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Förderpreis Jahr 2011


Förderpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken
zur Erhaltung historischer Bausubstanz 2011

 


Landkreis Aschaffenburg

 



Objekt:
Alte Knabenschule / Post, Hauptstraße 32 in Stockstadt
Flurstücksnummer: 175
Eintrag in die Denkmalliste: Zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Satteldach, 1686


Begründung und Würdigung:
Der Ursprungsbau geht auf das Jahr 1686 zurück und diente zunächst mehreren Generationen als Wohnhaus. Ende des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude als Knabenschule genutzt. Später war die örtliche Poststation dort untergebracht.

Mit dem Erwerb rettete die Gemeinde Stockstadt das Gebäude vor dem Verfall. Beginn der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen war 2009, im November 2010 waren diese abgeschlossen.

Das Anwesen ist ein wichtiger Bestandteil des Ensembles Hauptstraße, es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Pfarrkirche St. Leonhard. Das Gebäude im Ortsmittelpunkt wird als soziales und kulturelles Zentrum von der Bevölkerung rege angenommen.


Preisträger:
Markt Stockstadt
 


Landkreis Bad Kissingen


Objekt:
Alte Schule „Peterhans-Haus“, Kirchstraße 1 in Ebenhausen
Flurstücksnummer: 10
Eintrag in die Denkmalliste: Halbwalmdachhaus mit Fachwerkobergeschoß, bez. 1707


Begründung und Würdigung:
Im frühen 18. Jahrhundert als Schulhaus errichtet, wurde das Anwesen im 19. Jahrhundert im Erdgeschoss mit massiven Außenwänden zur Bäckerei ausgebaut. Diese Funktion behielt es bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts bei. Nach dem Tod der letzten Bewohnerin stand das Gebäude längere Zeit leer.

Das malerische Halbwalmdachhaus lehnt sich direkt an das größere Nachbargebäude an, in dem seit einigen Jahren das Heimatmuseum untergebracht ist. Im Jahr 2006 entschloss sich die Gemeinde, die Alte Schule zu erwerben, um mit diesem eigenen Projekt die erfolgreiche Altortsanierung abzuschließen.

Die Sanierungsarbeiten wurden 2008 bis 2010 durchgeführt. Die zukünftige Nutzung als Galerie bzw. als Museumserweiterung dient der langfristigen Sicherung des Standorts Heimatmuseum im historischen Altort von Ebenhausen.


Preisträgerin:
Gemeinde Oerlenbach
 


Landkreis Haßberge


Objekt:
Ehemaliges Pfarrhaus Neuses-Bundorf, Neuses 13 in Bundorf
Flurstücksnummer: 20
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. kath. Pfarrhaus, Satteldachbau, Erdgeschoss Sandsteinquader, Obergeschoss Fachwerk, um 1870


Begründung und Würdigung:
Das um 1870 erbaute zweigeschossige ehemalige Pfarrhaus ist bauhistorisch als Beispiel des Spätklassizismus und des im Grabfeld und Südthüringen weit verbreiteten „Schweizer Stils“ einzuordnen.

Das ursprüngliche Erscheinungsbild mit seiner Farbgebung in einer hellgrünen „Böhmischen Erde“ wurde nach einer Befunduntersuchung in den Gefachen des Obergeschosses wieder als Fassung hergestellt. Die Sandsteinarchitektur wurde restauriert, originale Ausstattungsgegenstände wie Türen, Fenster und Fußböden wurden instand gesetzt. Das Gebäude wird als Gemeindehaus genutzt.

Direkt neben der barocken Kirche zählt das ehemalige Pfarrhaus zu den wichtigen Baudenkmälern im Ort. Die nahezu vollständig erhaltene bauliche und gestalterische Qualität ist für ein Gebäude dieses Typs in der Region der nördlichen Haßberge selten.


Preisträgerin:
Gemeinde Bundorf
 


Landkreis Kitzingen

 


Objekt:
Ehemalige Synagoge, Badergasse 4 in Wiesenbronn
Flurstücksnummer: 294
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Synagoge, zweigeschossiger Mansardhalbwalmdachbau, um 1792/93


Begründung und Würdigung:
Die ehemalige Synagoge wurde 1792/93 erbaut und zeigt typische klassizistische Merkmale. Die Südfassade wird als Schauseite von zwei toskanisierenden Pilastern zusammen gefasst, die Fenstergewände zeigen als Schmuckelemente profilierte so genannte „Brüstungsschürzen“.

