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Förderpreis Jahr 2016


Förderpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken
zur Erhaltung historischer Bausubstanz 2016

 


Landkreis Haßberge


Objekt:
Ehemaliges Brauhaus Köslau, Köslau 3, Königsberg, OT Köslau
Flurstücksnummer: 7
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Brauhaus, eingeschossig mit Kniestock und Satteldach, straßenseitig mit zweigeschossigem Querbau, Sandsteinquaderbau mit Rundbogenöffnungen, um 1850.


Begründung und Würdigung:
Das Brauhaus bildet mit seinem markanten zweigeschossigen Querbau zusammen mit dem der Straße gegenüberliegenden Fachwerkhaus eine reizvolle Torsituation, die den westlichen Ortseingang von Köslau eindrucksvoll prägt.

Mit dem Ankauf des ehem. Brauhauses im Jahr 2011 und der ab 2012 begonnenen Sanierung wurde das Ziel verbunden, vier hochwertige Ferienwohnungen zu schaffen. Dies ist gelungen und die Familie Schuhmann leistet so auch einen wichtigen Beitrag zum Qualitätstourismus in den Haßbergen. Dabei wurden historische Räume wie Eiskeller oder Brauhalle erhalten.

Die historische Bausubstanz wird durch einen rückwärtigen, konsequent modernen Anbau zur Gartenseite architektonisch gekonnt ergänzt. Bei der Sanierung gelang die Balance zwischen einer vorbildlichen Restaurierung historischer und denkmalgeschützter Bausubstanz und der Umsetzung zeitgemäßer Architektur in Form ansprechender Ergänzungen.


Preisträger:
Silvia und Thomas Schuhmann
 


Landkreis Miltenberg


Objekt:
Gasthaus „Zum Hasen“, Marktstraße 3, Kleinwallstadt
Flurstücksnummern: 104
Eintrag in die Denkmalliste: Gasthaus, ehem. Zwei Häuser, giebenständiger Fachwerkbau mit Fachwerkobergeschoss (‚Giebel rekonstruiert) und traufständiger zweigeschossiger Mansardwalmdachbau mit verputztem Fachwerkobergeschoss und Durchfahrt, 18. Jh, im Kern 16. Jh.; seitlich Wappenstein, bez. 1595.


Begründung und Würdigung:
Der Gasthof „Zum Hasen“ ist ein traditionsreiches Anwesen, das über Jahrhunderte einen gesellschaftlichen und gastronomischen Mittelpunkt der Marktgemeinde darstellte.

Der Markt Kleinwallstadt erhielt im Jahr 2007 das leerstehende, denkmalgeschützte Gasthaus „Zum Hasen“ von der früheren Eigentümerin Hilda Schnabel. Im Testament äußerte sie den Wunsch, dass der Markt Kleinwallstadt als Vermächtnisnehmer dafür Sorge trägt, dass der Gasthausbetrieb im „Hasen“ wieder aufgenommen werden kann.

Der Marktgemeinderat beschloss nach intensiven Beratungen, das Gebäude zu sanieren bzw. umzubauen und danach wieder einer gastronomischen Nutzung mit Beherbergungsmöglichkeiten zuzuführen. Dem Markt ist es durch den Umbau gelungen, eine stark in Mitleidenschaft gezogene Immobilie zu revitalisieren und damit für eine Steigerung der Lebensqualität im Innenortsbereich zu sorgen. Zudem bietet das Vorhaben eine touristische Qualitätsverbesserung.


Preisträgerin:
Marktgemeinde Kleinwallstadt
 


Landkreis Rhön-Grabfeld


Objekt:
Bauernhaus, Hauptstraße 31, Hendungen
Flurstücksnummern: 16
Eintrag in die Denkmalliste: Zweigeschossiges traufseitiges Bauernhaus mit Satteldach, massives Erdgeschoss mit seitlicher Tordurchfahrt, Obergeschoss Fachwerk, nach 1850; Pietà, 18. Jh.; Nebengebäude Mitte 19. Jh.


