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„So werden in zwanzig Jahren alle Orthopäden operieren“ (30. Januar 2014)


Orthopädische Klinik Schloss Werneck als erstes deutsches Haus mit Makoplasty-System


Die Arbeit mit dem neuen Makoplasty-System macht offensichtlich Spaß (von links): die Bezirksrätinnen Karin Renner und Barbara Imhof, Bezirksrat Johannes Sitter, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Leitender Oberarzt Dr. Franz Engelmaier und Bezirksrat Dr. Peter Motsch. (Foto: Mauritz)


Werneck. (mm) Als erste Klinik in Deutschland arbeiten die Ärzte im Orthopädischen Krankenhaus Schloss Werneck jetzt mit dem so genannten Makoplasty-System, der nach Herstellerangaben neuesten Methode der Knie- und Hüft-Endoprothetik. Das computergestützte System verspricht ein „bisher nicht gekanntes Maß an Präzision und Sicherheit“ bei so genannten minimal-invasiven Eingriffen in Knie- und Hüftgelenken.

Daher habe sich der Bezirkstag von Unterfranken als Betreiber der Klinik nicht schwer getan, dem Kauf des Geräts zuzustimmen, sagte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel am Donnerstag (30. Januar) auf einer Pressekonferenz in Schloss Werneck, auf der die neue Operationsmethode vorgestellt wurde. Das Makoplasty-System wird in den USA bereits seit dem Jahr 2006 verwendet und ist dort in so renommierten Häusern wie der Mayo-Klinik oder dem „Hospital for Special Surgery New York“ etablierter Bestandteil der medizinischen Versorgung, wie es auf der Pressekonferenz weiter hieß. Rund 170 Krankenhäuser setzten in den USA die Präzisions-Fräse ein und hätten bereits 35.000 Knie-Operationen durchgeführt. Der Bezirkstagspräsident war sich sicher, dass „diese zukunftsweisende Technik für Furore“ sorgen werde.

Prof. Christian Hendrich, der Ärztliche Direktor der Wernecker Orthopädie, erläuterte das Makoplasty-Verfahren, bei dem ein Computer millimetergenau überwacht, wieviel vom beschädigten Knochen am Knie- oder Hüftgelenk herausgefräst wird, um dort einen so genannten Teiloberflächenersatz anzubringen. Eine Totalprothese werde durch diesen Oberflächenersatz in der Regel überflüssig. Umgekehrt könne der Arzt während der Operation anhand des Makoplasty-Systems seine Arbeit ständig überprüfen. Weiche er von den vor der OP festgelegten Werten ab, schalte die Fräse automatisch aus. „So werden in zwanzig Jahren alle Orthopäden operieren“, zeigte sich Hendrich zuversichtlich.

Das neue Verfahren aus den USA, bei dem sozusagen ein Roboter dem Operateur über die Schulter guckt, mache den Arzt aber nicht überflüssig – wie eine besorgte Frage aus dem Publikum gelautet hatte –, es sei jedoch wesentlich präziser, verkürze den Klinikaufenthalt, erlaube kleinere Schnitte, gewährleiste eine schnellere Erholung und sorge für ein natürlicheres Gefühl im operierten Gelenk. „Damit bieten wir unseren Patienten eine optimale Medizin an“, betonte Hendrich.
 

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