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Ein Fest für die Franken (2. Juli 2017)


Bei idealem Volksfest-Wetter kamen Tausende zum Tag der Franken nach Kitzingen
 

Hervorragende Stimmung herrschte beim Tag der Franken in Kitzingen. Das Foto zeigt (vorne): Innenminister Joachim Herrmann und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, (daneben, von links): Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, Landtagspräsident a.D. Johann Böhm und den Landtagsabgeordneten Otto Hünnerkopf. (Foto: Mauritz)
 

Kitzingen. (mm) Zu einem Fest für die Franken wurde am Sonntag (2. Juli) der Tag der Franken in Kitzingen. Bei idealem Volksfest-Wetter drängten sich Tausende von Besuchern durch die Marktstraße hinunter zur Alten Mainbrücke und hinüber auf das Gartenschaugelände und erlebten Trachtentänzer, Volksmusiker, Theaterspieler und Mundart-Poeten. Auf dem Weg über den Main gab es rund 2.000 kleine Kunstwerke zu sehen, die im Rahmen eines Kunstprojekts aller Kitzinger Schulen von den Schülerinnen und Schülern am Geländer angebracht worden waren. Zeitgleich fand das Unterfränkische Musikschulfestival statt.

Begonnen hatte der Franken-Tag mit einem Festakt im Herzen der Stadt auf der Bühne des Bayerischen Rundfunks. „Franken ist ein starkes Stück Bayern“, zitierte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der seine Teilnahme am Tag der Franken kurzfristig abgesagte hatte, um damit auszudrücken, „dass der bayerische Regierungschef zumindest gedanklich unter uns ist“. Er sei sich aber sicher, dass Seehofer „heute viel lieber bei uns in Kitzingen wäre als im fernen Berlin“, so Dotzel weiter. Unterfranken sei liebenswert und berechenbar – was man von Berlin nicht immer sagen könne!

Der Tag der Franken stehe 2017 unter der großen Überschrift „Kultur-Brücken“, erläuterte Dotzel. Dahinter stünde die Idee, dass Brücken die Menschen zusammenbringen. „Denn wo es Brücken gibt, werden Güter transportiert und Geschäfte abgeschlossen, dort findet Handel statt und werden Ideen ausgetauscht.“ Deswegen seien Brücken auch ein beliebtes Motiv in der Kunst und in der Literatur. Brücken ermöglichten Annäherung und zugleich Wandel. Brücken seien für den Fortschritt in einer modernen Welt einfach unverzichtbar.

Landrätin Tamara Bischof sah den Tag der Franken in Kitzingen auch als einen „Brückenschlag zwischen Stadt und Landkreis“. Sie hieß die Anwesenden „im Herzen Frankens“ willkommen. Der Tag der Franken zeige die Lebensfreude, das Lebensgefühl und die Gastfreundschaft, die hier gepflegt würden. Moderne und Tradition gehörten zusammen, sagte die Landkreis-Chefin und verwies auf die exzellenten Weine aus dem Landkreis Kitzingen und die reizenden Vinotheken, die im Zusammenhang mit der Weinkultur entstanden seien. In Abwandlung des Seehofer-Zitates stellte sie fest: „Kitzingen ein starkes Stück Franken!“

Oberbürgermeister Siegfried Müller lobte seine Stadt als „offen und tolerant“. In Kitzingen lebten Menschen aus 94 unterschiedlichen Ländern – „wenn man Oberbayern und Niederbayern dazu nimmt!“, sagte das Stadtoberhaupt augenzwinkernd. Diese Vielfalt fand wohl auch im reichen Kulturprogramm ihren Niederschlag. Insbesondere verwies Müller auf das Unterfränkische Musikschulfestival und das 25-jährige Bestehen der Städtischen Musikschule sowie das Kunstprojekt der Kitzinger Schülerinnen und Schüler auf der Mainbrücke. Einen großen Wunsch gab der Bürgermeister den anwesenden Spitzenpolitikern mit nach München: Unterstützen Sie uns beim barrierefreien Ausbau unseres Bahnhofs!

Landtagspräsidentin Barbara Stamm sagte, dass „ ihr das Herz aufgeht“ beim Blick auf das bunte Treiben in den Kitzinger Straßen. Insbesondere die Beteiligung der vielen jungen Menschen wertete sie als optimistischen Ausblick auf die Zukunft. Beim Tag der Franken gehe es nicht darum, den Oberbayern etwas zu beweisen, sagte sie. Vielmehr gehe es darum, zu zeigen, was in Franken geschehe, was hier möglich sei, wofür Franken stehe. „Wir wissen, wer wir sind, wir wissen, was wir können, und wir lieben unsere Heimat“, betonte Stamm.

Nicht minder selbstbewusst zeigte sich Innenminister Joachim Herrmann. Er erinnerte in seiner Festansprache an den so genannten Glücksatlas, laut dem die Bayern ohnehin sehr zufrieden mit ihrer Lebenssituation seien. Innerhalb des Freistaats seien die Franken am glücklichsten, betonte Herrmann. Dies sei nach seiner Ansicht zurückzuführen auf die hohe Sicherheit, die Lebensqualität und die Zukunftschancen, die Nordbayern zu bieten habe.

„Wir fühlen uns wohl, wir leben gerne hier, und wir fühlen uns hier zu Hause“, lautete die Formel, auf die der Innenminister das fränkische Lebensgefühl brachte. Franken habe einen eigenen Charakter, „Wir hatten schon eine große Kultur, als es Bayern im heutigen Verständnis noch gar nicht gab!“ Stimmgewaltig zeigte sich Herrmann im Anschluss an seine Rede auch beim gemeinsamen Absingen des Frankenliedes – auch, weil er alle sechs Strophen auswendig kannte.

 

 

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