Die Geschoß- und Binnengliederung des Gebäudes legt Zeugnis ab von den Bedürfnissen einer relativ großen, aber finanzsschwachen jüdischen Landgemeinde. Man wählte eine Kombination aus Synagoge und Vorsängerhaus.

Ziel der Instandsetzung war neben der größtmöglichen Erhaltung der originalen Bausubstanz eine behutsame Ergänzung von ehemaligen Bauteilen und Schmuckelementen. Der Bau eines Nebengebäudes für die Haustechnik und Sanitärräume vermied Eingriffe in die historische Bausubstanz für versorgungstechnische Leitungen und Einbauten. Dennoch gelang es, den langfristigen Erhalt des Gebäudes durch eine zeitgemäße Wohnnutzung sicherzustellen.
 

Preisträger:
Reinhard und Michaela Hüßner
 


Landkreis Würzburg

  


Objekt:
„Altes Forsthaus“, Hauptstraße 19 in Kleinrinderfeld
Flurstücksnummer: 182/1
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Forsthaus, zweigeschossiger Satteldachbau, Obergeschoss teilweise Fachwerk, 18. Jh.


Begründung und Würdigung:
In dem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert wurde der für die Bevölkerung lebensnotwendige Holzhandel abgewickelt. Das Alte Forsthaus umgab deswegen eine besondere Atmosphäre, an die man sich bis heute erinnert.

Stattliche Wohnräume mit reichem Deckenstuck, ein herrschaftlicher Kachelofen und das großzügige Treppenhaus zeugen vom Wohlstand, der in den einfacheren Gebäuden Kleinrinderfelds nicht zu finden war.

Bis 1991 war der Glanz des Alten Forsthauses erloschen: Der Putz bröckelte und die Tapeten im Inneren des Hauses hielten die elektrischen Leitungen zusammen. Die neuen Besitzer begannen dann in mühevoller Handarbeit mit der Sanierung: In Eigenleistung und ausschließlich mit Eigenmitteln. Auf diese Weise entstand wieder ein den Ort prägendes Denkmal, das so nicht mehr wegzudenken ist.


Preisträger:
Michael Mager und Harald Mager-Gock
 


Stadt Schweinfurt

  


Objekt:
Stadtbefestigung „Spitaltorbrücke“, Stadtmauer mit Schalenturm „Jungfernkuss“, Alter Friedhof Schultestraße in Schweinfurt
Flurstücksnummern: 392, 398, 398/1, 398/2
Eintrag in die Denkmalliste: Schultes-19:, Ehem. Steinwegschule, heute Musikschule, dreigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und Mittelrisaliten, 1880/81; Reste der Stadtbefestigung des 16. Jh.
Bodendenkmale: Untertägige Teile erhaltener Abschnitte sowie Fundamente abgegangener Partien der aus Mauern, Toren und Türmen sowie einem vorgelagerten Graben bestehenden Befestigung der Schweinfurter Stadterweiterung des 15. Jahrhunderts.
Ausgrabung 2008: Stadtmauer und sog. „Spitaltor“ aus dem 17. Jh., Steinbrücke aus dem Jahr 1748, Rest eines mittelalterlichen Vorgängerbaus der Brücke.
Ausgrabung 2009: Spätmittelalterlicher Turm der Stadtbefestigung.


Begründung und Würdigung:
Spitaltorbrücke: Aufgrund des guten Zustands der bei Ausgrabungen freigelegten Brücke wurde diese nicht, wie geplant, abgerissen, sondern das Bauwerk im Rahmen einer anderen Baumaßnahme instand gesetzt. Zu sehen sind heute drei Bögen, das alte Pflaster und der Ansatz der Brüstungsmauer.

Stadtmauer mit Schalenturm (sog. Jungfernkuss): Ebenfalls wieder erlebbar gemacht wurde der Schalenturm. Im Rahmen der Sanierung wurde der Turm geöffnet, entschuttet und zugänglich gemacht. Heute gelangt man wieder über den alten Zugang vom Friedhof aus in den unterirdischen Turmbereich.

Alter Friedhof: Mit umgestaltet wurde auch die historische Parkanlage. Die Einbauten der 1960er Jahre und der dichte Bewuchs wurden entfernt und in Anlehnung an die historische Gestalt ein neues Parkkonzept entwickelt.


Preisträgerin:
Stadt Schweinfurt

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Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Reder M.A.
Leitender Kulturdirektor
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel: 0931 7959-1424
Fax: 0931 7959-2424