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Förderpreis Jahr 2014


Förderpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken
zur Erhaltung historischer Bausubstanz 2014

 


Landkreis Haßberge


Objekt:
Bramberger Mühle, Bramberger Mühle 1 in Bramberg
Flurstücksnummer: 172/1
Eintrag in die Denkmalliste: Bramberger Mühle, zweigeschossiges Mühlenhaus mit Satteldach, Sandsteinquader mit Fachwerkgiebel, um 1860/70, seitlich eingeschossiger Pultdachanbau mit Fachwerkkniestock, rückwärts Fachwerkanbau mit Satteldach und Laube; zwei Scheunen, teilweise Fachwerk mit Sattel- und Halbwalmdach, mit Wageneinfahrt, 18. und 19. Jh.


Begründung und Würdigung:
Die Mühle ist 1231 erstmals erwähnt. Damals ging sie als Lehen vom Hochstift Würzburg an die Ritter der Rauheneck. Als eine der "Eberner Mühlen" gehört sie wohl zu den ältesten im Landkreis Haßberge.

Die Familie Andres/Hofmann erwarb 2009 das leerstehende ehemalige Mühlenanwesen. Noch im gleichen Jahr begann man mit der Sanierung und Revitalisierung. Das Hauptaugenmerk galt der Instandsetzung des desolaten Hauptgebäudes zum Wohnhaus sowie der Schaffung einer anspruchsvollen Ferienwohnung als separate Nutzungseinheit.

Mit dem derzeitigen Sanierungsabschluss wurde ein ländliches Kleinod in den Haßbergen erhalten und einer zeitgemäßen, zukunftsweisenden Nutzung zugeführt.


Preisträger:
Sabine Andres und Ralf Hofmann
 


Landkreis Miltenberg


Objekt:
Altes Schulhaus Heppdiel, Höhenstraße 26 in Eichenbühl, Ortsteil Heppdiel
Flurstücksnummer: 47, 48/1
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Schulhaus, zweigeschossiger Walmdachbau mit verschiefertem Fachwerkobergeschoss


Begründung und Würdigung:
Der Schulbau wurde im Jahr 1823 errichtet und 1846 von der Gemeinde übernommen. Er diente mehr als 150 Jahre als Schule für die Heppdieler Bürger. Der 1950 angefügte Anbau wurde im Zuge der Sanierung entfernt, so dass das Gebäude wieder in seiner ursprünglichen Größe und Struktur zu erfahren ist.

Das Schulgebäude prägt das Ortsbild und hat zudem einen hohen Erinnerungswert für zahlreiche Heppdieler Bürger. Letzterer hat wohl dazu beigetragen, dass das Team um die Kirchenverwaltung viele Freiwillige aktivieren konnte: Weite Teile des Abbruchs, der Spenglerarbeiten, der Installations- und der Ausbauarbeiten sowie die Pflasterarbeiten wurden durch bürgerschaftliches Engagement in über 5.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden erbracht.

Ziel ist ein barrierefrei erschlossenes Gebäude für die Dorfgemeinschaft.


Preisträgerin:
Gemeinde Eichenbühl
 


Landkreis Rhön-Grabfeld


Objekt:
ehemalige Kinderbewahranstalt, Hirtenbergstraße 9 in Hendungen
Flurstücksnummer: 3490/1
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Kinderbewahranstalt, zweigeschossiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss, eingeschossiger Saalflügel mit Walmdach, Fachwerk, Heimatstil, 1921


Begründung und Würdigung:
Die ehemalige „Kinderbewahranstalt“ wurde im Jahr 1921 im Heimatstil erbaut. Das Anwesen ist in allen Baudetails erhalten, die schlichte Ausstattung ist von Ornamenten des Art déco und des späten Jugendstils geprägt.

Nachdem der Kleintierzuchtverein Hendungen bereits seinen Versammlungsraum im Gebäude hatte, erwarb er es schließlich im Jahr 2008 zur Instandsetzung.

Die Umnutzung des Hauses als Versammlungsstätte für die örtlichen Vereine ist dem Kleintierzuchtverein Hendungen ohne größere Eingriffe in die Bausubstanz gelungen: Türen, Böden und Oberflächen sind erhalten, behutsam instand gesetzt und, wo nötig, ergänzt worden. Nur die umfangreichen Eigenleistungen des Vereins in mehr als 6.000 Arbeitsstunden haben dies ermöglicht.


Preisträger:
Kleintierzuchtverein Hendungen e.V.
 


