Europa braucht Bewusstsein (22. Juni 2018)
20 Jahre Freiwilligendienst im Rahmen der Regionalpartnerschaft Unterfranken-Calvados
Begeistert vom Freiwilligendienst (von links): Clara Dewaële-Canouel, Vizepräsidentin des Departement Calvados und Vorsitzende des Ausschusses Animation / Jugend, Peter Motsch, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees, und Mélanie Lepoultier, Mitglied des Ausschusses Animation / Jugend, Referentin für Europa und Jugend. (Foto: Heller)
Caen/Würzburg. (Eig.Ber.) Durch das Engagement beim Europäischen Freiwilligendienst „leisten das Département Calvados und der Bezirk Unterfranken einen wichtigen Beitrag zur europäischen Integration und zur Entwicklung eines europäischen Bürgerbewusstseins.“ Dies erklärte Dr. Peter Motsch, der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, in einer Rede bei der Festveranstaltung „20 Jahre Freiwilligendienst Unterfranken-Calvados“ vor kurzem in Schloss Bénouville (Département Calvados). Genau dieses Bewusstsein brauche Europa heute mehr denn je, so Motsch weiter. „Auf alle globalen Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, gibt es nur eine einzige Antwort: ein gemeinsam handelndes Europa!“
Begleitet wurde Motsch von der Partnerschaftsreferentin Alice Heller, der französischen Freiwilligen Maryse Lhommet und Jaqueline Schinkowski aus Weilbach (Landkreis Miltenberg), die demnächst als Freiwillige ins Département Calvados ziehen wird. Am Festakt in Schloss Bénouville nahmen junge Menschen aus ganz Europa teil, die unter der Anleitung der unterfränkischen Freiwilligen Jasmin Irrgang aus Erlenbach am Main (Landkreis Miltenberg) eine kleine Animation vorbereitet hatten. Außerdem führte Jasmin Irrgang einen selbst gedrehten Videoclip vor, in dem zahlreiche Europäische Freiwillige zu Wort kamen. Motsch hatte der Vizepräsidentin des Départementrats des Calvados Mélanie Lepoultier, die zugleich Referentin für Europa und Jugend ist, ein im Jubiläumsjahr 2017 erschienenes Sonderheft „20 Jahre Freiwilligendienst“ mitgebracht. Die zweisprachige Broschüre versammelt Berichte aller Freiwilligen, die bislang in beiden Regionen einen Freiwilligendienst absolviert haben. Die Broschüre gibt es auch zum Downloaden unter: https://www.bezirk-unterfranken.de/unsere-leistungen/partnerschaft/jugend/europaeischer-freiwilligendienst/m_21584
„Wenn es den Europäischen Freiwilligendienst nicht schon seit zwanzig Jahren gäbe, dann müssten wir uns jetzt sofort daranmachen, ihn zu erfinden!“, sagte Motsch mit Blick auf die erfolgreiche Aktion, die 1996/1997 von der Europäischen Kommission als Pilotaktion ins Leben gerufen wurde. Der Bezirk Unterfranken und das Département Calvados seien „von der ersten Stunde an gemeinsam bei diesem wichtigen Projekt mit dabei“ gewesen. „Wir wollten jungen Menschen aus beiden Regionen ermöglichen, ein ganzes Jahr lang in der Partnerregion zu leben.“ Durch diese neue Dimension des Miteinanders der beiden Gebietskörperschaften sollte die unterfränkisch-normannische Regionalpartnerschaft vertieft und deren europäische Dimension noch besser verdeutlicht werden. Ohne Unterbrechung tauschen seither das Calvados und Unterfranken Freiwillige aus.
Auch Mélanie Lepoultier zeigte sich begeistert von den Freiwilligendiensten, „die es jungen Menschen ermöglichen, in eine andere Kultur einzutauchen, neue sprachliche und interkulturelle Fähigkeiten zu erwerben, Mobilitätserfahrungen zu machen, an Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit zu gewinnen und in beruflicher Hinsicht so manche wichtige“ Weichenstellung zu vorzunehmen. Seit mehr als zwanzig Jahren nimmt der Bezirk Unterfranken ununterbrochen Jugendliche aus dem Calvados auf und schickt im Gegenzug jeweils einen Jugendlichen oder eine Jugendliche ins Calvados – zunächst als Europäische Freiwillige und seit zwei Jahren in den deutsch-französischen Freiwilligendienst Kultur.