Bezirk bleibt Unterfrankens größter Kultur-Förderer (27. November 2018)
Kulturausschuss berät Stiftungs-Haushalt: Volumen von mehr als 9,32 Millionen Euro
Beweist seit vielen Jahren ein sicheres Gespür bei der Anlage des Stiftungsvermögens: Kämmerer und Geschäftsleiter Andreas Polst. (Foto: Mauritz)
Würzburg. (mm) Rund 9,32 Millionen Euro stehen der Unterfränkischen Kulturstiftung im kommenden Jahr zur Verfügung, um Kultur und Kulturschaffende zu fördern. Insgesamt sieht der Haushalt, den der Kulturausschuss am gestrigen Dienstag (27. November) dem Bezirkstag zur Annahme empfohlen hat, Zweckausgaben von 8,4 Millionen Euro vor. Damit wird der Bezirk auch in diesem Jahr der mit Abstand größte Kulturförderer in der Region sein, wie Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel zu Beginn der Sitzung betonte.
548.000 Euro sollen zur Werterhaltung dem Stiftungsvermögen zugeführt werden, wie Andreas Polst, als Kämmerer des Bezirks für die Anlage des Stiftungsvermögens verantwortlich, sagte. Haupteinnahmequelle der Kulturstiftung waren mit mehr als 7,3 Millionen Euro auch im Haushaltsjahr 2018 die Kapitalerträge. Dies entspreche einer Rendite von 3,53 Prozent, erläuterte Polst. Marktüblich seien derzeit 0,36 Prozent, was in der anschließenden Diskussion Bezirksrätin Tamara Bischof (Freie Wähler) mit der Bemerkung kommentierte: „Eine so hohe Rendite gibt es sonst nirgends!“, und SPD-Bezirksrätin Marion Schäfer-Blake stellte fest: „Eine solche Verzinsung kann sich sehen lassen!“ Darauf könne Andreas Polst stolz sein.
Zu den herausragenden Posten des Förderbereichs gehören mit fast 1,5 Millionen Euro im kommenden Jahr die Denkmalpflege einschließlich der so genannten Boden-Denkmalpflege. Für die Museen Schloss Aschach sieht der Stiftungshaushalt Ausgaben in Höhe von fast 1,6 Millionen Euro vor, für Museen allgemein sowie für Sammlungen und Ausstellungen weitere 462.000 Euro. Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen kann mit knapp 1,1 Millionen Euro rechnen. Die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen erhält aus der Kulturstiftung 887.700 Euro und die Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk 397.000 Euro. 803.000 Euro sehen die Pläne für die Förderung der Musikpflege vor.
Zur Förderung der Musikpflege gehören unter anderem die Finanzhilfen für den Nordbayerischen Musikbund, die ARGE Fränkische Volksmusik, das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau oder aber auch für den Popularmusikbeauftragten des Bezirks. Zur Denkmalpflege zählte Andreas Polst unter anderem den mit insgesamt 150.000 Euro dotierten Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz oder die Dachsanierung des Spessartmuseums Schloss Lohr, bei den Museen und Sammlungen sind das Christian-Schad-Museum oder das Fränkische Bauern- und Handwerkermuseum in der Kirchenburg Mönchsondheim unter den Zuschussempfängern.
Andreas Polst machte in seinem Bericht aber auch deutlich, dass die „Vermögenserträge als Hauptfinanzierungsquelle“ weiterhin schwierigen Marktbedingungen ausgesetzt blieben. „Konkrete Hoffnungen auf ein nachhaltig spürbar höheres Zinsniveau bestehe auch für 2019 nicht“, sagte Polst wörtlich. Die gleich nach Beginn der Finanzkrise gewählte Anlagestrategie, auf einlagengesicherte festverzinsliche Wertpapiere mit längeren Laufzeiten zu setzen, bestätige sich nach wie vor als gute Entscheidung, so Polst weiter.
Die Unterfränkische Kulturstiftung ist eine Gründung des Bezirk Unterfranken, der sie mit einem Grundstockvermögen in Form von Vorzugsaktien der Bayernwerk AG ausstattete. Nach der Verschmelzung der Bayernwerk AG mit der PreussenElektra AG wurde der Aktienbestand in Stückaktien der E.ON Energie AG umgewandelt, die im Jahr 2001 veräußert wurden. Das Grundstockvermögen der Stiftung liegt aktuell bei 208,6 Millionen Euro.