Begründung und Würdigung:
Das Gebäude wurde nach 1850 anstelle eines älteren Bauernhauses neu errichtet und bis Anfang der 1990er Jahre durchgängig landwirtschaftlich genutzt. Schließlich diente es bis 2002 als Alterssitz für die Großeltern des Bauherrn. Danach stand es die meiste Zeit leer bis es der Enkel des letzten Hofeigentümers im Juni 2014 wieder netzen wollte.

Die Hofanlage war in schlechtem Zustand. Unter anderem waren beim Haupthaus die Dachwerkkonstruktion und die Dacheindeckung undicht, Fachwerk und Putzfassade zeigten größere Schäden. Wertvolle Außentüren waren teils stark geschädigt. Im Nebengebäude war das Erdgeschoss aus Ziegelmauerwerk infolge der Stallnutzung, durch Nitratsalzeintrag unrettbar geschädigt.

Bei der umfassenden Sanierung wurden am Haupthaus die Dacheindeckung mit Falzziegeln erneuert, das Dachwerk durch Austausch defekter Hölzer instandgesetzt und das Fachwerk repariert. Weiterhin wurden mehrere historische Fenster aufgearbeitet sowie Kastenfenster und historische Fußbodendielen ergänzt. Die historischen Füllungstüren und die Wand- und Deckenputze erfuhren Ergänzungen mit Voluten. Nicht zuletzt wurden im Nebengebäude die Erdgeschosswände und die zerstörten Decken erneuert.


Preisträger:
Martin Reußenzehn
 


Landkreis Schweinfurt


Objekt:
Ehemaliges katholisches Pfarrhaus, St.-Johannes-Straße 34, Werneck, OT Egenhausen
Flurstücksnummer: 22
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. kath. Pfarrhaus, zweigeschossiger, verputzter Halbwalmdachbau, bez. 1809; ehem. Ökonomiegebäude, westlich anschließender, zweigeschossiger, verputzter Walmdachbau, im Kern wohl gleichzeitig; Hoftoranlage, wohl gleichzeitig.


Begründung und Würdigung:
Das ehemalige kath. Pfarrhaus stammt aus der sog. „Toskanazeit“ (1806-14). Da es im Bistum nur wenige Bauten aus dieser Zeit gibt, ist das Gebäude auch von überörtlicher Bedeutung.

Mehr als 45 Jahre lang stand das Pfarrhaus ungenutzt. Mit unermüdlichem Engagement warb der Egenhäuser Bürger und ehemalige Gemeinderat Wolfgang Schnepf für dessen Erhalt, was letztlich zur Gründung der „Dorfgemeinschaft Egenhausen e.V.“ führte. Der Verein übernahm im August 2014 das Pfarrhaus und legte den Denkmalbehörden kurz darauf ein tragfähiges Instandsetzungs- und Nutzungskonzept als Bürgerzentrum vor.

Insbesondere im Hinblick auf die Haustechnik bestand dringender Handlungsbedarf. Der mittlerweile beendete 1. Bauabschnitt widmete sich auch der Restaurierung der historischen Holzfenster, der biedermeierlichen Haustreppe und der Sanierung der Holzböden. Durch handwerkliche Reparatur und Sanierung behält das Denkmal seine historische Aussagekraft.

Die Arbeiten erfolgen überwiegend in Eigenleistung mit bisher über 30.000 Arbeitsstunden. Die öffentliche Nutzung als Begegnungsort wertet das alte Ortszentrum auf und soll das Gemeinschaftsgefühl der Bevölkerung stärken.


Preisträgerin:
Dorfgemeinschaft Egenhausen e.V.
 


