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Förderpreis Jahr 2013


Förderpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken
zur Erhaltung historischer Bausubstanz 2013

 


Landkreis Aschaffenburg

 


Objekt:
Fachwerkhaus, Altmutterweg 1 in Goldbach
Flurstücksnummer: 328
Eintrag in die Denkmalliste: Wohnhaus, zweigeschossiger Fachwerkbau mit Halbwalmdach, 1712 (d).


Begründung und Würdigung:
Das eindrucksvolle Fachwerkhaus im Zentrum von Goldbach konnte mit einer dendrochronologischen Untersuchung in das Jahr 1712 datiert werden. Es entstand damals vermutlich auf Grundmauern, die noch aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg stammen. Es ist damit das älteste Gebäude des Ortes und heute das Glanzstück unter den hier nur in geringer Zahl überlieferten historischen Bauten.

Der Erbauer oder Besitzer des Gebäudes war wohlhabend: Das ist an der Größe des Anwesens und dem reichen Fachwerk mit aufwändigen Verzierungen, vor allem an der Schauseite, abzulesen. Nach erfolgreicher Sanierung präsentiert sich das Haus wieder in seiner ganzen Schönheit.


Preisträger:
Hubert Zang
 


Landkreis Bad Kissingen


Objekt:
Teilsanierung ehemaliges Amtsgerichtsgebäude Euerdorf, Gerichtsgasse 3 in Euerdorf
Flurstücksnummer: 81
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Amtsgericht, ab 1925 ehem. Gendarmeriestation, zweigeschossiger, giebelständiger Flachsatteldachbau, in klassizistischen Formen, 1822


Begründung und Würdigung:
Das ehemalige Amtsgericht Euerdorf wurde im Jahr 1822 vermutlich durch den Würzburger Architekten Peter Speeth (1772 - 1831) im spätklassizistischen Stil erbaut. Es umfasst zwei Vollgeschosse, ein Tonnengewölbe sowie ein Satteldach mit Zinkblechdeckung. Stiltypisch sind insbesondere die dorische Pfeilergliederung im Erdgeschoss und die Rundbogenfenster im Obergeschoss sowie der strenge flachgeneigte Dreiecksgiebel.

Das Gebäude wurde von 1822 bis in die 1920er Jahre als Amtsgericht genutzt, dann als Polizeidienststelle und ist erst seit den frühen 1970er Jahren ein Wohnhaus.

Durch die Sanierung wurden zahlreiche, durch langjährigen Leerstand bedingte Schäden behoben. Heute ist es nicht zuletzt auch ein Fenster in die Geschichte des  Marktes Euerdorf.


Preisträger:
Markus Fleckenstein
 


Landkreis Kitzingen


Objekt:
Paulshaus, Herrnstraße 12 in Mainbernheim
Flurstücksnummer: 261
Eintrag in die Denkmalliste: Paulshaus, zweigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit Treppengiebeln, rundbogiger Tordurchfahrt und verputztem Fachwerkobergeschoss, 2. H. 16. Jh.; rückwärtiger Flügel, zweigeschossiger Satteldachbau mit Zwischengeschoss, Treppengiebeln und weit vorkragendem von Steinsäulen getragenem Obergeschoss, Bruchsteinmauerwerk, teilweise Fachwerk, 16./17. Jh.; Scheune, Satteldachbau aus Bruchsteinmauerwerk, 1. H. 20. Jh.


Begründung und Würdigung:
Die Baugeschichte des Anwesens reicht in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Rund zweihundert Jahre diente das Gebäude als Gasthaus, derzeit wird es von der Sparkasse und als Wohnhaus genutzt.

Weite Teile des Rückgebäudes, einst wohl als Pferdestall genutzt, datieren aus dem 16. Jahrhundert. Aus dieser Zeit datieren noch der Gewölbekeller mit einem Spitzbogenportal und das ältere Mauerwerk mit dem westlichen Treppengiebel.

Das Rückgebäude war vor der Sanierung in schlechtem Zustand und wies erhebliche statische Mängel auf. Heute zeichnet sich das Gebäude durch eine denkmalverträgliche energetische Sanierung aus. Erd- und Obergeschoss wurden unter Erhaltung der historischen Bausubstanz zu Wohnungen ausgebaut, der Dachstuhl wurde weitgehend erhalten und fachgerecht saniert.


Preisträger:
Ute und Hans Metzger
 


Landkreis Main-Spessart

 


Objekt:
ehemalige Synagoge, Goldgasse 28 in Arnstein
Flurstücksnummer: 161
Eintrag in die Denkmalliste: Synagoge, zweieinhalbgeschossiger Satteldachbau mit Sandsteingliederung, Fassade im Erdgeschoss mit Pfeilerarkaden, Dreiecksgiebel mit rundbogigen Fenstern, innen tonnengewölbter Saal, klassizistischer Bau, 1819, Ausmalungen 1905.


Begründung und Würdigung:
Es handelt sich um einen repräsentativen, klassizistischen Bau inmitten der eng bebauten Arnsteiner Innenstadt. Das Gebäude besitzt gediegene Proportionen sowie eine klare Fassadengliederung und ist kunsthistorisch wie historisch von großer Bedeutung.

Die Synagoge wurde 1938 noch vor der so genannten Reichskristallnacht von der jüdischen Gemeinde aufgegeben und verkauft. Obwohl danach Zwischendecken eingezogen und bauliche Veränderungen durchgeführt wurden, blieb die historische Substanz größtenteils erhalten.

