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„Zusammen stark sein!“ (6. Oktober 2016)


Bezirk Unterfranken vergibt seinen Inklusionspreis auf der Ufra in Schweinfurt


Jede Menge glücklicher Gesichter gab es bei der Verleihung des Unterfränkischen Inklusionspreises auf der Ufra in Schweinfurt zu sehen. (Foto: Mauritz)


Würzburg. (mm) „Zusammen stark sein!“ Unter diesem Motto stand in diesem Jahr der Unterfränkische Inklusionspreis, den Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel am Donnerstag (7. Oktober) an insgesamt sechs Sieger-Gruppen überreichte. Bei diesem mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Wettbewerb werden Projekte ausgezeichnet, „die die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im Alltag nachhaltig und konkret verbessern oder einen spürbaren Beitrag zu ihrer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft leisten“, wie Dotzel in seiner Laudatio sagte. Inklusion schließe alle Lebensbereiche mit ein, betonte er. Diesem Prinzip sei auch der Ort der Preisverleihung geschuldet: die Unterfrankenschau in Schweinfurt auf der zentralen Bühne in Halle 1. „Dort gehört die Inklusion hin: mitten unter Menschen. Dort, wo sich das Leben abspielt!“, sagte Dotzel.

Ausgelobt werde der Preis in vier Kategorien, nämlich in den Bereichen: „Arbeit“, „Bildung und Erziehung“, „Freizeit, Kultur Sport, Natur und Umwelt“ sowie im Bereich „Wohnen“. Aber weil sich in diesem Jahr so viele Vereine, Organisationen und Einzelpersonen „mit so bestechenden Projekten beteiligt haben, konnten wir einfach nicht bei den vier ausgelobten Kategorien bleiben“, so der Bezirkstagspräsident. Deshalb gebe es in diesem Jahr zusätzlich zu den vier Kategorien noch zwei Sonderpreise, nämlich für „generationenübergreifende Aktivitäten“ sowie für die „hohe Vernetzung im Ehrenamt“. Jeder der sechs Preise werde mit jeweils 2.500 Euro prämiert.

„Was ich mir vorstelle, ist eine Gesellschaft, in der es normal ist, verschieden zu sein. Denn verschieden zu sein, ist schön“, so Dotzel weiter, „oder wer möchte schon in einer uniformen, eintönigen, langweiligen Welt leben?“ Dank der Inklusion sei man auf dem besten Weg „in eine bunte, vielfältige Gesellschaft, in der jeder Mensch – ob mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann: beim Arbeiten, beim Wohnen, beim Sport oder in der Schule“. Inklusion bedeute dazuzugehören, betonte Dotzel.

In einem sehr persönlich gehaltenen Grußwort betonte die Behindertenbeauftragte des Bezirks, Karin Renner: „Inklusion muss man leben, und Inklusion muss man von Zeit zu Zeit würdigen! So wie es der Bezirk Unterfranken mit seinem Inklusions-Preis tut.“ Der Bezirk habe in den vergangenen Jahren bereits etliche inklusive Strukturen geschaffen und dadurch mitgeholfen, dass Menschen mit und ohne Behinderung nicht nebeneinander, sondern miteinander leben, lernen, arbeiten und wohnen könnten.

Moderiert wurde die Veranstaltung von BR-Reporter Jürgen Gläser. Im Bereich „Arbeit“ ging der Preis an das vom Verein „Aufwind e.V.“ in Schloss Werneck betriebene Café und Bistro „Balthasar“, das psychisch erkrankten Menschen die Möglichkeit bietet, dauerhaft mitzuarbeiten oder sich auf den beruflichen Wiedereinstieg oder auf eine berufliche Neuorientierung vorzubereiten. In der Kategorie „Bildung und Erziehung“ holte sich das Bienenprojekt HOBOS (HOneyBee Online Studies) den Preis. Seit Frühjahr 2016 werden im Kloster Maria Bildhausen in Münnerstadt auf Initiative von Prof. Jürgen Tautz Menschen mit Behinderung zu so genannten „Bienenhirten“ ausgebildet.

In der Kategorie „Freizeit, Kultur und Sport, Natur und Umwelt“ ging der Preis an die Kunstwerkstatt der Gemeinschaft St. Egidio. Jeden Freitag treffen sich in einem Würzburger Atelier rund zwanzig Freunde mit und ohne Behinderung und schaffen Kunst: Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen. Mit Beschäftigungstherapie habe das nichts zu tun, „vielmehr bearbeiten die Künstler gemeinsam mit ihren ehrenamtlichen Begleitern relevante Themen der Zeit“, betonte Jochen Wobser, einer der Organisatoren.

Über den Preis in der Kategorie „Wohnen“ freuten sich schließlich die Initiatoren des Projekts für Menschen mit Behinderung der Rummelsberger Einrichtungen in Ebern. Die beiden Sonderpreise gingen an den „Gartentreff“, einem Inklusionsprojekt im Matthias-Claudius-Haus in Aschaffenburg, bei dem Kinder und Senioren gemeinsam gärtnern, und an das „Inkludierte Theater Gerolzhofen und Schweinfurt“, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Theater spielen.

Eine Kostprobe ihres Könnens lieferten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Theaterprojekt noch während der Preisverleihung. Mit spürbarer Freude am Spiel zeigten sie einen Ausschnitt aus dem Stück „Das Eselein“ der Brüder Grimm.

 

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