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Förderpreis Jahr 2012


Förderpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken
zur Erhaltung historischer Bausubstanz 2012

 


Landkreis Haßberge

 


Objekt:
Dorfwirtschaft "Grüner Baum", Dorfplatz 4 in Ebern-Jesserndorf
Flurstücksnummer: 22
Eintrag in die Denkmalliste: Wohnhaus, ehem. Brauereigasthof, zweigeschossiges und giebelständiges Fachwerkhaus mit Satteldach, bez. 1807, mit klassizistischem Wirtshausschild, Schmiedeeisen, um 1807; Zwischenbau zur Ebertgasse, 1. Hälfte 19.Jh.; ehem. Brauhaus, zweigeschossiger und traufständiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, um 1870; Tanzsaal, 1935.


Begründung und Würdigung:
Die Dorfwirtschaft wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zusammen mit einem Brauhaus und einer Bäckerei errichtet und bis nach dem Zweiten Weltkrieg im Nebenerwerb betrieben. Ab 2003 stand das Gebäude leer und verfiel. Helmut Pfaffenberger erwarb das Anwesen 2008.

Im Rahmen der feinfühlig durchgeführten Sanierung entstanden im Obergeschoß und Dachgeschoß ansprechende Gästezimmer und eine Einliegerwohnung. Der große Tanzsaal soll ebenfalls saniert werden und kann dann der Dorfgemeinschaft für Veranstaltungen dienen.

Zum Abschluss der Sanierungsmaßnahme wurde auch das klassizistische Wirtshausschild originalgetreu restauriert. Das Gebäude ist für den mehrfach ausgezeichneten Dorfplatz von Jesserndorf prägend. Mit der Baumaßnahme ist es gelungen, ein Baudenkmal zu erhalten und mit der Fortführung des Wirtshausbetriebs den Ort zu beleben.


Preisträger:
Helmut Pfaffenberger
 


Landkreis Main-Spessart


Objekt:
Weinhaus Zorn, Rentamtstraße 3 in Triefenstein-Lengfurt
Flurstücksnummern: 234, 244
Eintrag in die Denkmalliste: Doppelhaus mit Mansarddach und geohrten Fensterrahmungen, 18. Jh.


Begründung und Würdigung:
Das Haupthaus gehört zu einer Hofanlage mit Nebengebäude. Das Gebäude stand vor der Sanierung bereits einige Zeit leer.

Das Anwesen liegt im historischen Ortskern von Lengfurt unterhalb des Marktplatzes. Das zur Rentamtstraße hin als dreigeschossig, mit großem Mansarddach erscheinende Bauwerk ist von ortsbildprägender Bedeutung.

Der Charakter des Gewölbekellers blieb bei der Sanierung weitestgehend erhalten. Dieser wird hauptsächlich für Musikveranstaltungen genutzt. Bemerkenswert sind die Stuckdecken, vor allem im Salon des Obergeschosses sowie die aufwändige barocke Treppe zwischen Erd- und Obergeschoss mit ihrem reich geschnitzten Balustergeländer.

Im Zuge der Sanierung wurden erhebliche Schäden am Tragwerk fachgerecht saniert. Die östliche Giebelwand wurde als Sichtfachwerk wieder hergestellt. Dabei trug der Ehemann der Eigentümerin durch vielfältige Eigenleistungen wesentlich zur erfolgreichen Sanierung bei.


Preisträgerin:
Verena Thamm
 


Landkreis Miltenberg


Objekt:
Museum.Burg.Miltenberg, Mildenburg, Conradyweg 20 in Miltenberg
Flurstücksnummer: 20
Eintrag in die Denkmalliste: Mildenburg, Bergfried und innere Ringmauer, frühes 13. Jh., Palas und Zwingeranlage 1390-96, südliche Erweiterung der Zwingerbauten, 2. Hälfte 15. Jh., Vorbefestigungen am Nordhang, Teile der ältesten Stadtbefestigung (Schenkelmauern), 14./15. Jh.; Ostflügel des Palas um 1500, Zerstörung der Burg 1552, Wiederaufbau 1565-68; späthistorische Ausgestaltung (Rittersaal), um 1910; Toutonenstein, wohl 2./3. Jh. im Schloßhof.


Begründung und Würdigung:
Über Miltenberg erhebt sicht die Mildenburg. Sie ist die Keimzelle und seit 800 Jahren das Wahrzeichen der Stadt. Nach einer Phase des Verfalls im 17. und 18. Jahrhundert und mehreren Besitzwechseln kaufte 1979 die Stadt Miltenberg die Burg.

Im Jahr 2000 entstand die Idee einer Nutzung als Museum. Bei der sorgsam durchgeführten Restaurierung blieb die Raumstruktur gänzlich erhalten mit Ausnahme des Einbaus eines Aufzugs, damit die Besucher alle Ebenen der Burg barrierefrei erreichen.

