Musik drückt aus, wozu die Worte fehlen (17. September 2017)
Bezirk Unterfranken stellt bei seinem diesjährigen Kulturempfang die Musiker in den Fokus
Dass Musik Grenzen überschreitet und Menschen verbindet, zeigte sich beim diesjährigen Kulturempfang des Bezirk Unterfranken. (von links): Jonas Hermes, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Hussein Mahmoud, Bürgermeister Andreas Sandwall und Samir Aldalati. (Foto: Mauritz)
Aschach. (mm) Ein wenig fremd, aber doch vertraut. So klang die Version des deutschen Volkslieds „Die Gedanken sind frei“ in der Interpretation von Jonas Hermes, Samir Aldalati und Hussein Mahmoud. Das Lehrer-Ensemble der „solidarischen Musikschule des Theaters am Neunerplatz“ sorgte mit ihrer Besetzung aus einem klassischen Steh-Bass, einer Oud, einer Kurzhalslaute aus dem vorderen Orient, sowie einer Saz, einem vom Balkan bis Afghanistan weit verbreiteten Saiteninstrument, für die musikalische Begleitung des diesjährigen Kulturempfangs des Bezirk Unterfranken am Sonntag (17. September) in Schloss Aschach. Das vor rund zweihundert Jahren geschriebene Lied von der Gedankenfreiheit gehörte zum Repertoire der drei Musiker und sorgte bei den rund 150 Zuhörern für große Begeisterung. Schließlich sind Kunst und Kultur ohne Freiheit nicht denkbar – nirgendwo auf der Welt!
Musik könne ausdrücken, wozu einem die Worte fehlten, zitierte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in seinem Festvortrag den Dichter und Musiker E.T.A. Hoffmann. Musik sei insofern eine sehr wichtige Sache im Leben der Menschen. „Ein hervorragender Grund, um beim diesjährigen Kulturempfang all jene zu versammeln, die sich der Musik und Musikpflege verschrieben haben“, betonte Dotzel. Der Bezirk Unterfranken verstehe sich als verlässlicher Partner aller Kulturschaffenden und aller Kulturbegeisterten. Als eine Art Kulturförderung verstehe er auch den jährlichen Kulturempfang, „denn damit fördern wir den Kontakt und den Gedankenaustausch all derer, die sich in Unterfranken für Kunst und Kultur engagieren.“
Schloss Aschach bezeichnete Dotzel als eine der „Perlen Unterfrankens und eine der großen Attraktionen unserer Heimat“. Daher sei der Prachtbau ein idealer Ort für einen Kulturempfang. Derzeit sei der Bezirk Unterfranken gerade dabei, das Bauwerk grundlegend zu erneuern, um ein attraktives Museum zu schaffen, sagte der Bezirkstagspräsident. Im kommenden Jahr würde das Graf-Luxburg-Museum deshalb geschlossen bleiben. „Wenn wir Schloss Aschach 2019 erneut öffnen, soll es ein Musterbeispiel für die Umsetzung der Inklusion sein“, so Dotzel weiter. Eines der Kernstücke dieses architektonischen „Updates“ könne schon jetzt besichtigt werden, „nämlich die barrierefreie Erschließung des Schlosses durch den Einbau zweier Aufzüge – einen im Bereich der Außentreppe, der bis auf die Höhe des Haupteingangs führt, und einen weiteren über alle Etagen im Innern des Gebäudes“. Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer könnten somit jeden Teil des Museum erreichen. „Damit werden wir der großen gesellschaftlichen Bedeutung der Inklusion gerecht“, betonte der Bezirkstagspräsident. Barrierefreiheit und Denkmalpflege seien gleichwertige Ziele.
Andreas Sandwall, der erste Bürgermeister des Marktes Bad Bocklet, lobte den Bezirk Unterfranken für dessen Engagement. Aschach sei sehr reich an Kultur. Dies sei ein wertvoller Schatz, aus dem man kreative Kraft gewinnen könne. Dankbar sei er dem Bezirk Unterfranken insbesondere für die Pflege von Schloss Aschach, sagte der Rathauschef. Museen müssten aktuell bleiben und mit der Zeit gehen. Dies gelte natürlich auch für die Museen Schloss Aschach.