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Kommunal-Politiker aus Leidenschaft (20. Februar 2024)

Erwin Dotzel zum „Alt-Bezirkstagspräsidenten“ ernannt – Bezirksmedaille für verdiente Rätinnen und Räte

Für seine Verdienste um Unterfranken wurde Erwin Dotzel (links) zum Alt-Bezirkstagspräsidenten ernannt. Bezirkstagspräsident Stefan Funk überreichte ihm zudem die Unterfränkische Bezirksmedaille. (Foto: Mauritz)

Werneck. (mm) Im altehrwürdigen Festsaal auf Schloss Werneck, in dem sich heute das Café Balthasar befindet, dürfte schon so manches rauschende Fest stattgefunden haben – zuletzt jedenfalls am Dienstag (20. Februar) bei der offiziellen Verabschiedung des langjährigen Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel, bei der ihm unter anderem der Ehrentitel „Alt-Bezirkstagspräsident“ verliehen wurde. Zugleich erhielten die ehemaligen Bezirkstagsmitglieder Werner Elsässer, Karin Renner, Bernhard Ruß, Marion Schäfer-Blake, Angelika Strobel, Adelheid Zimmermann und Erwin Dotzel die Unterfränkische Bezirksmedaille, mit der „Bürgerinnen und Bürger, die sich um Unterfranken besonders verdient gemacht haben“, geehrt werden, wie Bezirkstagspräsident Stefan Funk in seiner Laudatio betonte.

Funk nannte Dotzel „einen Kommunalpolitiker aus Leidenschaft“. Die Erfolge des Bezirks blieben dauerhaft mit dessen Namen verbunden. In Dotzels Amtszeit von 2007 bis 2023 sei die Bezirksverwaltung den Bedürfnissen eines modernen Dienstleistungsunternehmens angepasst worden, so Funk weiter. Zudem habe man unter Dotzels Ägide den Gesundheitsstandort Unterfranken deutlich gestärkt. Funk erinnerte auch die weitreichenden sozialpolitischen Entscheidungen während der zurückliegenden 17 Jahre. Im sozialen Bereich seien in dieser Zeit große Aufgaben auf die Sozialverwaltungen der Bezirke verlagert worden. Funk lobte Erwin Dotzel zudem als leidenschaftlichen Verfechter der Inklusion und als großzügigen Förderer der Kultur. Insbesondere dem jüdischen Leben in Unterfranken sei er „stets ein verlässlicher Freund“ gewesen. In all seinen Ämtern habe sich Dotzel mit seiner ganzen Kraft für die Menschen eingesetzt, unterstrich Funk in seiner Laudatio.

Weil Dotzel ebenso wie die anderen neuen Träger der Unterfränkischen Bezirksmedaille dem aktuellen Bezirkstag nicht mehr angehören, sei der Festakt auf Schloss Werneck auch „eine kleine Abschiedsfeier für unsere treuen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter“, sagte Funk an die Adresse der Ehrengäste. Das Ehrenamt bezeichnete er als einen Ausdruck von Gemeinsinn und Solidarität: „Euer vorbildliches und herausragendes Engagement ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Ihr geht in dem Bewusstsein, dass ein großes Stück von Euch und von Eurem Wirken hier beim Bezirk Unterfranken zurückbleibt.“

Bei der Verleihung der Bezirksmedaillen bezeichnete Funk bürgerschaftliches, ehrenamtliches Engagement als den „Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“. Deswegen brauche die Gesellschaft Menschen wie Werner Elsässer, Karin Renner, Bernhard Ruß, Marion Schäfer-Blake, Angelika Strobel oder Adelheid Zimmermann.

Werner Elsässer sei 2013 erstmals in den Bezirkstag von Unterfranken gewählt worden. Zu diesem Zeitpunkt habe er bereits seit 1978 – mit einer kurzen Unterbrechung – dem Aschaffenburger Stadtrat angehört. Von 2002 bis zum Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze im Jahr 2014 sei er Bürgermeister gewesen. Besonders unterstrich Funk, dass Elsässer von 2018 bis 2023 Vorsitzender des Bezirkstags-Komitees für die Partnerschaft Unterfrankens mit dem französischen Departement Calvados war.

Karin Renner, die dem Bezirkstag seit 1990 angehörte, beweise, dass ehrenamtliches Engagement die Menschen zusammenbringe und Brücken baue. Damit sei das Ehrenamt ein wichtiger Pfeiler gesellschaftlicher Integration. Dabei denke er nicht zuletzt an die Integration von Menschen mit Behinderung. Karin Renner war von 2005 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bezirkstag Behindertenbeauftragte. Zudem war sie zwischen 2008 und 2013 weitere Vertreterin des Bezirkstagspräsidenten, von 1994 bis 2003 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU.

Bernhard Ruß, dreißig Jahre lang Erster Bürgermeister der Gemeinde Sand am Main, fungierte während seiner 15 Jahre im Bezirkstag als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion. Noch bis 2026 werde der passionierte Kommunalpolitiker voraussichtlich dem Kreistag angehören, sagte Funk. „In einer Zeit, in der so vieles nur am persönlichen Vorteil gemessen wird, ist dies nicht hoch genug zu bewerten.“

Marion Schäfer-Blake habe sich seit ihrer Studienzeit politisch engagiert, so Funk in seiner Laudatio. Unter anderem habe sie dem Würzburger Stadtrat angehört und sei von 2002 bis 2020 Dritte Bürgermeisterin gewesen. In den Bezirkstag wurde sie 1998 zum ersten Mal gewählt. Seit 2008 war sie bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bezirkstag SPD-Fraktionsvorsitzende. Funk erinnerte auch an ihre anderen ehrenamtlichen Aufgaben. So sei sie Vorsitzende von „Pro Familia Würzburg-Aschaffenburg e.V.“, stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Stadt für Kinder“ sowie stellvertretende Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Würzburg Süd.

Angelika Strobel habe dem Bezirkstag von Unterfranken seit 2013 angehört und sei in jener Zeit die alleinige Vertreterin der Partei „Die Linke“ gewesen, sagte Funk. In den Bezirkstags-Debatten sei sie oft für eine Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bezirks-Einrichtungen eingetreten. Mit Nachdruck habe Angelika Strobel zudem die Organisation von Gedenkfeiern für die Euthanasieopfer in Werneck unterstützt.

Adelheid Zimmermann habe als alleinige Vertreterin der FDP die Bezirks-Politik 15 Jahre lang mitgestaltet – von 2018 bis 2023 sogar als weitere Vertreterin des Bezirkstagspräsidenten, sagte Funk. Insbesondere der Förderung von Kunst und Kultur habe sie sich als Bezirksrätin verpflichtet gefühlt. In den Bezirkstags-Debatten sei Adelheid Zimmermann stets leidenschaftlich dafür eingetreten, in neue Technologien zu investieren und auch die zeitgenössische Kunst adäquat zu fördern.

Für ein gemeinsames Foto mit dem Bezirkstagspräsidenten präsentierten sich die ehemaligen Bezirksrätinnen und Bezirksräte den Fotografen (von links) : Bernhard Ruß, Thomas Zöller, Werner Elsässer, Stefan Funk, Marion Schäfer-Blake, Erwin Dotzel, Klara May, Angelika Strobel, Adelheid Zimmermann, Alfred Schmitt und Andrea Klingen. (Foto: Mauritz)

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