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Inklusion in der digitalen Welt: der Bezirk frägt nach (15. Juli 2016)


Im vergangenen Jahr würdigte der Bezirk Unterfranken erstmals besonders herausragende Projekte mit dem "Unterfränkischen Inklusionspreis". (Foto: Mauritz)
 

Würzburg. (mm) Alle reden über die Inklusion. Aber der Bezirk Unterfranken will seinen Auftritt bei der diesjährigen ConSozial (26. bis 27. Oktober) nicht dazu nutzen, um über die von der Inklusion Betroffenen zu reden, sondern mit ihnen. Mehrere Menschen mit Behinderung werden im Rahmen des etwa neunzigminütigen Fachforums des Bezirketags auf der Nürnberger „Messe für den Sozialmarkt“ von ihren Erfahrungen und ihren Eindrücken in den Bereichen Arbeit, Freizeit und Privates berichten. Hinter dieser Gesprächs-Runde verbirgt sich nicht zuletzt die Überlegung, ob die Digitalisierung unserer Welt und die damit verbundene rasante technische Entwicklung den Weg in eine inklusive Gesellschaft vorantreiben?

Die Nagelprobe für die Verwirklichung dieses gesellschaftlichen Anliegens werden mehrere junge Männer und Frauen liefern, die dank des Projekts „Inklusiv! Gemeinsam arbeiten“ eine sozialraumorientierte Arbeitsstelle gefunden haben, die in der Band „Mosaik“ gemeinsam Musik machen oder die mit dem Würzburger Projekt Herzenssache zum Beispiel einen Partner oder eine Partnerin zum Kuscheln und Schmusen suchen – oder einfach nur ein paar nette Freunde für einen Stadtbummel, einen schönen Disco-Abend oder eine Urlaubsfahrt.

Die Botschaft ist eindeutig: Gemeinsam macht alles im Leben mehr Spaß. Diese Erkenntnis ist es auch, die den unterfränkischen Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel, die Koordinatorin für Sozialplanung und Inklusion beim Bezirk Unterfranken, Anne-Katrin Jentsch, den technischen Leiter der Mainfränkischen Werkstätten und der Band Mosaik, Peter Estenfelder, die Leiterin des Projekts „Inklusiv! Gemeinsam arbeiten“, Madeleine Leube, sowie Evi Gerhard und Christel Baatz-Kolbe vom Projekt „Herzenssache“ zu dieser Talkrunde auf der Nürnberger ConSozial bewogen hat.

Inklusion bedeutet, jedem Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, von ethnischer oder sozialer Herkunft und unabhängig von Geschlecht oder Alter. Inklusion ist mehr als ein rollstuhlgerechter Eingang oder ein Beipackzettel in Brailleschrift. Inklusion schließt alle Lebensbereiche mit ein. Dies will der Bezirk Unterfranken mit seiner Veranstaltung deutlich machen. Alle Menschen sollen gleichberechtigt am Leben teilnehmen können, egal ob mit oder ohne Behinderung!

Inklusion sei nicht Sache einiger Experten, sondern ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, machte Bezirkstagspräsident Dotzel im Vorfeld der Nürnberger Messe deutlich. Die gesamte Gesellschaft sei aufgerufen, Menschen mit Behinderung in ihre Mitte zu holen. „Inklusion ist das große Zukunftsthema unserer Gesellschaft“, so Dotzel. Der Bezirk Unterfranken habe daher die Verwirklichung des Inklusions-Gedankens zu einem seiner herausragenden Ziele gemacht. So unterstütze er die vielen niederschwelligen Angebote in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Bildung sowie Freizeitgestaltung. Zudem würdige der Bezirk seit dem vergangenen Jahr besonders herausragende Projekte mit dem „Unterfränkischen Inklusionspreis“.

Diese Vielfalt zeigt sich auch beim Fachforum in Nürnberg. Spannende Interviews lösen sich ab mit lockeren Gesprächen und einer Talkrunde. Ein kurzer Power-Point-Vortrag wird dem besseren Verständnis dienen, und natürlich wird die Band Mosaik ein paar Kostproben ihres Könnens geben. Insgesamt erwarten die Besucher dieses Fachforums eineinhalb kurzweilige und informative Stunden, an deren Ende jeder für sich die Frage beantworten kann, was die technisierte, elektronische und digitale Welt für die Inklusion bedeutet.


Das Fachforum des Bezirketags auf der ConSozial in den Nürnberger Messehallen findet statt am Mittwoch, 26. Oktober 2016, von 11:30 Uhr bis 13:00 Uhr.

 

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