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Förderpreis Jahr 2019


Förderpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken
zur Erhaltung historischer Bausubstanz 2019

 



Landkreis Aschaffenburg


 

Objekt:
Altes Forsthaus
Dr.-Frank-Straße 4, Wiesen
Flurstücksnr.: 40
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Forsthaus, zweigeschossiger ehem. verschindelter Sandsteinbau mit Satteldach, 1826; zugehöriges Nebengebäude, Sandsteinquader, Mitte 19. Jh.



Begründung und Würdigung:
Wiesen ist eng mit dem Spessart und seiner Forstgeschichte verbunden. Bis 1902 diente das Alte Forsthaus als Sitz des Forstamtes, bis in die 1930er Jahre als Forstamtsaußenstelle. Mit der Forstreform 2005 zog 2008 der letzte Förster aus. Das Gebäude stand vier Jahre leer. Der geplante Abbruch konnte verhindert werden und 2012 erfolgte die Aufnahme in die Denkmalliste.

Mit dem Erwerb der Immobilie begann die Familie Moore die Planungen zur Sanierung des Objekts. Neben dem Austausch der technischen Infrastruktur erfolgte die Sanierung und Erneuerung von Fußböden, Treppen, Innenwänden und Fenstern. Der Dachstuhl wurde instandgesetzt und die Dachhaut mit klassischen Tonziegeln neu gedeckt.

Die Außenfassade konnte nicht erhalten werden, eine neue Verschindelung war aus Kostengründen nicht möglich. In Abstimmung mit der Denkmalpflege wurde ein passender Außenputz auf die Fassade aufgebracht. Die historischen Fensterläden konnten erhalten werden.

Das Alte Forsthaus mit seinen Nebengebäuden kann nun wieder genutzt und dauerhaft für die nachfolgenden Generationen bewahrt werden.


Preisträgerin:
Dr. Christine Moore


Landkreis Bad Kissingen

Objekt:
Bauernhaus
Pfaffenhausener Straße 59, Hammelburg-Pfaffenhausen
Flurstücksnr.: 12
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Bauernhaus, zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau mit Halbwalmdach und massivem Sockelgeschoss, 1802, 1826 unter Verwendung des alten Dachs aufgestockt.


Begründung und Würdigung:
Das Bauernhaus in der Dorfmitte Pfaffenhausens bildet zusammen mit den historischen Nebengebäuden eine typisch fränkische Hofanlage.

Durch den über vierzigjährigen Leerstand blieben wesentliche Teile der historischen Bausubstanz und Ausstattung des frühen 19. Jahrhunderts sowie die letzte Fassung der Stuben um 1900 erhalten.

Das Gebäude wird seit 2014 instandgesetzt, mit zeitgemäßen Installationen versehen und energetisch optimiert.

Nach dem Rückbau neuerer Veränderungen und schadhafter Bauteile erfolgte die Instandsetzung der Fach- und Dachwerkskonstruktion, die Ertüchtigung von Wänden, der Einbau einer denkmalgerechten Innendämmung, die Konservierung der bemalten Putze im Inneren und die Erneuerung des Außenputzes.

Das Bauernhaus prägt das Ortsbild von Pfaffenhausen und zeigt, dass eine zeitgemäße Nutzung nicht im Widerspruch zum Erhalt eines Baudenkmals steht. Das Ehepaar Sitzmann bewohnt das Haus selbst und sichert somit die Zukunft des regionaltypischen Baudenkmals.


Preisträger:
Claudia und Edgar Sitzmann


Landkreis Kitzingen

Objekt:
Ehem. Schul- und Rathaus
Bürgermeister-Erhard-Straße 4, Obervolkach
Flurstücksnr.: 6
Eintrag in die Denkmalliste: Ehem. Schul- und Rathaus, zweigeschossiger traufständiger Walmdachbau mit Eckpilastern, frühes 19. Jh.


Begründung und Würdigung:
Der stattliche Bau des ehemaligen Schul- und Rathauses repräsentierte den Stolz der Obervolkacher Bürger und die aufstrebende Situation der Gemeinde.

