carsten Reichert, erinnerte an die Entstehungsgeschichte der 2003 errichteten Jugendbildungsstätte. Dass nach bereits zwölf Jahren eine so grundlegende Erweiterung notwendig sei, verglich er mit den menschlichen Lebensabschnitten. Die Jugendbildungsstätte komme somit jetzt in die Pubertät. Und so, wie es zum Erwachsenwerden ein ganzes Dorf brauche, so sei es auch mit der Jugendarbeit. Sie erfordere viele Unterstützer, die bereit seien sich dafür zu engagieren. Die Erweiterung der Jugendbildungsstätte zeige dies beispielhaft. 
 

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