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„Schloss Aschach gehört zu den Perlen Unterfrankens“ (22. Mai 2016)


Festakt „Sechzigstes Jubiläum der Schenkung an den Bezirk – Viel Lob für Engagement


Renate Kiesel und Susanne Bocklet, die in historischen Gewändern so genannte Erlebnisführungen durch Schloss Aschach anbieten, nahmen Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und Dr. Joachim Friedrich Graf von Luxburg in ihre Mitte. (Foto: Mauritz)
 

Aschach. (mm) Das Leben schreibe die schönsten Geschichten, sagte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel am vergangenen Sonntag (22. Mai) beim Festakt zum sechzigsten Jubiläum der Schenkung von Schloss Aschach. Wie der Bezirk Unterfranken zu diesem historischen Gebäude gekommen sei, wäre dafür der beste Beweis. Im Jahr 1955 hatte der letzte Schlossherr, der damals 84-jährige Karl Graf von Luxburg, beschlossen, das Gebäude samt dem gesamten Inventar und allen Grundstücken dem Bezirk Unterfranken zu schenken. „Eine Geschichte, wie sie sich kein Schriftsteller und kein Märchenerzähler schöner ausdenken könnten“, sagte Dotzel. Im Gegenzug musste sich der Bezirk verpflichten, das Schloss und seine Kunstsammlung für die Nachwelt zu erhalten sowie der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

„Wer Rosen schenkt, schenkt auch Dornen“, erinnerte Dotzel in diesem Zusammenhang an ein bekanntes Bonmot. So habe der Bezirk in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder in das Schloss investiert. Erst vor ein paar Jahren sei das Große Schloss einsturzgefährdet gewesen. Mit großer denkmalpflegerischer Sorgfalt und mit großem finanziellem Engagement habe man darauf hin das historische Bauwerk renoviert. Derzeit werde das Museums-Konzept komplett überarbeitet und den modernen Bedürfnissen angepasst.

Dr. Erich Schneider, Gründungsdirektor des künftigen Fränkischen Landesmuseums in Würzburg, blickte in seinem Festvortrag zurück auf seine eigene Studentenzeit, als er im Rahmen einer Exkursion mit Max Hermann von Freeden erstmals nach Aschach kam. Von Freeden, damals Direktor des Mainfränkischen Museums Würzburg, hatte nach dem Tod Graf von Luxburgs 1956 im Auftrag des Bezirks das Gebäude behutsam zu einem Museum umgebaut.

Schneider ließ die Geschichte des Schlosses, dessen Anfänge ins Mittelalter zurückreichen, in kurzen Zügen Revue passieren. Im 19. Jahrhundert, als die Suche nach einer neuen fränkischen Identität begann, hatte das Schloss verschiedene Eigentümer, bis es 1873 Dr. Friedrich Graf von Luxburg für 75.000 Goldmark kaufte. Zahlreiche Künstler portraitierten den Prachtbau hoch über dem Saaletal, weil er auf gewisse Weise die Sehnsucht nach einer untergegangenen Zeit ausdrückte. 1928 erbte Karl Graf von Luxburg das Schloss.

Im Juni 1957 wurde Schloss Aschach seiner neuen Bestimmung übergeben. Auf drei Stockwerke verteilt und untergebracht in 29 repräsentativen Räumen ist seither zu bestaunen, was die früheren Eigentümer in vielen Jahrzehnten gesammelt hatten: Feinstes Porzellan aus China, kostbare Teppiche, Möbel aus dem Barock und Schreibtische aus dem Rokoko, erlesene Tapeten, prächtige Gemälde, dazu wertvolles Geschirr, Silber, Zinn.

Im Namen der Familie Luxburg dankte Dr. Joachim Friedrich Graf von Luxburg dem Bezirk dafür, „die Verantwortung für das Schloss ernst zu nehmen“. Die Schenkung seines Vorfahrens bezeichnete er „als eine sehr richtige Entscheidung“.  Das Museum zeige mit seinem reichen Inventar die wichtige Rolle des Adels während der Kaiserzeit. Karl Graf von Luxburg sei dieser Epoche zeit seines Lebens verhaftet geblieben.

Stellvertretender Landrat Emil Müller und stellvertretender Bürgermeister Andreas Sandwall lobten übereinstimmend den Bezirk Unterfranken für sein großes Engagement. Müller wies darauf hin, dass das Schloss ein „Kristallisationspunkt für Kunstliebhaber“ sei, Sandwall nannte den Prachtbau ein „Alleinstellungsmerkmal für die ganze Gemeinde“!

 

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