Durch unterlassene Instandhaltung in den letzten Jahrzehnten war der Zustand des Gebäudes zwar schlecht, es hat sich jedoch dadurch auch viel der originalen historischen Substanz erhalten.

Seit dem Erwerb im Jahr 2007 wurde das Gebäude vom Eigentümer zusammen mit seinem Vater grundlegend restauriert und technisch ertüchtigt. Besonderes Augenmerk legte der Eigentümer auf den Erhalt der originalen Substanz unter Verwendung alter Techniken und Materialien. Das heute vom Eigentümer selbst bewohnte Haus enthält außerdem zwei Ferienwohnungen.

Das restaurierte Gebäude leistet einen Beitrag zur Innenentwicklung des Ortes. Die Maßnahme stärkt darüber hinaus den ländlichen Raum und dient der Identifikation der Bürger mit ihrem Ort.


Preisträger:
Martin Brändlein


Landkreis Main-Spessart

Objekt:
Wohnhaus
Brückenstraße 7, Zellingen
Flurstücksnr.: 240
Eintrag in die Denkmalliste: Wohnhaus, zweigeschossiger giebelständiger Halbwalmdachbau mit vorkragendem verputztem Fachwerkobergeschoss über Kellersockel, 18. Jh., neugotische Hausmadonna mit Konsole und Baldachin, 19. Jh.


Begründung und Würdigung:
Das Anwesen befindet sich im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet „Altort“ im Ortskern von Zellingen. Der mittelalterliche Kernbau wurde um 1854 erweitert. In den 1950/60er Jahren erfolgte eine wenig denkmalgerechte Überformung des Inneren.

Die Instandsetzungsarbeiten begannen im Mai 2014. Das Gebäude wurde statisch instandgesetzt, Dach und Fachwerkwände saniert. Den Abschluss bildeten Mitte November 2015 die Außenputzarbeiten, die Innenausbauten sowie Installationsarbeiten. Bei der Instandsetzung wurde besonderer Wert auf den Erhalt der bauzeitlichen Substanz gelegt.

Das prächtige Profangebäude besitzt auf Grund seines zentralen Standortes besondere Vorbildfunktion für weitere private Sanierungsmaßnahmen an denkmalgeschützten Gebäuden in Zellingen und Umgebung.

Familie Scherbaum zog November 2015 in das Wohngebäude ein. Es wird außerdem für Pensionsgäste genutzt.


Preisträger:
Bettina und Oliver Scherbaum


Landkreis Würzburg

Objekt:
Ratsapotheke
Hauptstraße 31, Ochsenfurt
Flurstücksnr.: 93
Eintrag in die Denkmalliste: Apotheke, sog. Ratsapotheke, dreigeschossiger, langgezogener Walmdachbau, mit auf Konsolen vorkragenden Fachwerkobergeschossen, verputzt, 15./16. Jh.


Begründung und Würdigung:
Das Anwesen steht in prominenter städtebaulicher Lage. Das im Kern spätmittelalterliche Bürgerhaus besteht aus drei Abschnitten, die vom 15. bis ins 16. Jahrhundert sukzessive nach Süden angebaut wurden. Der Komplex wurde im 18. Jahrhundert einheitlich barockisiert und verputzt. Im frühen 20. Jahrhundert mussten nach einem Brandschaden die Dachwerke erneuert werden.

Wegen gravierender Rissbilder an der Putzhaut beauftragte die Eigentümerin einen denkmalerfahrenen Architekten, der mit einem Team die Schäden analysierte und eine zimmermannsmäßige Sanierung der Konstruktion durchführte.

Aufgrund eines differenzierten Restaurierungskonzepts sind nun die drei Baukörper wieder ablesbar. Das historische Sichtfachwerk zeigt unterschiedliche Fassungen, die zahlreichen Gebäudeinschriften sind konserviert und neu überfasst:
„Auff menschen zusag gar nicht bau / Allein auf Gott hoff und vertrau“.

Ochsenfurt hat ein Schmuckstück seiner spätmittelalterlichen Stadtgeschichte erhalten.


Preisträgerin:
Beatrice Guttenberger


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Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Reder M.A.
Leitender Kulturdirektor
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel: 0931 7959-1424
Fax: 0931 7959-2424