1994 erwarb die Stadt Arnstein das Gebäude mit der Absicht einer Sanierung. Der Förderverein Synagoge Arnstein e.V. nutzt die Synagoge als Begegnungsstätte insbesondere mit israelitischen Gemeinden und bietet gleichzeitig das Denkmal als „Lernort“ mit entsprechenden Ausstellungen zur Nutzung an. Damit ist für das Gebäude eine würdige Bestimmung gefunden, welche auch den Erhalt für die Nachwelt sichert.
 

Preisträgerin:
Stadt Arnstein
 


Landkreis Würzburg

  


Objekt:
Spielscheune, Erbsengasse 1 in Röttingen
Flurstücksnummer: 43
Eintrag in die Denkmalliste: Scheune, Satteldachbau, 17. Jh. – Teil des Ensembledenkmals Röttingen; Stadtbefestigung, Muschelkalkhaustein, erstmals bereits 1275 erwähnt; im 2. und 3. Drittel des 14. Jh. Erweiterung des Berings an der Nord-, Ost- und Südseite.


Begründung und Würdigung:
Die auf das 17. Jahrhundert zurückgehende Scheune liegt im Altort von Röttingen. Ihre Rückwand ist Bestandteil der mittelalterlichen Stadtmauer. Obgleich eine Abbruchgenehmigung vorlag, entschloss sich die Stadt Röttingen zum Erhalt und zu einer außergewöhnlichen Nutzung.

Als „Spielscheune“ unter dem Motto „Junges Leben in alten Gemäuern“ wird eine bayernweit einzigartige Belebung historischer Bausubstanz präsentiert. Auf vier Etagen entsteht ein überdachter Spielplatz – geplant sind etwa Zugbrücke, Tunnels und Rutschen.

Damit erfolgt eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität im Quartier, besonders für Familien mit Kindern.


Preisträgerin:
Stadt Röttingen
 


Stadt Schweinfurt

  


Objekt:
Wohnhaus, Rückertstraße 27 in Schweinfurt
Flurstücksnummern: 1156
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Reichsbank, viergeschossiger, verputzter Walmdachbau in Ecklage, mit Sandsteingliederungen und Eckerkerturm, in Formen der Neorenaissance, Erinnerungsschrift an das ehem. Mühltor, 1887.


Begründung und Würdigung:
1887 errichtete der Schweinfurter Apotheker Dr. Thiel das Eckhaus Mainberger Straße 1 (ehem. Adresse) mit dem markanten turmartigen Erker mit Zwiebelhaube. Zunächst als Reichsbank erbaut, wurde diese Nutzung jedoch frühzeitig wieder aufgegeben und der Bau fortan nur noch als Wohnhaus genutzt.

Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstand das Haus im Stil der Neurenaissance unbeschadet. Es ist heute eines der schönsten Beispiele des großbürgerlichen Wohnbaus aus dem Ende des 19. Jahrhundert in Schweinfurt.

Im Jahr 2010 kaufte Hendrik Lindemann das Baudenkmal und sanierte es. Im Dezember 2012 wurden die Wohnungen bezogen. Die reich gestalteten Fassaden des stadtbildprägenden Gebäudes am Eingang zur Altstadt sind nun wieder hergestellt. Auch im Inneren blieb vieles von der reichen Originalausstattung erhalten, etwa das Treppenhaus mit dem Terrazzoboden und den grünen Wandfliesen und dem Deckengemälde im Windfangbereich.


Preisträger:
Hendrik Lindemann
 


Stadt Würzburg

  


Objekt:
Ämtergebäude, Karmelitenstraße 20 in Würzburg
Flurstücksnummern: 9488
Eintrag in die Denkmalliste: Rückermainhof, ehem. Amtshof des Ritterstifts St. Burkard, Langbau mit reich gegliederten Hausteinfassaden, 1715-23 von Joseph Greissing; Bauplastik von Jakob von der Auwera.


Begründung und Würdigung:
Die früheste urkundliche Erwähnung des Anwesens im Jahr 1260 weist den Ankauf für das Kloster St. Burkard aus. Die bis heute gebräuchliche Bezeichnung Rückermainhof für das Anwesen in der Karmeliterstraße 20 entstand aus dem Namen eines früheren Besitzers, nämlich Rüger am Main. Bis ins 20. Jahrhundert fanden verschieden Restaurierungen und Umbauten statt.

Die Wiederaufbaupläne aus dem Jahr 1948/49 zeugen von der massiven Kriegszerstörung. Doch blieb die Fassade mit ihrem Figurenschmuck weitestgehend erhalten.

Im Jahr 1999 erwarb die Stadt Würzburg das Gebäude vom Freistaat Bayern. Bei der Sanierung der Dachlandschaft im Jahr 2012 wurden die circa 1.600 Quadratmeter Dachfläche mit 51 Dachgauben sowie einem Rundturm im Innenhof möglichst detailgetreu der ursprünglichen Eindeckung angeglichen. Für die Ausbildung der Dachfläche, Grate, Kehlen, Ortgänge, Trauf- und Firstgebinde wurden je nach Anforderung Schieferplatten in unterschiedlichen Formaten und Abmessungen verwendet.


Preisträgerin:
Stadt Würzburg

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Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Reder M.A.
Leitender Kulturdirektor
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel: 0931 7959-1424
Fax: 0931 7959-2424