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Bezirk investiert 3,1 Millionen Euro in Schloss Aschach (21. Januar 2016)


Kosten- und Zeitplan für das Graf-Luxburg-Museum vorgestellt - Attraktives Ausflugsziel
 

Würzburg. (mm) Über 3,1 Millionen Euro wird der Bezirk Unterfranken in den kommenden Jahren in Schloss Aschach investieren, um dieses „architektonische Kleinod“ samt seinen drei Museen „fit für die Zukunft als attraktives Ausflugsziel“ zu machen. Bei der Sitzung des Kulturausschusses des Bezirk Unterfranken am gestrigen Donnerstag (21. Januar) stellte Dr. Stefan Kley von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern einen ersten Kosten- und Zeitplan für das Graf-Luxburg-Museum vor. Demnach beginne jetzt die „aktive Phase“, wie er sagte. Im Frühjahr 2018 solle die Maßnahme abgeschlossen sein.

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel wies darauf hin, dass die Neugestaltung während der kommenden zwei Jahre bei laufendem Betrieb organisiert werde – wenngleich man insbesondere die Winterpausen dafür nutzen wolle. Nichtdestotrotz komme auf die Museumsleitung ein „eng gestrickter Zeitplan“ zu. Zunächst gelte es, den Befund des Gebäudes zu untersuchen und die Sanierung entsprechend zu planen. Während des nächsten Winters, wenn das Museum ohnehin geschlossen sei, werde man mit den Baumaßnahmen beginnen. Insbesondere solle ein Aufzug eingebaut werden, um das Haus barrierefrei zu gestalten. Zudem solle der Sanitärbereich erneuert werden.

An einem Grobkonzept der künftigen Ausstellung und den damit zusammenhängenden Recherchen werde bereits gearbeitet, betonte Stefan Kley. So solle die bisherige Ausstellung um einige wichtige Aspekte aus dem Leben der Familie Luxburg erweitert werden. Außerdem solle in der künftigen Schau der Küchenbereich miteinbezogen werden. Ferner legen die Museumsmacher Wert darauf, auch das Leben der einfachen Leute darzustellen.

Den Beginn der Restaurierung plane man ebenfalls für Oktober 2016. Im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs wolle man geeignete Gestaltungsbüros einladen, so Stefan Kley. Bei diesem Wettbewerb komme es auf die gestalterische Qualität, auf szeno-grafische Ideen, die funktionale Qualität und ähnliche Kriterien an. Wenn alles nach Plan laufe, können der Gestalter im Juni mit der Arbeit beauftragt werden. Für die Anfertigung und Montage des raumbildenden Ausbaus sei dann Zeit bis Anfang 2018, sagte Stefan Kley. Ähnlich werde man bei der Verwirklichung der Lichtplanung, der eingesetzten museumspädagogischen Medien und den erläuternden Grafiken vorgehen.

Zu den voraussichtlichen Kosten konnte Stefan Kley nur Schätzzahlen nennen. Demnach sei allein für die Museums-Neugestaltung des Graf-Luxburg-Museums mit einem Betrag von etwa 1,15 Millionen Euro zu rechnen, die sich auf die Jahre 2016 (87.000 Euro), 2017 (479.000 Euro) und 2018 (558.000 Euro) verteilen. Nicht enthalten seien in dieser Aufstellung die Kosten für die Restaurierung der Räume, die Baukosten für den Aufzug oder die WC-Anlage und ähnliches, wie Kley betonte.

Bis zur Säkularisierung diente Schloss Aschach den Würzburger Fürstbischöfen als feudales Ausweichquartier, wenn in der Residenzstadt Seuchen wüteten, und als strategisch günstig gelegener Amtssitz an der nördlichen Grenze des damaligen Hochstifts. Mehrmals wurde im 16. Jahrhundert die um 1200 gegründete frühere Burg zerstört und wiederaufgebaut. Der ältere Flügel, das so genannte Kleine Schloss, wurde in seiner heutigen Gestalt zwischen 1527 und 1530 errichtet, das Große Schloss zwischen 1571 und 1573.

Nach der Säkularisation hatte das Schloss verschiedene Eigentümer, bis es 1873 von Friedrich Graf von Luxburg gekauft wurde. Der legendäre Regierungspräsident von Unterfranken und Aschaffenburg stattete den Prachtbau mit den kostbaren Kunstschätzen aus, die er zeit Lebens sammelte. Nach dessen Tod 1928 wurde sein Sohn Karl Schlossherr. Der Diplomat hatte einen großen Teil seines Lebens im Ausland zugebracht. Davon zeugt seine ostasiatische Sammlung, die jedem internationalen Vergleich standhält. Er war es auch, der das feudale Bauwerk 1955 dem Bezirk Unterfranken samt den Sammlungen zum Geschenk machte. All diese Preziosen und Raritäten lassen sich heute im Schloss-Museum bewundern.

 

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