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Bezirk baut Beratung vor Ort aus (8. November 2022)

Konzept zu wohnortnaher Beratung in der Eingliederungshilfe vorgestellt – Auch Online-Infos möglich

Durch eine wohnortnahe Beratung will der Bezirk Unterfranken Ratsuchenden helfen, sich im Paragrafen-Dschungel besser zurechtzufinden. (Foto: Mauritz)

Würzburg. (mm) Der Bezirk Unterfranken will künftig sein Beratungsangebot vor Ort noch weiter ausbauen. Wie der Sozialausschuss auf seiner Sitzung am vergangenen Dienstag (8. November) einstimmig beschlossen hat, soll eine wohnortnahe Beratung bei Fragen der Eingliederungshilfe geschaffen werden. Auch eine Online-Beratung soll dabei möglich werden. Der Startschuss für das Projekt ist für Mitte 2023 geplant.

Die Eingliederungshilfe ist eine Sozialleistung, die Menschen mit Behinderung oder Menschen, die von einer Behinderung bedroht sind, hilft, die Folgen ihres Handicaps zu mildern und sich in die Gesellschaft einzugliedern. Das neue Beratungsangebot umfasst sämtliche Leistungen der Eingliederungshilfe sowie die rechtlichen Voraussetzungen für deren Bezug. So soll beispielsweise über die Antragstellung beim Bezirk Unterfranken oder geeignete Beratungsangebote im Sozialraum informiert werden.

Hintergrund des Ausbaus ist die zunehmende Bedeutung, die mit der Novellierung des Rechts der Eingliederungshilfe durch das Bundesteilhabegesetz der Beratung von Menschen mit Behinderung beigemessen wird. Wie die Leiterin der bezirklichen Sozialverwaltung, Eva-Maria Löffler, betonte, stehe im Fokus des Konzepts „die Stärkung der selbstbestimmten Teilhabe von Menschen mit Behinderung und der Abbau von Barrieren durch eine bestmögliche Unterstützung auf dem Weg zur geeigneten Hilfeleistung“. Um dies zu erreichen, wolle der Bezirk ein möglichst niederschwelliges Angebot schaffen, so Löffler weiter. Dabei lege der Bezirk Wert auf „einen unbürokratischen Zugang und kurze Anfahrtswege“. 

Gedacht ist daran, das kostenfreie und inhaltlich möglichst breit aufgestellte Angebot an insgesamt neun Standorten in Unterfranken zu etablieren, damit in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt eine Vorort-Beratung bei Fragen der Eingliederungshilfe angeboten werden könne. Die Landratsämter beziehungsweise Stadtverwaltungen sollen nach den Worten Löfflers daher möglichst frühzeitig in die Pläne involviert werden. Um bei diesem flächendeckenden Konzept auch eine umfassende und fachlich kompetente Beratung anbieten zu können, sollen nach den bisherigen Plänen sowohl ein Experte oder eine Expertin aus der Sachbearbeitung als auch dem sozialpädagogischen Fachdienst vor Ort bereitstehen.

Nach einem Jahr Vorort-Beratung sollen die Beratungsstellen noch einmal unter die Lupe genommen und auf ihren Erfolg hin überprüft werden. Dadurch werde sichergestellt, dass das neue Angebot für die Ratssuchenden bedarfsgerecht sei und gegebenenfalls verbessert werden könne, so Löffler.

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