Landkreis Schweinfurt


Objekt:
Fachwerkhaus, Weiße Turmstraße 18 in Gerolzhofen
Flurstücksnummer: 60
Eintrag in die Denkmalliste: Fachwerkhaus, zweigeschossiger Satteldachbau mit polygonalem Erker, in Ecklage, bez. 1566


Begründung und Würdigung:
Das 1566 errichtete Gebäude war zunächst Vogt- und später Bürgermeisterwohnung. Seit 1760 ist das Gebäude im Besitz der Familie Teutsch. Im Erdgeschoss befindet sich eine Buchhandlung, im Obergeschoss eine Wohnung mit Erker.

Das zweigeschossige Eckhaus besitzt Stadtbild prägenden Charakter. 1965/66 letztmals renoviert, stand es ab 1999 leer. Nun wurde das Anwesen unter Beibehaltung der von 1566 stammenden Raumaufteilung saniert und 2012 von der Erbin neu bezogen. Besonderes Augenmerk legte man auf die Farbgebung: Der eintönige Braunton der Balken wurde durch eine kräftige rotbraune Farbe ersetzt, die Gefache sind in Altweiß mit einem minimalen Schuss Rot gehalten.

Am Kellerfenster wurde das Metalltürchen entfernt und der alte Schiebestein neu nachgeschlagen samt seinen geometrisch eingemeißelten Griffkanten.

Der Ausbau des Dachgeschosses zu Kinderzimmern bildet 2014/15 den Abschluss der Restaurierung.


Preisträger:
Uwe und Elfriede Teutsch
 


Stadt Aschaffenburg


Objekt:
"Kirchnerhaus", Ludwigstraße 19 in Aschaffenburg
Flurstücksnummer: 1624
Eintrag in die Denkmalliste: Wohnhaus, zweigeschossiger Satteldachbau mit Zwerchhaus und gusseisernem Balkon, spätklassizistisch, 1861; Geburtshaus des Malers Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938)


Begründung und Würdigung:
Das zweigeschossige, villenartige Haus wurde 1861 errichtet. Es stand, ursprünglich umgeben von einem Garten, frei auf dem Grundstück.

Am 6. Mai 1880 wurde Ernst Ludwig Kirchner in diesem Haus geboren. Der bedeutende Maler des deutschen Expressionismus verbrachte hier seine prägende, frühe Kindheit. Die Familie Kirchner bewohnte das Haus bis zu ihrem Wegzug aus Aschaffenburg 1886 zur Miete.

Das Haus erfuhr erhebliche Umbauten im Erdgeschoss. Die in den 1950er Jahren eingebrachten großen Schaufensteröffnungen beeinträchtigten das Erscheinungsbild erheblich.

Bei der Sanierung in den Jahren 2012 und 2013 wurde die Erdgeschossfassade nach den historischen Bauplänen rückgebaut. Es wurden im Sinne der ursprünglichen Gliederung, anstelle der großflächigen Schaufenster sandsteingerahmte, gekuppelte Fenster eingebaut und der Zugang durch den Anbau einer neuen Außentreppe verbessert.

Heute wird das Haus privat, durch das Archäologische Spessartprojekt und den Kirchnerhaus-Verein genutzt.


Preisträger:
Gisbert Volkmer und Andreas Schröder
 


Stadt Würzburg


Objekt:
Jugendstilvilla, Neubergstraße 7a in Würzburg
Flurstücksnummern: 1156
Eintrag in die Denkmalliste: Gartenvilla, zweigeschossiger Walmdachbau mit Runderker, Altan und Madonnenrelief, Putzmauerwerk mit Kalksteingliederung, Jugendstil, bez. 1904; zugehörige Einfriedung, Kalksteinmauer mit schmiedeeisernem Zaungitter, Jugendstil, um 1904


Begründung und Würdigung:
Die Villa ist zur Straße von einer halbhohen Mauer und einem schmiedeeisernen Zaun mit Jugendstilornamenten umgeben.

Das Gebäude wurde generalsaniert, die energetische Sanierung erfolgte dabei nur bedingt und sensibel unter Berücksichtigung des Denkmalbestandes.

Die Fassadensanierung einschließlich des Austauschs der Sprossenfenster, die verbesserte Gaubengestaltung, sowie die erneuerte Kupfereindeckung des Erkers werten die Villa wesentlich auf. Die Restaurierung des Jugendstilzauns, die sanierte Natursteinmauer und Wegflächen aus Muschelkalkpflaster vervollständigen das Gesamtbild.

Charakter und Stil des gesamten Anwesens sind durch die gelungene Restaurierung wieder umfänglich wahrnehmbar gemacht worden.


Preisträgerin:
Marienstiftung Würzburg
 

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Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Reder M.A.
Leitender Kulturdirektor
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel: 0931 7959-1424
Fax: 0931 7959-2424