Das Museum.Burg.Miltenberg präsentiert Ikonen und zeitgenössische Kunstwerke aus der Stiftung Kunststammlung der Diözese Würzburg in einem spannungsreichen Dialog. Die zeitgenössischen Werke sind dabei eine gezielte Stiftung von Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen. Damit erhält das alte Wahrzeichen der Stadt eine völlig neue Dimension, welche weit über die regionalen Grenzen des Kreises Miltenberg hinausstrahlt.


Preisträgerin:
Stadt Miltenberg
 


Landkreis Rhön-Grabfeld

 


Objekt:
Taubenmühle Vinothek und Weinbar, Taubenmühlweg 5 in Bad Neustadt a. d. Saale - Brendlorenzen
Flurstücksnummer: 3835
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Mühle, zweigeschossiger Halbwalmdachbau, Erdgeschoss in Naturstein, Obergeschoss Fachwerkbau, 1750/51 (d), giebelseitig erdgeschossiger Anbau in Naturstein, Satteldach mit Fachwerkgiebel, 1597/98 (d).


Begründung und Würdigung:
Haupthaus und Nebengebäude wurden von 2004 bis 2006 umfangreich renoviert. In den Herbstmonaten des Jahres 2004 wurden der Dachstuhl und das Fachwerk der Südfassade original rekonstruiert. Hierbei legte Bernhard Gass als Architekt durch seine persönlichen Forschungen und Aufarbeitungen der Historie den Grundstein für eine denkmalgerechte Wiederbelebung der Taubenmühle.

Der Bauherr legte großen Wert auf die Verarbeitung historischer Baustoffe wie z.B. Lehmausfachungen oder Holznägel und -fenster. Das Ortsbild von Brendlorenzen wird durch die gelungene Restaurierung der Gebäude erheblich aufgewertet.

Bernhard Gass verhinderte durch seinen Einsatz, dass ein jahrelang leer stehendes Gebäude dem weiteren Verfall preisgegeben wurde. Er wertete das ehemalige Mühlengebäude erheblich auf und füllte es durch eine kleine, aber feine Vinothek mit neuem Leben.
 

Preisträger:
Bernhard Gass
 


Landkreis Schweinfurt

  


Objekt:
Giebelhaus mit verputztem Fachwerkgiebel, Dorfstraße 72 in Bergrheinfeld-Garstadt
Flurstücksnummer: 26
Eintrag in die Denkmalliste: Giebelhaus mit verputztem Fachwerkgiebel, Pforte bez. 1735.


Begründung und Würdigung:
In der Ortsmitte von Garstadt befindet sich direkt an der Hauptstraße ein ortsbildprägender bäuerlicher Dreiseithof, welcher, seit 1991 unbewohnt, langsam ruinös wurde.

Matthias Triebel nahm schließlich die „Knochentour“ einer Renovierung auf sich. Aus dem gewölbten Natursteinkeller eines Vorgängerbaus sollte z. B. ein Filmvorführraum werden: In dem Gebäude sind Büros einer Medienproduktionsgesellschaft untergebracht, die sich mit jungen Kinoprojekten und TV-Formaten befasst.

Der Bauherr hat Gespür für die ursprüngliche Substanz und für Details: Fußböden, Zimmertüren und Raumschalen dürfen in neuer Frische weiterleben. Erwähnenswert ist auch ein aufwändiges Dach aus fränkischen Rinnenziegeln.

Im Ergebnis entstand ein Bauwerk, welches nicht nur in der Substanz, sondern auch in der Nutzung Historie und Moderne auf gelungene Weise miteinander verbindet.


Preisträger:
Matthias Triebel
 


Stadt Aschaffenburg

  


Objekt:
Bürgerhaus-Fachwerkhaus, Dalbergstraße 72 in Aschaffenburg
Flurstücksnummern: 347
Eintrag in die Denkmalliste: Bürgerhaus, zweigeschossiger traufständiger Mansarddachbau mit vorkragendem Fachwerkobergeschoss 1806-08, über einem Vorgängerbau von 1539 (d).


Begründung und Würdigung:
Das Gebäude ist ein prägender Bestandteil des denkmalgeschützten Ensembles Oberstadt. Durch seine Lage am Beginn der Dalbergstraße kommt ihm im Straßengefüge eine besondere Bedeutung zu. Seine Baugeschichte spiegelt die bauliche Entwicklung vieler historischer Bürgerhäuser der Aschaffenburger Oberstadt wieder.

Christel Breunig erwarb das durch längeren Leerstand und mangelnden Bauunterhalt bedrohte Gebäude und setzte es mit hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand denkmalgerecht instand.

Unter anderem wurden das ursprüngliche Fachwerkgefüge statisch ertüchtigt, Gefachfüllungen weitgehend erhalten, historische Befunde gesichert und geschädigte Teile der sandsteinernen Fenster- und Türgewände in gleicher Ausführung ergänzt.

Neue rückseitige Balkonanbauten und die Einrichtung einer Galerie im Mansardgeschoss schaffen zeitgemäße Wohnqualität im Einklang mit der historischen Bausubstanz.


Preisträgerin:
Christel Breunig

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Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Reder M.A.
Leitender Kulturdirektor
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel: 0931 7959-1424
Fax: 0931 7959-2424