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Mega-Förderung für Unterfrankens Kultur-Szene (18. Februar 2016)


Bezirkstag verabschiedet Stiftungs-Haushalt: Volumen von fast 9,2 Millionen Euro


Viel Lob erntete Rainer Klingert, Kämmerer des Bezirk Unterfranken, für sein erfolgreiches Finanzmanagement bei der Unterfränkischen Kulturstiftung. (Foto: Mauritz)
 

Würzburg. (mm) Mit deutlich mehr als acht Millionen Euro wird der Bezirk Unterfranken in diesem Jahr Kultur und Kulturschaffende fördern. Insgesamt sieht der Haushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung ein Volumen von fast 9,2 Millionen Euro vor. Dies hat der Bezirkstag von Unterfranken am Donnerstag (18. Februar) einstimmig beschlossen. Damit ist der Bezirk auch in diesem Jahr der mit Abstand größte Kulturförderer in der Region.

In diesem Zusammenhang sprach Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel von „insgesamt positiven Tendenzen“. Er wies aber zugleich darauf hin, dass aufgrund der weltweiten Finanzlage die Stiftungs-Erträge geringer würden. Dennoch könne man in diesem Jahr sogar wieder neue Anträge berücksichtigen und zugleich die Werterhaltungsrücklagen auffüllen.

Auch Bezirks-Kämmerer Rainer Klingert wies auf die „schwierigen Marktbedingungen“ hin, der die Vermögenserträge der Stiftung ausgesetzt seien. Die Durchschnittsverzinsung belaufe sich aber dennoch auf 3,67 Prozent. Angesichts des derzeitigen allgemeinen Zinsniveaus dürfe dieser Wert „als erfreulich angesehen werden“, fügte er mit unverkennbarem Understatement hinzu. Die Höhe der allgemeinen Rücklage lasse erwarten, „dass die Unterfränkische Kulturstiftung ihren Beitrag zur vielfältigen unterfränkischen Kulturlandschaft noch einige Jahre ungeschmälert zu leisten vermag“, betonte Klingert. 2016 würden die Zweckausgaben sogar noch weiter steigen – und zwar um 3,1 Prozent nach 4,4 Prozent im Vorjahr.

Zu den größten Posten im unterfränkischen Kulturhaushalt zählt mit insgesamt 1,23 Millionen Euro die Denkmalpflege, nicht ganz 795.000 Euro fließen in den Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum Fladungen, 762.000 Euro gehen an die Museen Schloss Aschach, mit rund 746.000 Euro wird die Musikpflege gefördert, über knapp 709.000 Euro können sich die unterfränkischen Theater freuen, und 657.100 Euro erhält der Zweckverband Mainfränkisches Museum – zum letzten Mal, weil diese Einrichtung auf der Marien-Festung ab Januar 2017 zum Landesmuseum wird und damit in die Zuständigkeit des Freistaats Bayern fällt.

Für ihr erfolgreiches Finanzmanagement ernteten Kämmerer Rainer Klingert und Finanzreferat-Leiter Andreas Polst, die beide federführend die Anlage des Stiftungskapitals verantworten, Lob von allen Seiten. So betonte Karin Renner im Namen der CSU-Fraktion: „Unsere Finanzverwaltung hat wieder geschafft, was andernorts Erstaunen und Bewunderung auslöst.“ Insbesondere zeigte sie sich erfreut über die Förderung zahlreicher Inklusions-Projekte sowie die Unterstützung der Berufsfachschule für Musik. „Wir dürfen nicht nur in Gebäude investieren, sondern auch in Bildung“, betonte sie.

Auch Bezirkstagsvizepräsidentin Eva Maria Linsenbreder (SPD) erklärte im Namen ihrer Fraktion: „Wir können stolz auf unsere Verwaltung sein!“ Dank der erfolgreichen Anlagestrategie könne die „facettenreiche Kulturlandschaft“ Unterfrankens auch weiterhin großzügig gefördert werden. Wichtig sei ihr zudem die Werterhaltungsrücklage, sagte Linsenbreder.

Die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Tamara Bischof, nannte die Durchschnittsverzinsung von 3,67 Prozent „hervorragend“ und „großartig“. Kämmerer Klingert habe „das richtige Händchen“ im Umgang mit den Finanzen. So werde es möglich, im Prinzip alle zu fördern, die einen berechtigten Antrag stellten. Ihre Fraktion sei mit der Kulturstiftung „rundum zufrieden – sowohl mit den Finanzen als auch mit der Umsetzung“.

Ein wenig Wasser in den Wein tröpfelte Barbara Imhof (Bündnis 90/Die Grünen) mit ihrer Bemerkung, man dürfe „bei aller Euphorie den Ertrags-Rückgang“ nicht übersehen. Mit den Rücklagen solle man daher sorgsamer umgehen. Die Fraktions-Vorsitzende warnte ferner vor zu vielen Ausnahmen von den bestehenden Richtlinien. Kritik übte sie in diesem Zusammenhang an der bezirklichen Förderung einer vom Martin von Wagner-Museum geplanten Ausstellung zu Julius Echter. Imhof bezeichnete diese als Einzelfallentscheidung zustande gekommene Förderung für das staatliche Museum als „Ausdruck von Willkür“.

Ausgesprochen zufrieden mit der Kulturförderung zeigte sich Adelheid Zimmermann (FDP). Unterfranken investiere mehr als jeder andere Bezirk in die Kulturförderung. Skeptisch zeigte sie sich zur Frage der Förderung von Schulen. Auf Dauer gehöre dies nicht nicht in die Kulturstiftung, sagte sie. Bei den Museen Schloss Aschach plädierte sie für ein besseres Marketing. Allgemein bemängelte sie das Fehlen moderner, bildender Kunst in Unterfranken.

 

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