Bezirksmedaille für ein Lebenswerk (23. September 2018)
Bezirk ehrt Dr. Peter Kolb für seine herausragenden Arbeiten über unterfränkische Geschichte
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel überreicht Dr. Peter Kolb die Ehrenmedaille des Bezirks. (Foto: Mauritz)
Aschach. (mm) Mit der Ehrenmedaille des Bezirk Unterfranken ist am vergangenen Sonntag (23. September) im Rahmen des Kulturempfangs in Schloss Aschach der ehemalige leitende Regierungsdirektor Dr. Peter Kolb ausgezeichnet worden. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel lobte in seiner Ansprache Kolbs gewaltiges geschichtswissenschaftliches Oeuvre. Ein Leben lang habe sich der 1938 geborene Kolb mit der „Geschichte, mit der Kultur und den Besonderheiten unserer unterfränkischen Heimat beschäftigt“, sagte Dotzel in seiner Laudatio. Vor allem aber habe Kolb seine Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit brillant präsentiert. „Mit einem prägnanten, flüssigen, klaren Schreibstil hat er immer wieder all das zu Papier gebracht, was er zuvor in akribischer Wissenschaftsarbeit entdeckt hatte“, so Dotzel weiter.
Kolbs Hauptwerk sei die im Auftrag des Bezirk Unterfranken gemeinsam mit Dr. Ernst Günter Krenig herausgegebene „Unterfränkische Geschichte“ in sieben Bänden, sagte Dotzel. Diese Buchreihe sei ein einzigartiges Werk, das alle historischen Facetten Unterfrankens von der germanischen Landnahme bis zum beginnenden 21. Jahrhundert darstelle. „Ein Standardwerk, das seit dem Erscheinen des ersten Bandes im Jahr 1989 Maßstäbe in der Erforschung der unterfränkischen Geschichte gesetzt hat“, lobte der Bezirkstagspräsident. Darüber hinaus sei der Bezirk auch dankbar für die beiden Bücher, die sich mit der Geschichte des Bezirks und seiner Vorgängerinstitutionen beschäftigten: „Es begann mit dem Landrat des Untermainkreises – Die Anfänge des Bezirks Unterfranken“ und „Der Bezirk Unterfranken 1852-1918“. Beide Titel seien in der renommierten Reihe „Mainfränkische Studien“ erschienen und beleuchten minuziös und faktenreich den bemerkenswerten Einfluss des Bezirks auf die historisch-gesellschaftliche Entwicklung Unterfrankens in den Jahren 1829 bis 1918.
Dotzel erinnerte darüber hinaus an Kolbs Engagement im kulturellen Leben Unterfrankens. So zähle er seit vielen Jahren zu den Mitgliedern des Beirats der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte. Als Anerkennung seiner großen Verdienste ernannte ihn der Verein 2004 zum Ehrenmitglied. Im Mainfränkischen Museum, dem jetzigen Museum für Franken, habe sich Kolb viele Jahre lang als ehrenamtlicher Mitarbeiter engagiert und habe sich nicht zuletzt um die dortige Münzsammlung verdient gemacht. 1984 habe Kolb den Unterfränkischen Museumstag ins Leben gerufen, den der Bezirk Unterfranken, die Regierung von Unterfranken und die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern seither jährlich veranstalten – im kommenden Oktober in den Museen Schloss Aschach zum 34. Mal!
Peter Kolb wies in seiner Dankesrede darauf hin, dass „Auszeichnungen im Leben etwas Seltenes“ seien. Umso mehr freue er sich über die Bezirksmedaille. Zugleich dankte er dem Bezirk für dessen Unterstützung: Ohne die entsprechende Förderung wäre seine „Unterfränkische Geschichte“ nicht erschienen. Er betonte die Bedeutung der Geschichtswissenschaft, „aber die Geschichte muss den Menschen auch vermittelt werden!“, sagte Peter Kolb.
Mit der Bezirksmedaille ehrt der der Bezirk Unterfranken Bürger, die sich um Unterfranken besonders verdient gemacht haben. Zum ersten Mal wurde die Bezirksmedaille 1979 an Senator Dr. Hans Weiß verliehen, zuletzt erhielt Doris Rouxel die Auszeichnung für ihr langjähriges Engagement für die für die Partnerschaft zwischen dem französischen Département Calvados und dem Bezirk Unterfranken.