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8,55 Millionen Euro für Unterfrankens Kultur-Szene (23. Januar 2018)

Kulturausschuss des Bezirks berät Stiftungs-Haushalt – Mit Abstand größter Kulturförderer

 

Auch die Trachten-Förderung gehört zu den Aufgaben des Bezirks und wird mit Zuschüssen aus dem Kulturhaushalt finanziell unterstützt. (Foto: Mauritz)

 

Würzburg. (mm) Mit rund 8,55 Millionen Euro wird der Bezirk Unterfranken in diesem Jahr Kultur und Kulturschaffende fördern. Insgesamt sieht der Haushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung, den der Kulturausschuss am gestrigen Dienstag (23. Januar) dem Bezirkstag zur Annahme empfohlen hat, ein Volumen von fast 9,6 Millionen Euro vor. Damit wird der Bezirk auch in diesem Jahr der mit Abstand größte Kulturförderer in der Region sein.

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sah diese Leistung auch unter dem Gesichtspunkt der seit Jahren rückläufigen Erträgen auf den Kapitalmärkten: „Trotz der allgemeinen Lage können wir heute einen Haushalt mit 9,6 Millionen Euro auf den Weg bringen!“ Dies seien nochmals fast 300.000 Euro mehr als im Vorjahr, betonte Dotzel. Zu verdanken sei dies nicht zuletzt einer Nettoverzinsung von 3,57 Prozent – ein Wert, der weit über dem Marktüblichen liege.

Auch von Seiten der Bezirksrätinnen und Bezirksräte ernteten Kämmerer Rainer Klingert und Finanzreferat-Leiter Andreas Polst, die beide federführend die Anlage des Stiftungskapitals verantworten, großes Lob. CSU-Fraktionschef Dr. Peter Motsch gab allerdings auch zu bedenken, dass man momentan nicht umhin komme, auf die Rücklagen zurückzugreifen. Tamara Bischof (Freie Wähler) sah die Entwicklung der Unterfränkischen Kulturstiftung „weiterhin positiv“. Die Anlagestrategie, auf festverzinsliche Wertpapiere zu setzen, habe sich als richtig erwiesen. Marion Schäfer-Blake lobte Klingert und Polst im Namen der SPD-Fraktion.

Rainer Klingert erläuterte zu seiner Anlagestrategie, dass keine Fremdwährungsrisiken bestünden, die Wertpapiere zur Vermeidung von Klumpen-Risiken auf 17 Emittenten gestreut und 98,1 Prozent der Anlagen über Einlagensicherungssysteme geschützt seien. Derzeit verfüge die Unterfränkische Kulturstiftung über ein Vermögen von mehr als 220 Millionen Euro. 208,6 Millionen Euro betrage allein das Grundstockvermögen. Das Volumen des Gesamthaushalts bezifferte der Kämmerer auf 9,598 Millionen Euro. Das sei eine Steigerung von 2,9 Prozent verglichen mit 2017. Die so genannten Zweckausgaben, also Ausgaben für den eigentlichen Stiftungszweck, würden voraussichtlich um 3,5 Prozent steigen. Dies sei die sechste Ausweitung in Folge. „Damit liegen die Zweckausgaben um gut zwanzig Prozent über dem Wert von 2012“, fügte Klingert hinzu. Bis einschließlich 2021 könne nach Einschätzung Klingerts die Einnahmesituation der Unterfränkischen Kulturstiftung stabil gehalten werden.

Wie Bezirksheimatpfleger Prof. Klaus Reder ausführte, würden fast 180 Maßnahmen als so genannte freiwilligen Zuwendungen gefördert. Dabei begönnen die Förderbeträge bei zum Beispiel 400 Euro für ein Kindertheaterprojekt in Werneck oder 600 Euro für das diesjährige Fotofestival in Schweinfurt, und sie reichten bis 40.000 Euro für die Aus- und Fortbildung von Musikern unterfränkischer Kapellen, 60.000 Euro für den Orchesterbetrieb des Kammerorchesters Bad Brückenau, 50.000 Euro für den Kissinger Sommer, 180.000 Euro für das Theater Schloss Maßbach oder 239.400 Euro für die Bayerische Musikakademie Hammelburg.

Das letzte Wort hat jetzt der Bezirkstag von Unterfranken, der auf seiner Sitzung am 15. Februar über den Haushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung endgültig abstimmen wird.

Die Unterfränkische Kulturstiftung ist eine Gründung des Bezirk Unterfranken, der sie mit einem Grundstockvermögen in Form von Vorzugsaktien der Bayernwerk AG ausstattete. Nach der Verschmelzung der Bayernwerk AG mit der PreussenElektra AG wurde der Aktienbestand in Stückaktien der e.on Energie AG umgewandelt, die im Jahr 2001 verkauft wurden.

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