Stadt Aschaffenburg


Objekt:
Verwaltungsbau der Firma Linde MH GmbH, Carl-von-Linde-Platz 1, Aschaffenburg
Flurstücksnummer: 6043/17
Eintrag in die Denkmalliste: Verwaltungsbau des Güldner-Motorenwerks der Firma Linde, dreiteilige Baugruppe aus Stahlbetonskelettbauten, langgestreckter fünfgeschossiger Verwaltungstrakt mit flachgeneigtem Walmdach, daran Werkspforte, zweigeschossiger Foyer- und Sitzungs-Bau (mit Ausstattung) und dreigeschossiges Lagergebäude mit Flachdächern, 1956/57 von Karl Georg Jung.


Begründung und Würdigung:
Das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Güldner-Motorenwerks der Firma Linde (heute Linde Material Handling GmbH) wurde 2012 unter Denkmalschutz gestellt. Das Gebäude ist ein in Bautechnik und Erscheinung repräsentativer und moderner Verwaltungsbau der mittleren 1950er Jahre, dessen Lage von städtebaulicher Bedeutung und stadtbildprägender Wirkung ist. Es ist ein anschauliches Beispiel der Architektur von Verwaltungsbauten der Wiederaufbauzeit.

Der Verwaltungsbau ist heute im Eigentum der Steinberg Projektgesellschaft, die Firma Linde MH GmbH ist dauerhafter Mieter und wird das Verwaltungsgebäude weiterhin nutzen. Die Sanierung und Revitalisierung des Gebäudes ist ein Gemeinschaftsprojekt von Eigentümer und Nutzer.

Die derzeit stattfindende Sanierung und Revitalisierung des denkmalgeschützten Verwaltungsgebäudes passt das Gebäude den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt an. Es wird ein modernes Bürokonzept bei gleichzeitiger Einbindung und Erhaltung historischer Bauteile, wie etwa dem Foyer und der Fassade, realisiert. Im Foyer werden spätere Einbauten entfernt und die bauzeitliche Ausstattung wie Treppengeländer, Kronleuchter, Heizkörperverkleidung und Bodenbeläge in Material und Farbigkeit erhalten und aufgearbeitet.


Preisträgerin:
Steinberg Projektgesellschaft
 


Stadt Würzburg


Objekt:
Magazin- und Wohnhaus, Ziegelaustraße 5a, Würzburg
Flurstücksnummern: 5499/10
Eintrag in die Denkmalliste: Wohnhaus, zweigeschossiges Rückgebäude mit Satteldach und Schweifgiebeln mit Kugelaufsätzen, gegliedert durch Treppenturm mit Fachwerkobergeschoss und Fachwerkerker sowie Eckerker mit Zeltdach, historisierend, Fa. Anton Eckert, 1903.


Begründung und Würdigung:
Nach jahrelangen Verhandlungen und Beratungen zur möglichen Sanierung und Nutzung des Gebäudes konnten nun Charakter und Stil des gesamten Anwesens durch die gelungene Restaurierung und Sanierung erheblich aufgewertet werden.

Das Wohnhaus wurde unter Einbringung eines nicht unerheblichen Anteils an Eigenleistungen der Eigentümer generalsaniert, eine energetische Sanierung erfolgte dabei nur bedingt und sensibel unter Berücksichtigung des Denkmalbestandes.

An der Südwestseite wurden sämtliche Fensteröffnungen wieder hergestellt, die nicht erforderlichen Kamine zurückgebaut und eine Dachgaube ergänzt. Die Dacheindeckung und Verblechungen wurden erneuert. Die Natursteingewände, Schlusssteine und Gesimse des Gebäudes wurden gereinigt, überarbeitet und teilweise ergänzt. Die bestehenden Eingangstüren und Innentüren wurden restauriert, ebenfalls erhalten sind die Treppenanlage und größtenteils die Bodenbeläge.

Die vorbildlich ausgeführte Fassadensanierung bedeutet eine wesentliche Aufwertung des Gebäudes.


Preisträger:
Norbert und Christl Bötsch
 

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Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Reder M.A.
Leitender Kulturdirektor
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel: 0931 7959-1424
Fax: 0931 7959-2424