Mehr als 26 Millionen Euro für Forensik-Erweiterung in Werneck (26. Oktober 2017)
Bauhaushalt des Bezirk Unterfranken steigt weiter – Schwerpunkt CO2-Reduzierung
Fast 31 Millionen Euro wird der Bezirk Unterfranken im kommenden Jahr für Baumaßnahmen ausgeben. Zu den Schmuckstücken der Gebäude im Eigentum des Bezirks gehört unter anderem Schloss Werneck. (Foto: Mauritz)
Würzburg. (mm) Mehr als 26 Millionen Euro will der Bezirk Unterfranken in den kommenden Jahren für den ersten Bauabschnitt zur Erweiterung der Forensischen Klinik auf dem Gelände von Schloss Werneck ausgeben. Wie der verantwortliche Architekt, Prof Hans Peter Haid (Nürnberg), vor dem Bau- und Umweltausschuss des Bezirk Unterfranken am Donnerstag (26. Oktober) erläuterte, könnte bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres der entsprechende Bauantrag gestellt werden. Ein Baubeginn sei nach seiner Einschätzung noch im Jahr 2018 möglich. Haid rechnet mit einer Bauzeit von zwei bis zweieinhalb Jahren, so dass Ende 2020 die ersten Patienten in den neuen Kliniktrakt einziehen könnten.
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel wies auf die „chronische Überbelegung“ des Krankenhauses hin, in dem strafrechtlich untergebrachte Patienten therapiert werden. Ursprünglich für 44 Betten konzipiert, seien in der Einrichtung mittlerweile bis zu 67 Patienten untergebracht. Mit dem Neubau werde die Gesamtzahl der Betten auf 92 steigen, sagte Dotzel. Dies werde zu einer deutlichen Entspannung der Situation führen. Der Bezirkstagspräsident lobte zudem die Architektur des geplanten Gebäudes, „das sich optimal in die Umgebung einfügt“.
Die Planungen für den dreigeschossigen Klinikanbau sehen eine Nutzfläche von insgesamt 3.800 Quadratmetern vor, wie Architekt Haid erläuterte. Zu den Besonderheiten gehöre der in das Erdgeschoss integrierte Sportbereich, der entsprechend abgesenkt werde, um die für Turnhallen übliche Höhe zu erreichen. Im ersten und zweiten Obergeschoss würden unter anderem die Patienten- und Behandlungszimmer, die Büros und Funktionsräume untergebracht. Das Dachgeschoss sei für die Technik vorgesehen. Die Fassade werde so gestaltet, dass sie zu dem bereits bestehenden Forensik-Gebäude passe, und das Dach solle mit Titanzink gedeckt werden, um mit dem Dach des Barock-Schlosses nebenan zu harmonieren.
Insgesamt plant der Bezirk Unterfranken im kommenden Jahr Bauausgaben in Höhe von knapp 31 Millionen Euro, wie der Geschäftsleiter der Krankenhäuser und Heime, Rainer Klingert, vortrug. Von diesen rund 31 Millionen Euro entfielen etwa 19,3 Millionen Euro auf den Krankenhaus- und Heimbereich sowie 11,6 Millionen Euro auf den kameralen Bezirkshaushalt beziehungsweise auf den Stiftungshaushalt. Als eines der Hauptaugenmerke bezeichnete Klingert den Klimaschutz und die CO2-Reduzierung bei den Bezirkseinrichtungen. „Aktuell darf man feststellen, dass der Anteil der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnenen Wärmeenergie im Jahr 2016 auf rund 39 Prozent gestiegen ist!,“ sagte Klingert.
Zu den Großprojekten des Bezirk Unterfranken im kommenden Jahr zählte Klingert unter anderem den Neubau einer Psychiatrie am Klinikum Aschaffenburg. Baubeginn könnte in der ersten Jahreshälfte 2018 sein, die Bauzeit werde etwa zwei Jahre betragen. Ebenfalls in der ersten Jahreshälfte wolle man mit dem Ersatzneubau für das Jakob-Riedinger-Haus auf dem Würzburger Heuchelhof beginnen. Als notwendig bezeichnete Klingert zudem die Sanierung zweier Stationen im Thoraxzentrum in Münnerstadt. Bereits bei einer der nächsten Bauausschuss-Sitzungen solle die entsprechende HU-Bau vorgestellt werden.